Als hätten sie es gelesen...

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    • Als hätten sie es gelesen...

      Hallo,

      als hätten sie die ersten Ergebnisse unserer Umfrage hier schon gelesen *smile*, haben US-BehandlerInnen ein neues Behandlungs-Modell in der Praxis ausprobiert. Darüber berichten sie in 'Psychiatric Services', einem Organ der American Psychiatric Association APA.

      Vorgehen und Ergebnisse in Kurzform:

      306 bipolar gestörte Ex-Soldaten (Veteranen) wurden nach dem Zufallsverfahren in zwei Gruppen aufgeteilt, eine Gruppe wurde nach dem bisher üblichen Schema behandelt, die andere wie folgt:

      Psychiater und Schwestern bzw. Pfleger werden zu Behandlungs-Teams zudammengefasst. Die Psychiater verfolgten die Symptome und legten die Medikation fest, pflegerische Koordinatoren arbeiteten mit den Betroffenen in Gruppen.

      In wöchentlichen Gruppenitzungen sprachen die Pflegekräfte Themen an wie Nebenwirkungen von Medikamenten, Frühwarnzeichen von Phasen (überhöhte Geschwindigkeit, Ausbrüche von Optimismus und Impulsivität als Zeichen aufkommender (Hypo)Manien, dagegen Mattigkeit, sozialer Rückzug und Suizid-Gedanken vor/in Depressíonen). Die Betroffenen sprachen in diesen Sitzungen Bewältigungs-Strategien an, bekamen Rückmeldungen aus der Gruppe und entwickelten persönliche Aktions-/Verhaltens-Pläne.

      Der Versuch lief über drei Jahre. Ergebnisse: Mit dem neuen Verfahren erlebten die Betroffenen eine signifikante (= statistisch messbare) Reduzierung der Symptome einschl. durchschnittlich fünf Wochen weniger manischer Episoden in diesen drei Jahren. Die Betroffenen fühlten sich auch glücklicher und gesünder und berichteten über mehr Produktivität bei der Arbeit, bessere familiäre Beziehungen und eine größere Zufriedenheit mit ihrer Behandlung.

      Nicht unwichtig ist auch das Ergebnis, dass die Kosten dieses Behandlungs-Ansatze eher noch unter denen bisheriger Verfahren lagen.

      Der den Versuch leitende Psychiater fasst die Ergebnisse so zusammen:

      ''Unter dem Strich beobachteten wir Verbesserungen in den Symptomen, der Funktion und der Lebensqualität der Betroffenen ohne Veränderung der Behandlungskosten.''

      Diese Ergebnisse decken sich mit denen eines ähnlichen teamorientierten Versuchs mit 441 Betroffenen, die im Mai 2006 veröffentlich worden waren.

      Link zur (englischen) Original-Meldung:
      medicalnewstoday.com/medicalnews.php?newsid=49398&nfid=al

      Persönliche Bemerkung: Wieder ein Schritt ind die richtige Richtung, wenn er sich in der Praxis umfänglich durchsetzt.

      Und für uns eine gewisse Bestätigung unserer Haupt-Wünsche: Mehr Zeit, 'runter vom Sockel' - ergänzt um den sinnvollen Ansatz 'Pflegekräfte mit ins Boot'.

      Gruß an alle

      Peter[Blockierte Grafik: http://www.xrtheme.com/content/emoticons/Kids/02.gif]
      aka Pierrot le Fou
      aka Pedro el Loco
      aka Peter the Maniac
      You'll never gonna change anything!

      (John Rambo in Rambo IV)