Manien

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    • Hoi zäme!

      Irgendwie sind viele hier bipolar und haben wie ich auch Manien hinter sich.
      Ich bin nun schon eine Weile in diesem Forum (vorwiegend als Leserin) und wundere mich so langsam, dass es ein Nono zu sein scheint, über diese Zeit zu sprechen. Hat niemand das Bedürfnis, will jeder ein Buch schreiben oder will man einfach vermeiden, dass sensationsgeile Leute solche Erlebnisse lesen?

      Was mich in erster Linie interessieren würde, ist, ob ihr Euch noch gut an jedes Detail Eurer Manien/Psychosen/Panikattacken oder was auch immer erinnern könnt oder ob diese Erinnerungen nur noch bruchstückhaft vorhanden sind.

      Herzlichen Dank!
      Andromeda
      In jeder Minute, die man mit Aerger verbringt,
      versäumt man 60 glückliche Sekunden :goodjob:
    • Hoi Namenlos,

      Ja so ähnlich geht's mir noch immer. Zusätzlich erinnere ich mich ganz klar und deutlich an Situationen - und sehe die bildlich vor mir - die gar nie stattgefunden haben. Keine Ahnung, ob man in einer Manie/Psychose evtl. auch ganz extrem träumt und Traum und Wirklichkeit nicht mehr so genau unterscheiden kann. Lange Zeit dachte ich, ich würde angelogen, als die
      betroffenen Leute, die von mir "erinnerten" Details abstritten..das sei so nie geschehen..schon verwirrend.

      Danke für Deine Reaktion.

      lg
      Andromeda
      In jeder Minute, die man mit Aerger verbringt,
      versäumt man 60 glückliche Sekunden :goodjob:
    • Sali Andromeda,

      was Du schilderst, kenne ich nur bedingt und dann auch nur, wenn ich wirklich heftig in einem psychotischen Zustand war. Eher kam es so, dass mich die Leute an Aktionen und Sprüche erinnerten, auf die ich mich nicht mehr besinnen konnte.

      Aber es ist mir auch schon aufgefallen, wie vieles, was man tut oder sagt, fehlinterpretiert wird. So kam ich zum Beispiel einmal aus einem Zimmer mit einer Schere in der Hand, weil ich ein Stück Papier schneiden wollte. Das wurde nachher so dargestellt, als wollte ich auf jemanden mit der Schere losgehen. Die Umwelt ist wegen der Manie sowieso unter Hochspannung und deutet dann schnell mal falsch, wohl weil mit der Manie immer noch das Bild des "gefährlichen Irren" verbunden wird.

      LG Namenlos
    • das kann ich bestätigen,

      zum Beispiel soll ich nachts bei dem ehemaligen Arbeitgeber angerufen haben und mich beschwert haben, dass sein LKW in unserer Straße parken würde, oder ich soll auf ein Autodach getrommelt haben, woran ich mich jeweils nicht erinnere. :banghead:

      Dann war ich auch an Orten oder wunderte mich, wie schnell der Tag verging, ohne dass ich etwas tat, erinnerte mich dann gar nicht mehr daran, wo ich gewesen war und was genau ich getan hatte... es war richtig gespenstisch, ich stand neben mir, konnte nicht mal Grundrechenaufgaben lösen, beherrschte auf einmal das Einmaleins nicht mehr, verlor jegliches Zeitgefühl und Konzentration. ?(

      Das hat schon was Beängstigendes - auf der Autobahn bin ich nicht rechtzeitig auf die linke Spur gekommen und verfuhr mich dann in Laatzen total usw., genau wie auf der Heimfahrt, da nahm ich die falsche Auffahrt - solche Dinge passieren mir dann. Dazu kommen dann noch Panikattacken. :verwirrt:

      Eines haben die Manien gemeinsam: Man will jeden Tag nutzen, meist gehören die Nächte dazu, die Welt ist bunt und auf einmal sieht man alles wie durch eine Spezialbrille, viel bunter, intensiver, und wenn das so weiter geht, scheint man plötzlich nicht mehr dabei zu sein. Also ich hatte das Gefühl, die Welt um mich herum existiert, aber ich existiere nicht, weil ich ja wenig aß. Man erlebt was um einen herum geschieht, aber man erlebt sich selber nicht.

      Besser kann man eine Manie glaube ich nicht beschreiben, ich meine eine die zur Psychose wird.
      Liebe Grüße
      Schlumpfmaus


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      Wer nicht im Stande ist, etwas zu tun, der ist in der Lage, sich zu beschweren. Letzteres verhindert den Stand.
    • ähnliches passierte bei mir auf der Arbeit

      Hallo Namenlos,

      das was du mit der Schere beschreibst, ist bei mir auf der Arbeit passiert. Die hatte ich mir ausgeliehen und wieder zurück gestellt. Nun fehlte mir eine Schere und ich ging zu dem Platz, um mir die Schere zu holen. Da sagte die Kollegin: "Das ist mein Eigentum." Ich sagte zu ihr: "Ja warte, du kriegst sie gleich wieder!" mit der Schere in der Hand.
      Sie wich zurück und fragte, ob sie die Polizei holen sollte. Da dachte ich, es sei wegen etwas anderem, weil noch jemand in der Halle war.

      Ein paar Minuten später liefen 2 Polizeibeamte in der Halle herum. Sie dachte tatsächlich, ich würde mit der Schere auf sie losgehen! :shocked:

      Bekloppter gehts doch kaum noch, und ich hatte damals gar keinen Mackenschein (so nenn ich den Behindertenschein). ?(
      Liebe Grüße
      Schlumpfmaus


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    • Hoi Namenlos,

      Stimmt, das mit der Fehlinterpretation meiner Aktionen kenne ich auch
      sehr gut. Eigentlich reichte es schon, wenn ich mal von einer Sache
      begeistert war und etwas mehr Rededrang hatte als normal.."Pass auf,
      sonst stecken wir Dich wieder in die Psychiatrie". War schon nicht
      stimmungsfördernd...

      lg
      Andromeda
      In jeder Minute, die man mit Aerger verbringt,
      versäumt man 60 glückliche Sekunden :goodjob:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Andromeda ()

    • Die Umwelt ist wegen der Manie sowieso unter Hochspannung und deutet dann schnell mal falsch


      Da geb ich Namenlos absolut recht; meine Frau ist BIPO 1 und in ihrer Manie tu ich mir sehr schwer mit "übersetzen" (damit ich versteh, was sie mir gerade sagen will), denn manchmal spricht sie zu mir und manchmal "die Kranheit aus ihr", wenn du verstehst, was ich meine.

      Für mich als Ang. also fast ein Ding der Unmöglichkeit, alles zu verstehen, trotz Anstrengung verstehe ich oft vieles falsch.

      Das mit dem
      weil mit der Manie immer noch das Bild des "gefährlichen Irren" verbunden wird
      möchte ich nicht so stehen lassen.

      Mag sein, dass "Unwissende" das vielleicht so sehen können. Vielleicht macht man in der Manie auch Dinge, die gefährlich für andere sein können. Weiß ich nicht, hab da keine Erfahrungen dazu.

      Eine(r), der/die sich mit Alkohol auf enthemmt wegräumt, ist da weit gefährlicher, denn er ist ja grundsätzlich gesund UND in einem Rauschzustand. Da kann mehr passieren.

      Viele meiner Freunde/Bekannten/Kollegen sehen wie ich in der Manie eine schwere Krankheit. Und in der Krankheit "funktioniert" der Mensch bekanntlich nicht nach gesellschaftlichen Mustern.

      Ich erzähle meine Frau nur dann von manischen Aktionen, wenn sie mich hartnäckig fragt, denn ich finde es besser, wenn sie sich schon nicht erinnern kann, ihr auch noch Geschichten zu erzählen, die sie traurig/betroffen/aggressiv machen. Ich halte da nichts versteckt, ich verarbeite und verdränge dadurch erfolgreich manch manische Aktion aus meiner Erinnerung.

      Ich finde, das ist besser so, für Erkrankte und Angehörige.

      Siehst Du das auch so oder willst Du wirklich immer alles wissen?

      Liebe Grüße
      Merlin
      Der Sinn des Lebens ist der, den Du ihm gibst (Erhart F. Freitag)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von merlin ()

    • RE: kann ich schon verstehen

      Hi Mäuschen,

      das kann ich allerdings verstehen; wenn meine Frau in der Manie ist, hat sie einen anderen Gesichtsausdruck, alles geht viel schneller, jede Bewegung ist fast doppelt so schnell,sie spricht schneller und mehr, du kommst als Angehöriger kaum zum Schnaufen, immer "passiert" was.

      Da können derartige banalen Dinge, wie du es mit der Schere beschreibst, für dich ganz normal gewollt sein, für den anderen allerdings anders aufgefasst werden.

      Das ist auch in der Kommunikation so.
      Der Mensch meint Kaffee, bestellt Tee und der Kellner bringt Saft.

      Was glaubst Du, wie viele Teelichter ich in der Wohnung ausblasen musste (vor allem die in dr Nähe von Klopapier und Vorhänge)? Auf eines bin ich sogar gestiegen, viele sind runter gefallen, ..

      War alles nicht Absicht von ihr, weiß ich schon.

      Kannst Du das verstehn?

      LG Merlin
      Der Sinn des Lebens ist der, den Du ihm gibst (Erhart F. Freitag)
    • Hi Merlin, du Zauberer,

      danke erstmal für die Antwort. Und gleich ein Kompliment: Deine Frau kann sich glücklich schätzen, so viel Verständnis an ihrer Seite zu haben!

      Kann sein, dass der gefährliche Irre bei euch und eurem Umfeld so nicht existiert. Bei mir war es leider so. Meine Exfrau hat in meinen manischen Zeiten wohl immer alle Edgar-Wallace-Filme mit Kinski in der Rolle des Wahnsinnigen vor sich gesehen und entsprechend reagiert...

      Und nach meinem Verhalten, meinen Aktionen und Aussagen habe ich nicht gefragt, ich wurde immer darauf gestoßen, gerne auch mit dem Zusatz, wie lächerlich das doch gewesen sei. Nicht eben sehr heilsam und aufbauend.

      Liebe Grüße vom Namenlosen
    • Danke für die Blumen, Namenloser,

      kann dich verstehen, wer will schon von seinen Spezialitäten der Vergangenheit wissen, egal ob gesund oder nicht?

      Ich war einmal mit einer Alkoholikerin zusammen, und die war weit gefährlicher im Rausch als meine Frau jemals sein kann. Zumal der Alkohol ja kurzfristig Kräfte freisetzt und die Manie, so hab ich das verstanden, nur dem Kranken den Schein gibt, dass er Kräfte hat.

      Bei allen, die meinen, die "G'schicht'ln von damals" zu erzählen, fehlt mir jedoch das Verständnis und da vermisse ich ein wenig Respekt nd taktgefühl. Warumm soll ich z.B. meiner Frau ihre Eskapaden erzählen, das haut sie ja nur in eine Depression rein. Ist für mich so, als ob jemand ein nacktfoto von mir in meinem Freundeskreis verschickt oder herumzeigt, auch nicht gerade angenehm und - das für mich wichtigere - mir als Erzähler würde das nix bringen und dem Betroffenen kanns nur schaden und die anderen, die darüber lachen, haben keine Ahnung von der Krankheit!

      Pfu, langer Satz, aber beim Thema "Ich erzähl dir jetzt, was du alles gemacht hast, du weißt es ja eh nicht mehr" geh ich ein wenig in Saft!

      magische Grüße
      Der Sinn des Lebens ist der, den Du ihm gibst (Erhart F. Freitag)
    • Hallo zusammen,

      jetzt werde ich mal meinen jungfräulichen ersten Beitrag schreiben.
      Momentan vermisse ich die Manie sehr, da ich wieder mitten in einer depressiven Phase stecke. Ich hatte auch erst eine Manie letzten Sommer und landete in der Geschlossen.
      Vorher war ich immer nur als Depressiver behandelt worden. Leider ging es mir im Mai 07 immer besser und besser. Ich trieb ausserordentlich viel Sport, meine Arbeit machte mir richtig Spaß und meine größte Freude war, dass ich stetig meinen Appetit unter Kontrolle hatte und somit mein Gewicht reduzieren konnte.
      Mir ging es so gut, dass ich meine Medis absetzte, leider ohne dies vorher mit einem Arzt abzusprechen.

      Ich fühlte mich jeden Tag besser und besser. Ich hatte rundum einfach das Gefühl zum ersten Mal seit mehreren Jahren wieder so etwas wie ein Glücksgefühl zu haben, Freude am Leben und Zufriedenheit.
      Durch mein Training bekam ich immer mehr Kraft. Meine Tagen sahen dann so aus, dass ich in die Arbeit ging und danach gleich ins Training um am Abend (jeden Abend) mit Bekannten und Freunden was zu unternehmen. :onthephone:

      Ich ging auf viele Partys und Volksfeste welche ich normalerweise mied und hatte dort auch meinen Spaß. Ich hatte in der kurzen Zeit so viele Bekanntschaften gemacht, da ich so offen zu jedem war und fühlte mich richtig gefragt.
      Leider kam irgendwo der Punkt wo ich die Realität nicht mehr wahrnehmen konnte. In der der Anfangsphase meiner Manie schlief ich immerhin noch so fünf Stunden, aber in der Manie wollte ich fast gar nicht mehr Schlafen. Anfangs noch ein bis zwei Stunden, dann erst wenn ich merkte mein Körper kann nicht mehr anders. Die normalen Symptome wie schnelles Reden bzw. gar nicht mehr mit dem Reden aufzuhören waren bei mir auch sehr ausgeprägt, sowie das minimale Verlangen nach Essen (aß fast nur noch Obst und Gemüse).
      Leider entwickelten sich mir dann relativ viele Fantasiegespinster die ich mir nur selber ausmalte. An einem Tag hatte ich gemeint Gott zu sein, wenn auch nur für ein paar Stunden. Es waren die Kollegen des Fitnessstudios die meine Engel darstellten (in meinem Glauben).

      Ich bin an diesem Tag ziemlich lange im Wald gejoggt und habe mich auch wie ein Naturgeist gefühlt. Als ich an Bahnschienen vorbeikam entschloss ich mich dazu darauf Liegestütz zum machen. Bis ein Zug herannahte. Zum Glück bin ich dann doch noch von den Gleisen gegangen, aber ich habe es sehr ausgereizt.

      Auf dem Weg zum Fitnessstudio kam dann dieses Gottgefühl, aber ich brach anscheinend richtig zusammen, brachte kein Wort mehr raus (ich weiss nicht ob dies mein Hochmut war) und muss wohl ziemlich fertig und dreckig ausgesehen haben (dank der Waldtour).

      Mein Opa hat mich dann abgeholt und zwei meiner Fitnesskollegen sind mitgefahren um mein Auto heimzubringen. Mein Opa redete dann mit mir was los sei und ich soll doch bitte aufhören so zu spinnen. Leider verstand ich ihn falsch. Es kam mir so vor dass ich der jüngste in göttlichen Familie sei und ich mit meinen Mächten noch nicht umzugehen vermag. Irgendwie kam ich darauf meine Großeltern wären schon 1000 Jahre alt.

      Mein Opa entschloss sich dann dazu zum ärztlichen Notdienst anzurufen. Als wir dann bei dem Arzt ankamen erzählte ich ihm wie es mir geht und was zur Zeit alles bei mir los ist.
      Dass ich da nicht schon eingewießen worden bin verstehe ich bis heute noch nicht.
      Der Allgemeinmediziner spritzte mir dann eine Art Cocktail in meinen angespannten Gesäßmuskel - das war der Wahnsinn (ich wusste nicht, was es war, Fluspi o.ä. denke ich nicht) Auf jeden Fall hatte ich dann ein Verlangen nach Fleisch nach was Blutigem, also richtig Hunger einfach.
      Hab dann fast 1 1/2 Tage geschlafen. Der Arzt hat mir noch zur Sicherheit Tavor mitgegeben, aber diesen Dreck wollte ich auf keinen Fall nehmen.
      Leider ging es dann noch zwei Wochen bei mir ziemlich mysteriös weiter. Ich hatte einfach immer noch das Gefühl für was höheres bestimmt zu sein und übersinnliche Kräft zu haben. Die Realität war komplett aus meinem Leben verschwunden. Leider habe ich aus dieser Zeit nur noch Bruchstücke in meiner Erinnerung und einzelne Bilder.

      Als meine Eltern dann vom Urlaub nach Hause kamen, merkte mein Vater anscheinend sofort, das etwas nicht stimmt mit mir.
      Ich ging dann am Dienstag Abend zu unserem Hausarzt und muss dem voll den Käse erzählt haben. Natürlich habe ich seine Tastatur und die Maus präpariert, dass er sich nichts notieren konnte, ich wollte eben nur mit ihm sprechen.

      Am Donnerstag in der Früh hatte mein Hausarzt mit meinem Vater dann einen Termin ausgemacht. Ich war nicht gerade dafür weil ich mir sehr viele Termine gemacht habe. Als ich dann bei meinem Hausarzt war. Wollte er von mir wissen ob ich mich freiwillig einweisen lassen würde? Was soll die Frage jetzt dachte ich, ich bin kerngesund. Da ich mittlerweile sehr durchtrainiert war, hat er mittlerweile auch schon die Polizei vorfahren lassen, wenn ich nicht freiwillig gehen würde auf die Art.
      Zum Schluss entschieden wir uns dass mein Vater mich in die Geschlossene bringt und die Polizei uns bis dahin eskortiert sozusagen.

      Tja dort war ich zum Glück nur eine Woche in der Geschlossenen und kam dann auf die Privatstation. Ich war aber noch längere Zeit manisch. Noch ca. sechs Wochen. Mein BKH-Aufenthalt betrug dann 2 1/2 Monate. Nach drei Wochen Wiedereingliederung ging ich dann wieder wegen einer depressiven Nachschwankung ins BKH. Für einen guten Monat diesesmal.
      Tja und jetzt fühl ich mich gerade beschiessener den je. Keine Freunde, niemand an wen ich mich wenden kann, ausser meine Eltern und Ärzte. Gehe zwar wieder normal in die Arbeit.
      Ich bin einfach total unglücklich, möcht nicht mehr. Hab eigentlich keine Lust auf irgendetwas und habe nerviger Weise wieder Suizidgedanken (habe leider schon zwei Suizidversuche hinter mir).
      Mir ging es einfach noch nie so schlecht. Und ich verzweifle einfach langsam.

      Grüße

      DaddyPrime
      Bombing for Peace is like fucking for Virginity!
    • Also meine letzte manische Akutphase (ich würd sie so zwischen Hypomanie und Manie ansiedeln) vor einem Jahr war auch nicht so ohne...

      Bei mir fängts immer mit so einem Hochgefühl an, das Ganze verbindet sich dann im Akutfall mit meinem Spezialinteresse, ich sitze nur mehr vorm Computer und googel, komm vom hundertsten link zum tausendsten, höre exzessiv Musik und lade diese eben so exzessiv runter.Das geht dann soweit dass ich in die Songtexte und Melodien schon was reininterpretiere, dass sie mit gewissen Themen zu tun haben und dass nicht nur ich sondern auch anderer das merken wenn sie die Musik hören. Ich tanze und hüpfe rum wie ein Kind wenn ich alleine bin, besonders beim Musikhören und beginne an die Dinge die mich so begeistern zu denken,da ist dann auch sehr viel Phantasie dabei, ich glaubte bz sogar in akuten Phasen schon fest daran irgendwo russische Vorfahren zu haben u. ä., vor meinen Eltern hab ich das allerdings lieber nie erwähnt.....Oft fahr ich dann einkaufen, kaufe Dinge, besonders wenn sie in irgendeiner Weise mit meinem Spezialthema zu tun haben aber auch sonstigen Krimskrams,treffe Freunde bin eigentlich ständig im Stress, plappere sofort über mein Lieblingsthema los, will damit auffallen, mein Interesse sozusagen bekannt machen und auch andere dafür begeistern.Ganz besonders mag ich auch Musik und Autofahren das gibt mir den totalen Kick.Rede dann generell viel mehr und viel schneller auch über andere Dinge, nicht nur meine Lieblingsthemen.Mache große Zukunftspläne,meistens wird mein Lieblingsthema dann total in die Planung und den Lebensalltag integriert,plane vom Hundertsten ins Tausendste alles durch, bin dann auch sehr optimistisch was zb meine Vorstellungen von idealer Liebe oder in ein fremdes Land auswandern betrifft.Versuche dann immer ein Buch zu schreiben und werde total kreativ,laufe die meiste Zeit mit einem Lächeln rum, kann über jede Kleinigkeit stundenlang lachen,schlafe oft nur mehr 5 Stunden oder auch manchmal auch nur 4.Einerseits plane ich voll mein Leben aber andererseits bin ich auch etwas sorgloser mit dem Geld was sich irgendwie auch wieder widerspricht.

      Meine Ausrutscher waren bisher ein "gebuchtes Hotelzimmer" im Wert von 300 Euro auf der Halbinsel Krim, die Reise konnte ich dann im Endeffekt nicht antreten wegen Panikattacken mit Kreislaufbeschwerden.Hab das zwar schon früher geplant und hänge der Sache eigentlich chronisch nach, aber in so einer Akutphase war das dann doch zu voreilig.
      Mein zweiter Ausrutscher war ein Seminar das 100 Euro gekostet hat und ein ganzes Wochenende, hab mich damals in so eine Sache verrant,es ging um arbeiten von Zuhause aus, war eigentlich totaler Humbug und Bauernfängerei.Hab geglaubt damit sehr viel Geld machen zu können, im Nachhinein stellte sich aber heraus, dass man vorher 1000 Euro in das Ganze reinbuttern musste.Hab die Sache zum Glück noch in letzter Minute abgeblasen.....hab halt alles nur mehr positiv gesehen.

      Wenn ich manisch werde glaube ich auch oft allen meinen Freunden helfen zu können bzw fühle ich mich dann generell sehr mit der "Welt" verbunden,selbstbewusster,... es kommt mir vor als wäre ich schon in bestimmten Ländern gewesen (so vom Gefühl her obwohl ich genau weiß ich war noch nie dort, voll komisches Feeling halt) wenn ich im Fernsehen Berichte über das Weltgeschehen sehe oder als hätte ich vl früher schon mal dort gelebt.
      Das ganze wird eher positiv gesehen, schon als Kind im Alter von 7 Jahren wollte ich fliegen lernen mit Plastiktaschen auf den Armen um mir die Welt anzusehen oder hungernden Menschen in Afrika helfen indem ich Brote per Paket versenden wollte...

      ....Was mir auch an mir auffällt ist, dass ich genau weiß was gewisse Mitmenschen von meinen Ideen und Plänen halten, bei meinen Eltern würde ich zb nie zugeben einen Urlaub zu buchen und eventuell in der Fremde einen Partner finden zu wollen und ich versteck das ganze dann irgendwie vor meinen Eltern,krieg sogar leichte Paranoia sie könnten reinplatzen wenn ich vor dem Computer sitze und gewisse Dinge googel.Aber es fällt ihnen schon auch auf dass ich total aufgedreht wirke, aber bei Leuten die meine Pläne bescheuert halten oder die nicht in diese eingeweiht werden reagiere ich dann mehr gereizt als euphorisch in meinen manischen Phasen.Bei meine besten Freunden bin ich dann total durchgeknallt aber manchmal auch vor Fremden ich schäme mich dann weniger wenn ich total auffalle und meine Freunde finden dass dann auch irgendwie "cool" nur manchmal war es ihnen auch schon peinlich mit mir.