Hallo,
hier einige Berichte und Auzüge zu einem aktuell erschienen Buch, in dem ein ehemaliger Pharma-Manager offen über die Methoden z.B. von Eli Lilly bei der 'Einführung' (besser Durchsetzung) von Prozac (Fluctin) berichtet:
Rengen, John / Nollmeyer, Olaf
Rubio spuckt's aus. A Story from a Pharma-Insider trafo verlag 2006, 120 S., ISBN 3-89626-605-5, 12,80 EUR Rezension von Günther H. W. Preuße, 31.07.2006
Ein Wort vorweg: Nicht, dass es mir an einem allgemeinen Erahnen der Machenschaften großer internationaler Pharmakonzerne fehlte! Der auch an dieser Front wirkende Enthüllungsjournalismus sorgt via unterschiedlicher Medien mehr und mehr für ein wachsendes Besorgtsein ob der Empfänglichkeiten von Ärzten, Apothekern, Krankenhausmanagern und Politikern gegenüber den freundlichen Korruptionsstrategen aus der Pharmaindustrie.
Meine Verinnerlichung des Buches „Rubio spuckt’s aus“ von John Rengen und seinem Koautoren Olaf Neumeyer offenbarte mir eine zunächst ganz persönliche Erkenntnis, und die hat mit meinem Bekanntenkreis zu tun: Seit über zehn Jahren registriere ich die charakterlichen- und Wesensveränderungen einer fernen Freundin. Einer forschen Dame die ihre Nachwendekarriere als Pharmareferentin in einem großen Konzern startete, von dem eben in letzter Zeit aus bestimmten Gründen häufig die Rede ist. Schon nach kurzer Zeit vermochte sie jedwedem der es hören wollte oder auch nicht, die Welt zu erklären, wusste schlagartig um den Geschmack der besten Weine, verstand jedes Menschen Problem, wachte über Firmenpräsente aller Preisklassen, schäkerte mit hunderten von Doktoren und bewegte sich in einer einstudierten Sicherheit auf den Parketts der Kongresshotels, wie ich es zuvor nur bei erfolgsgewohnten Operettendiven auf der Bühne habe beobachten können. Meine ferne Freundin hat das gemacht was man ihr als Karriere erklärt hat und heute düst sie, ranghöher gewachsen, durch die Welt, um die zum Teil fragwürdigen Heilsprodukte ihres Konzerns in jeden Winkel dieses Planeten und ihrer armen Menschen zu tragen. Ich weiß jetzt genauer, wie man aus der Person die sie einmal war, das macht, was mich heute an ihr, sagen wir es mal höflich – befremdet!
In dem Buch plaudert Rubio, Pharma-Insider, plausibel und detailreich gegenüber einem Fremden, in der Enge eines Zugabteiles, von den Praktiken seiner Branche. Er tut dies etwas atemlos unter dem Eindruck seiner womöglich unmittelbar geplanten physischen Ausschaltung durch die Hand eines am Zugabteil vorbeischarwenzelnden zwielichtigen Typen.
Ein Büchlein mag man meinen. Aber wir wissen: Hochwirksame Sprengsätze bedürfen heute nur noch kleiner Verpackungen!
Rubio spuckts aus, wie man, strategisch ausgefeilt, gewählte Politikvertreter korrumpiert, gestressten Ärzten das Leben versüßt und jedwede Gesundheitsreform ad absurdum geführt wird. Der Leser erfährt auf temporeiche und fast vergnügliche Weise schockierende Wahrheiten und Praktiken aus der Welt der Arzneiforschung, er hört vom Weg eines Medikamentes, dessen Leben und auch Sterben. Es ist eine eigenartige Büchse der Pandora die hier über 122 Seiten gefüllt und schließlich geöffnet wird.
Alles Fiktion versteht sich!?
So schlecht kann die Welt nicht sein. Oder warum ist kaum von den Patienten die Rede – von uns? Und sowenig von unserer Gesundung? Ein Buch, das man sich gern auf einem Nebentisch der Pausenstände von Symposien und medizinischen Konferenzen wünschte. Ein Buch, dass man heimlich unter die glänzenden Werbeblätter pharmazeutischer Firmen auf den Tischen der Wartezimmer unserer Ärzte schummeln möchte. Jedenfalls erzählt Rubio darin stringent und komplex von Machenschaften, die wir vor dem Aufruf „der Nächste bitte …“ kennen sollten. Mir schien: Hier, in diesem Band, erfahren wir, leidenschaftlich erzählt, nur Rubios Grundsatzerklärung. Er wird Wege finden, sich wieder zu Wort zu melden. Man darf gespannt bleiben. Ein Buch, das genau jetzt bei uns und anderswo richtig und wichtig ist! Dank an John Rengen und Olaf Nollmeyer!
Link zur Original-Quelle: trafoberlin.de/Rezensionen/605-5-r.htm
Ankündigung des Verlages und Text-Auszüge folgen im nächsten Beitrag.Gruß an alle
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aka Pierrot le Fou(che)
aka Pedro el Loco
aka Peter the Maniac
hier einige Berichte und Auzüge zu einem aktuell erschienen Buch, in dem ein ehemaliger Pharma-Manager offen über die Methoden z.B. von Eli Lilly bei der 'Einführung' (besser Durchsetzung) von Prozac (Fluctin) berichtet:
Rengen, John / Nollmeyer, Olaf
Rubio spuckt's aus. A Story from a Pharma-Insider trafo verlag 2006, 120 S., ISBN 3-89626-605-5, 12,80 EUR Rezension von Günther H. W. Preuße, 31.07.2006
Ein Wort vorweg: Nicht, dass es mir an einem allgemeinen Erahnen der Machenschaften großer internationaler Pharmakonzerne fehlte! Der auch an dieser Front wirkende Enthüllungsjournalismus sorgt via unterschiedlicher Medien mehr und mehr für ein wachsendes Besorgtsein ob der Empfänglichkeiten von Ärzten, Apothekern, Krankenhausmanagern und Politikern gegenüber den freundlichen Korruptionsstrategen aus der Pharmaindustrie.
Meine Verinnerlichung des Buches „Rubio spuckt’s aus“ von John Rengen und seinem Koautoren Olaf Neumeyer offenbarte mir eine zunächst ganz persönliche Erkenntnis, und die hat mit meinem Bekanntenkreis zu tun: Seit über zehn Jahren registriere ich die charakterlichen- und Wesensveränderungen einer fernen Freundin. Einer forschen Dame die ihre Nachwendekarriere als Pharmareferentin in einem großen Konzern startete, von dem eben in letzter Zeit aus bestimmten Gründen häufig die Rede ist. Schon nach kurzer Zeit vermochte sie jedwedem der es hören wollte oder auch nicht, die Welt zu erklären, wusste schlagartig um den Geschmack der besten Weine, verstand jedes Menschen Problem, wachte über Firmenpräsente aller Preisklassen, schäkerte mit hunderten von Doktoren und bewegte sich in einer einstudierten Sicherheit auf den Parketts der Kongresshotels, wie ich es zuvor nur bei erfolgsgewohnten Operettendiven auf der Bühne habe beobachten können. Meine ferne Freundin hat das gemacht was man ihr als Karriere erklärt hat und heute düst sie, ranghöher gewachsen, durch die Welt, um die zum Teil fragwürdigen Heilsprodukte ihres Konzerns in jeden Winkel dieses Planeten und ihrer armen Menschen zu tragen. Ich weiß jetzt genauer, wie man aus der Person die sie einmal war, das macht, was mich heute an ihr, sagen wir es mal höflich – befremdet!
In dem Buch plaudert Rubio, Pharma-Insider, plausibel und detailreich gegenüber einem Fremden, in der Enge eines Zugabteiles, von den Praktiken seiner Branche. Er tut dies etwas atemlos unter dem Eindruck seiner womöglich unmittelbar geplanten physischen Ausschaltung durch die Hand eines am Zugabteil vorbeischarwenzelnden zwielichtigen Typen.
Ein Büchlein mag man meinen. Aber wir wissen: Hochwirksame Sprengsätze bedürfen heute nur noch kleiner Verpackungen!
Rubio spuckts aus, wie man, strategisch ausgefeilt, gewählte Politikvertreter korrumpiert, gestressten Ärzten das Leben versüßt und jedwede Gesundheitsreform ad absurdum geführt wird. Der Leser erfährt auf temporeiche und fast vergnügliche Weise schockierende Wahrheiten und Praktiken aus der Welt der Arzneiforschung, er hört vom Weg eines Medikamentes, dessen Leben und auch Sterben. Es ist eine eigenartige Büchse der Pandora die hier über 122 Seiten gefüllt und schließlich geöffnet wird.
Alles Fiktion versteht sich!?
So schlecht kann die Welt nicht sein. Oder warum ist kaum von den Patienten die Rede – von uns? Und sowenig von unserer Gesundung? Ein Buch, das man sich gern auf einem Nebentisch der Pausenstände von Symposien und medizinischen Konferenzen wünschte. Ein Buch, dass man heimlich unter die glänzenden Werbeblätter pharmazeutischer Firmen auf den Tischen der Wartezimmer unserer Ärzte schummeln möchte. Jedenfalls erzählt Rubio darin stringent und komplex von Machenschaften, die wir vor dem Aufruf „der Nächste bitte …“ kennen sollten. Mir schien: Hier, in diesem Band, erfahren wir, leidenschaftlich erzählt, nur Rubios Grundsatzerklärung. Er wird Wege finden, sich wieder zu Wort zu melden. Man darf gespannt bleiben. Ein Buch, das genau jetzt bei uns und anderswo richtig und wichtig ist! Dank an John Rengen und Olaf Nollmeyer!
Link zur Original-Quelle: trafoberlin.de/Rezensionen/605-5-r.htm
Ankündigung des Verlages und Text-Auszüge folgen im nächsten Beitrag.Gruß an alle
Peter[Blockierte Grafik: http://www.xrtheme.com/content/emoticons/Kids/02.gif]
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You'll never gonna change anything!
(John Rambo in Rambo IV)
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