Genaktivität im Nervensystem bei BP verändert: Ubiquitin und Synapsenfunktion

Quelle Mol Psychiatry. 2006 Oct;11(10):965-78. Epub 2006 Aug 8

Die Hirnsubstanz von gestorbenen Bipolaren Patienten wurde im Vergleich zu verstorbenen psychisch gesunden Patienten bezüglich der Genaktivierung untersucht.

Gene können „aktiviert“ oder „herunterreguliert“ werden, in der Folge wird dann in der Nervenzelle ein Eiweiß mehr oder eben weniger gebildet – und damit die ganze Zellfunktion verändert.

Bei Bipolaren Patienten zeigte sich:

1. Ubiquitin

Ubiquitin ist ein Eiweiß, das in der Nervenzelle unter anderem den Zellzyklus mitreguliert und damit zahlreiche Funktionen steuert. Bei Bipolaren Patienten war Ubiqutin „herunterregliert“ – also weniger „tüchtig“ und zwar vor allem im sogenannten „orbitofrontalen Kortex„, einer Hirnregion, von der man weiß, das sie bei BP betroffen und in der Funktion verändert ist.

2. Synapsenfunktion

mehrere Gene, die für die Funktion der Synapsen wichtig sind, zeigten bei bipolaren Patienten ebenfalls Veränderungen im Vergleich zu psychisch Gesunden.

Bemerkung:

Ein weiterer Hinweis, das BP eine Erkrankung ist, bei dem verschiedene Funktionen im ZNS (zentralen Nervensystem) aus der Balance geraten. Ein Teil dieses Ungleichgewichts scheint dabei genetisch vorgegeben zu sein – wobei es nicht EIN spezielles Gen gibt, sondern vielmehr zahlreiche kleine und kleinste Veränderungen zusammespielen.

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