TRIGGER: Ich wurde missbraucht

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    • TRIGGER: Ich wurde missbraucht

      ...und zwar mit 16.



      ********** nur dann weiter lesen, wenn ihr das abkönnt ********************




      )))))))))))))))) weil starker Tobak (((((((((((((((((((((((((





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      Also mein Schwager hat mich befummelt. Ich war in den Ferien bei meiner Schwester, der kleinen süßen Nichte (1 Jahr alt) und meinem Schwager, in dem Haus im Gästezimmer. Da hat mein Schwager gesagt, ich hätte eine tolle Figur, mir Komplimente gemacht, und als meine Schwester nicht da war, die Kleine ins Bett brachte usw., hat er gemeint, er könnte fummeln, wenn ich einverstanden wäre, so Petting machen. Ob ich schon Erfahrungen hätte, ich hatte einen Urlaubsflirt usw., da meinte er er würde mir zeigen wie es geht und könnte es auch ganz machen, damit es beim wirklich ersten Freund nicht weh tut.
      Er hat also rumgefummelt und ich war einfach doof. Ich habs geschehen lassen weil ich total triebgesteuert war. In dem Alter hab ich heimlich unter der Schulbank an mir rumgerieben oder bin aus dem Grund extra auf die Toilette. Er hat mich auch geküsst. So richtig mit Zunge, und er konnte gut küssen, d. h. so was nennt man Missbrauch Schutzbefohlender und Verführung Minderjähriger, ich hätte ihn sogar anzeigen können.

      Aber er hielt mir noch ein Türchen offen indem er sagte: "Wenn du ein schlechtes Gewissen kriegst, dann höre ich sofort auf", da war ich aber auch schon tierisch heiß - ja also menschlich finde ich das nicht...
      An einem anderen Tag saßen wir beide auf der Bettkante. Er meinte:
      "Ich schlafe ja nicht mit dir. Ich schlafe ja mit deiner Schwester. Ich bin auch ganz behutsam...", da wusste ich aber wie ich das beenden konnte, und sagte wahrheitsgemäß: "Die Kleine kann bald sprechen. Sie kann schon laufen. Was wird sie sagen? - ich kann das nicht!" Er sagte nur: "Ich weiß... ach was, auf einmal kannste nicht?" Er hielt mich fest, ich stand am Treppenabsatz, da kam die Kleine um die Ecke und ich riss mich los. Es war schwer und ich hatte langsam Angst. Wenn die Kleine da nicht gestanden hätte und die Treppe nicht gewesen wäre... Ich bin ihm seitdem aus dem Weg gegangen und hab dann auch behauptet, schon entjungfert worden zu sein.

      Zum Glück war das die letzte verfängliche Situation. Aber seitdem ist mein Schwager in meinen Augen ganz tief gesunken. Und ich habe nie jemandem etwas gesagt, weil ich Angst hatte, meine Schwester erfährt es und guckt mich mit dem Arsch nicht mehr an. Ich glaube, nur jemand, der einen wirklich liebt, ist beim ersten Mal wirklich vorsichtig. Mein erster Freund hat mich geliebt, er hatte ganz schöne Schwierigkeiten, aber dadurch tat es nicht allzu sehr weh. Wenn ich so eine Erinnerung ans erste Mal gehabt hätte, mit dem Schwager, ich glaub der hätte mich vergewaltigt, und ich hätte dann immer Angst gehabt.

      Sorry, das musste ich mir mal von der Seele schreiben, ich bin dabei, die Vergangenheit aufzuarbeiten und habe sehr viel verdrängt.

      Später, wir waren zu meiner Schwester eingeladen, da wollte mein Schwager mich zur Begrüßung küssen. Ich hab ihm eine gelangt. Daraufhin hat er gerufen (getroffene Hunde bellen!): "Ich wollte ihr nur ein Küsschen geben! Was soll der Scheiß?! Die ist ja völlig durchgeknallt!"

      Woher sollte ich denn aber auch bei der Vergangenheit wissen, was für einen Kuss er wollte?!

      Ich konnte das nicht erklären, meine Schwester hätte sich von ihm getrennt, dann gäbe es meine jüngere Nichte nicht.
      Liebe Grüße
      Silent Water
    • grateful reader...

      herzlichen DANK für deinen Mut, darüber offen zu schreiben !
      Dein Schwager ist offensichtlich ein recht hinterhältiges A....loch,
      das sich nicht beherrschen kann...
      Zwar gehöre ich auch zum "bösen pentranten Geschlecht", aber mir ist es umgekehrt passiert: Ich war in die Ältere von 2 Schwestern verliebt
      und da war die Jüngere, die mich nur treuherzig bat, sie doch auf dem Rückweg im auto mitzunehmen in ihr Pensionszimmer, was ich auch völlig arglos tat.
      Dort angekommen, wollte ich sie nur aussteigen lassen und dann nach hause fahren...
      Aber sie machte ein riesentheater, dass ich mir ja wenigstens ihr Zimmer mal anschauen müsse usw.
      DAS hätte ich besser wirklich nicht getan...es wurde ein folgenreicher ONS daraus, für den ich mich heute noch zutiefst schäme, dass dabei Alkohol im Spiel war, ist keine Entschuldigung...
      Zwar habe ich trotzdem dann die grössere Schwester bekommen kurz danach und sehr viel mit ihr erlebt, aber mit der Kleineren bin ich dann aufgrund des ONS Vater einer Tochter geworden zwischenzeitlich und du kannst Dir wohl vorstellen, dass das für die Beziehung mit der "Grossen" nicht sehr förderlich war...
      Wie ich viel zu spät mitgekriegt habe, wollte die jüngere Schwester absichtlich schwanger werden ( wir waren 3 Putativväter im 1. Vaterschaftsprozess), weil die CDU unter Heiner Geissler damals ein "Mutter-Kind-Projekt" initiiert hatte, was gewissen dummen Frauen sugerrierte, sie müssten nur Mutter werden und danach nie wieder arbeiten :(
      Weder ich noch ihre ältere Schwester glaubten anfangs die Geschichte mit der Schwangerschaft - die Jüngere ging dann nach Berlin und die Ältere sagte zu mir: " du wirst sehen, wenn sie zurückkommt, erzählt sie was von einer angeblichen Fehlgeburt oder so..."
      Dewm wahr nun allerdings nicht so: Als die Jüngere aus Berlin zurückkahm, war sie deutlich sichtbar schon im 6. Monat !
      Dieser eine ONS hat also mehr oder weniger mein folgendes Leben zerstört...
      Denn mit der "Kleinen" hätte ich auch nie wirklich dauerhaft zusammenleben können, dafür wahren wir einfach zu unterschiedlich strukturiert psychisch, und ohne den Grossteufel Alkohol wäre ich damals auch nicht in ihrem Bett gelandet, gleich wie heftig sie gezerrt hätte mit ihren heimlichen "Mutter-Kind" - Gedanken.
      Jedenfalls hat ihr das Jugendamt die Tochter ohnehin weggenommen
      ( ich habe ihr schon damals gesagt: " Wenn die Kleine wirklich meine Gene hat, dann springt sie Dir spätestens mit 14 auf deinem saudummen Kopf herum !")
      und zu einer recht wohlhabenden Pflegefamilie gegeben, wo sie ein eigenes Reitpferd hatte und auch ein 1jähriges AustauschschülerInnen
      Programm in den USA besuchen konnte.
      Sie ist nun volljährig und ich konnte sie nur einmal mit 15 oder so auf Vermittlung des Jugendamtes sehen...
      Sie möchte auch keinen Kontakt mehr weder mit ihrer Mutter noch mit mir, da ich zwar jahrelang Alimente bezahlt habe, aber die Vaterschaft nie anerkannt habe, weil das Gericht sich damals (1988) geweigert hat, anstatt dem sauteuren ( 4500.- D-Mark) erbbiologischen Gutachten von einem "Antropologen-Prof." einer Uni in der Nähe, der schon unter Hitler-Schicklgruber im Amt war, eine schon damals mögliche DNA-Untersuchung machen zu lassen...
      Seltsamerweise hiess es nach der 1. Vaterschaftsuntersuchung bei mir auch "Vaterschaft sehr unwahrscheinlich" , aber da die beiden anderen Väter konkret ausgeschlossen wurden, war ich nach der "ergänzenden HLA-Untersuchung" plötzlich der Vater lau dem Nazi-Athropologen-Prof.
      obwohl er zugegeben hatte im 1. Attest, dass es einen klaren wiederspruch im System der Glutamat-Pyruvat-Transaminase zwischen mir und der Kleinen gibt...
      Das Jugendamt hat der Mutter damals zwar eine anwältin bezahlt, als ich vor dem OLG Stuttgart darauf geklagt habe, dass sie die weiteren putativen Kindesväter namentlich benennt, weigert sich aber bis heute,
      die Kosten für einen klärenden DNA- Test zu übernehmen...

      Eule
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • RE: TRIGGER: Ich wurde missbraucht

      Hey Silent Water; tja das passiert leider sehr sehr oft.... viele Frauen haben so ihre individuellen MißbrauchsGeschichten (auch Männer klar)
      Manches ist gut im Unbewussten aufbewahrt- meinem Empfinden nach soll´s da auch bleiben. Denn was soll die Aufarbeitung dieser Erlebnisse wirklich bringen???
      Meiner Erfahrung nach (wurde in der Thera mal angekratzt) können sich dadurch z.B. psychotische Symptome nur noch verschlimmern....
      Für meinen Teil möcht ich da nicht hinschauen!
      Was für Vorteile ziehst du aus ner Aufarbeitung?
      "Nicht das Leben mit Tagen füllen, sondern die Tage mit Leben"(ZEN)
    • das mit dem Schwager

      war in dem Jahr nur die Spitze des Eisbergs.

      Davor waren meine Eltern und ich 4 Wochen in Österreich zelten. Die letzten 2 Wochen war ich bei meiner Schwester.
      Da haben sie mich wirklich dazu gezwungen, den Badeanzug halb auszuziehen und mit nackten Brüsten in die Kamera zu lächeln.

      Anschließend haben wir uns im Auto gestritten, mein Vater hat mir eine gelangt, und ich blieb den Rest des Tages ernst. Da meinte meine Mutter: "Diese Leichenbittermiene ist ja nicht auszuhalten! :sterbekrank: XXXX, da hinten ist ein Laden, geh mit ihr rein und kauf ihr was Schönes! Dann ist bestimmt alles wieder gut!" Mir fehlten die Worte, um sagen zu können: "Ihr könnt mir ganz Österreich kaufen, ich werde nie mehr glücklich sein!" Ging mit dem Vater rein, suchte wahllos ein Schmuckdöschen aus und machte fortan gute Miene zum bösen Spiel. Ich hatte begriffen, dass sie mich nie verstehen würden und fühlte mich dreckig. Wie eine Prostituierte für ihre Dienste als Pornostar bezahlt wird, so fühlte ich mich da. :devil:

      Ich sollte mich nicht so anstellen und stolz auf meine Brüste sein. Für die ich mich grenzenlos schämte.

      Auch nach der Sache mit dem Schwager hab ich mich schuldig gefühlt. Ich hatte ihn verführt in meinen Augen, und nicht umgekehrt.

      @ Tara:

      Dieses Aufarbeiten war schmerzhaft, aber nötig. Ich hab mal ne tiefenpsychologische Therapie gemacht, da ist vieles hoch gekommen, aber ich sperrte mich gegen den Rest, das hat der Psyc gemerkt und festgestellt: "So kommen wir nicht weiter. Ich habe Sie für die Gruppentherapie angemeldet, die bald beginnt", das war 1988. Andere haben von sich erzählt und ich dann von mir. Es ist aber keinem außer mir selbst gelungen, diese Geschichten wieder raufzuholen. Ein Foto hat mir alles wieder vor Augen geführt, und zwar das Foto.

      Ich glaube, meine Süchte haben ihre Ursache in dieser Zeit. In dem Jahr ist übrigens auch meine Krankheit ausgebrochen, also als ich 16 war. Ich glaube, dass die MD-Krankheit nicht nur stoffwechselbedingte oder genetische Ursachen hat. Sie hat auch welche in den Erlebnissen, die wir machen, und den Erfahrungen. Ich konnte damals mit diesem Wissen nicht leben, also habe ich es verdrängt. Und gerade verdrängte Emotionen führen zu Suchtverhalten und psychischen Krankheiten.

      Die eigene Familie hat mich verraten und verkauft, und obendrein misshandelt. So etwas hinterlässt immer Spuren.

      @ Eule: Hast du eine gute Beziehung zu deiner Tochter?
      Liebe Grüße
      Silent Water
    • ich finde es geradezu phänomenal mutig und liebenswert, wie aufrichtig silentWater dieses Thema aufgriff !
      Denn durch verdrängen und verschweigen wird ja auch nichts besser, oder ?
      Ich habe es während meinem 1. Psychiatrieaufenthalt 1993 ( 1 Woche)
      beim jeden 2. Tag stattfindenden "Morgengespräch" ekelhafterweise oft erleben müssen, dass MitpatientInnen einerseits reihum ja gezwungen wurden, über ihre Befindlichkeit zu sprechen, dass aber diese Oberbauerntrampel von PsychiaterInnen ihnen jedesmal mit der so
      typischen Eltern-Kind ( google: => TAA Eltern-Kind) Transaktion völlig
      rüde das Wort abschnitten, sobald heikle Themen wie sexueller Missbrauch oder Sexualität überhaupt auch nur zur Sprache zu kommen "drohten"...
      Absolut verklemmte, narzisstische Fachidioten - so habe ich 1993 während der Beobachtungswoche die ersten PsychiaterInnen kennengelernt...
      Und last not least: Diese Idioten hatten sogar in ihrer unmenschlichen Hybris im Zimmer, wo sie ihre hochmolekulare Psychopharmascheisse zwangsverteilten, ein riesengrosses Schild "Marienplatz" angebracht, was damals der Hauptumschlagplatz in Stuttgart für illegale Drogen war...
      Zynischer geht es wohl kaum noch, oder ?
      Ich bin sehr froh und dankbar für silentWaters Ehrlichkeit und Mut, sowas in ein Forum zu setzen, wo es nach Meinung so vieler Teilnehmer ja nur um Nebenwirkungen und Ratschläge zu der ganzen Psychopharmakakacke gehen dürfte !

      Eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Eule4 ()

    • @Eule
      Diesen Rüffler hab ich wohl verdient!
      Finde ich auch sehr mutig von Silent Water- wollte nicht dass Sie sich etwa für ihr Outing kritisiert fühlt-
      Es geht mir eher grundsätzlich um die Frage, ob es gesund ist, sich diese schlimmen Sachen noch mal voll reinzuziehen! Sich diesen Wahnsinn noch mal vor Augen zu führen und bewusst zu machen- Hast du drüber nachgedacht was das bedeutet????

      projeziere einfach zu sehr in meine eigene Geschichte- wo ich mich von Theras zwangsbeglückt fühle- wenn Sie glauben mich in diverse Abgründe zu führen....
      Mutig Silent Water!
      Ich bin es wohl nicht!
      "Nicht das Leben mit Tagen füllen, sondern die Tage mit Leben"(ZEN)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von tara ()

    • Liebe Tara !

      ich wollte Dich keineswegs rüffeln, eher Dir auf die Sprünge helfen...
      Für mich war es damals ungeheuer befreind, unter LSD all die traumatischen Erfahrungen meiner frühen Jugend noch einmal gleichsam wie unter einem "psychischen Mikroskop" nachzuerleben...
      Klar tut das auch nochmal weh - aber der Befreiungseffekt ist tausendmal grösser- jedenfalls habe ich das so erlebt.
      Zwar leide ich nach wie vor an gefährlichen autodestruktiven Übeln,
      aber ohne diese Erfahrungen wäre ich - wie dutzende Bekannter -
      mit absoluter sicherheitlängst auch nicht mehr am Leben...

      Eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • RE: Liebe Tara !

      SO wie du das beschreibst, (mikroskopische Perspektive) warst du während dieser Reise auch geschützter (Metaebene?) oder irre ich?
      Während man sich durch die Rekunstruktion von Erlebnissen mitten drin befindet und emotionell nochmals durchlebt...
      Bei mir hatte das üble Nachwirkungen: psychotische Symptome, intensives selbstverletzendes Verhalten, Suizidwünsche, Frigidität, generalisierter Männerhass und permanente Ekel/Schandgefühle....
      alles nicht besonders lustig und befreiend hab ich das überhaupt nicht erlebt
      "Nicht das Leben mit Tagen füllen, sondern die Tage mit Leben"(ZEN)
    • Da streiten sich die 52 zornvollen

      und die 48 friedvollen Geister bis heute...

      Ich persönlich bin der Meinung, dass all diese dann ins Unterbewusstsein "verdrängten" traumatischen Komplexe ja durchaus positive gesamtgesellschaftlich erwünschte Funktionen haben, indem sie den/die TrägerInnen derselben leichter "modellierbar" machen im Sinne der jeweils erwünschten Untertänigkeit grade auch den ach so freien und "demokratischen" Strukturen gegenüber, die ja aber in Wirklichkeit ein durch und durch marodes und zutifst korruptes System des "legalen Betruges" darstellen....
      So wünschenswert eine Verdrängung angesichts des erneuten Schmerzes bei der Verarbeitung/Reflektierung auch im 1. Augenblick sein mag, so betrügerisch ist dies auf den 2. Blick bezüglich
      geistiger Freiheit versus lebenslanger "freiwilliger" psychischer Sklaverei, denke ich !!!


      Eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Eule4 ()

    • RE: Da streiten sich die 52 zornvollen

      So wünschenswert eine Verdrängung angesichts des erneuten Schmerzes bei der Verarbeitung/Reflektierung auch im 1. Augenblick sein mag, so betrügerisch ist dies auf den 2. Blick bezüglich
      geistiger Freiheit versus lebenslanger "freiwilliger" psychischer Sklaverei, denke ich !!!


      :shocked: hat mich kalt erwischt dieser Satz....

      aber was ist mit dem Umkehrschluss- nämlich lebenslange und qualvolle Sklaverei durch BEWUSSTHEIT??????????????????????
      "Nicht das Leben mit Tagen füllen, sondern die Tage mit Leben"(ZEN)
    • RE: Liebe Tara !

      Ist Verdrängung nicht auch eine legitime und wichtige Schutzfunktion?


      Da würde ich antworten: Ja, so lange mich diese Verdrängung schützt. Sie schützt mich etwa so lange, wie ich die Wahrheit nicht verkraften könnte, und das können Jahre oder Jahrzehnte sein.

      Dieses Foto, das wir zufällig bei einem Familientreffen in der Wohnung unserer Eltern sehen "mussten", hat eine Lawine ins Rollen gebracht, in der ich nicht nur an die Entstehung dieses Bildes, sondern an meine ganze Pubertät denken musste. Wie mir einfiel, wie mich der Klassenlehrer von oben bis unten musterte und ich glaubte: "Das tut er, weil er sich um mich sorgt." Weil ich das glauben wollte und die Wahrheit zu dem Zeitpunkt für mich nicht zu verkraften gewesen wäre, denn ich war ja erst 12. Mit 11 trug ich schon den ersten BH, dann meinte dieser Lehrer mit extra Zimmerlautstärke, so dass es die noch nicht aus der Klasse gegangenen Klassenkameraden hörten: "SiWa. Du hast deinen Schlüpfer vergessen." :devil:

      Anstatt dass er mir einfach ne Aufklärungsbroschüre in die Hand gedrückt hätte, über die Sexualität und die erste Periode. Er unterstellte mir sogar, ich würde nur so "unschuldig tun", dabei wüsste ich genau, was ich mit meinem Verhalten auslösen würde!! :raunz: Ich hatte keine Ahnung, wovon er überhaupt sprach! Nur eins begriff ich: Sein "Ratschlag" nicht als Letzte aus dem Klassenzimmer zu gehen. Ich habe auch darauf geachtet, möglichst hinten zu sitzen oder in der Nähe der Tür, nicht als Erste reinzugehen und nicht als Letzte raus zu gehen, wenn er den Unterricht machte. Denn ich hatte berechtigte Angst vor ihm, wusste nur nicht, warum. Erst viel später, als ich in eine andere Stadt gezogen war und dieses Foto mir in die Hände fiel, kamen diese Erinnerungen alle wieder hoch und machten mich fertig. :sterbekrank:

      Ich finde es aber richtig, zu wissen, warum manche Dinge schief laufen oder liefen, weil man erst dann eine Möglichkeit finden kann, diese Dinge zu ändern. Unbewusste Ängste, verdrängte Erlebnisse wie Missbrauch, Pädophilie usw., die können gerade deshalb Psychosen auslösen, weil sie im Unterbewusstsein schlummern, und die menschliche Psyche kennt viele Verdrängungs- und Unterdrückungsmuster, kehrt meist zu dem alten Muster der Psychose zurück, und solange das Kind keinen Namen hat, wird es auch keine Ruhe geben. :jump:
      die Frage, ob es gesund ist, sich diese schlimmen Sachen noch mal voll reinzuziehen! Sich diesen Wahnsinn noch mal vor Augen zu führen und bewusst zu machen- Hast du drüber nachgedacht was das bedeutet????

      Ja, das habe ich, Tara. Und es musste sein, denn es sagt mir, dass ich eine starke Persönlichkeit bin, trotz alledem einen ersten festen Freund und später wechselnde Männerbekanntschaften zu haben. Und ich weiß jetzt, dass ich nicht die alleinige Schuld an dem trug, was geschah, weil ich eben nicht so ausgebufft war, wie der Lehrer meinte. Auch an der Sache mit dem Schwager trug ich keine Schuld. Vielleicht eine kleine Mit-Schuld. Aber ein unschuldiges Mädchen zu verführen, das noch nie Sex hatte, nur zum Vergnügen, dann aber behaupten, er wäre dann auch vorsichtig :shocked: ... das widerspricht sich doch gegenseitig total! Sich mit der Schwägerin vergnügen, nur weil die eigene Frau ein paar Pfunde zuviel wiegt... das Schwein war er, das hat Eule richtig erkannt.

      Bis dato habe ich immer an einen Eigenanteil an den Ereignissen geglaubt. Dass ich provoziert hätte, wo ich nur konnte und es hätte besser wissen müssen, mich hätte anders kleiden, weniger schminken sollen. Aber man darf eine Frau oder ein Kind nicht belästigen, nur weil es gut aussieht. Das ist unfair. Andere machen sich ja auch hübsch und denen passiert nichts. Nun weiß ich ja, wenn ich mich wieder hübsch machen will, dann gehe ich vorher zum Selbstverteidigungskurs oder zum Judo. Wenn es immer mir passiert, möchte ich mich auch wehren können. :boese:
      Liebe Grüße
      Silent Water
    • aber was ist mit dem Umkehrschluss- nämlich lebenslange und qualvolle Sklaverei durch BEWUSSTHEIT??


      Was versklavt uns? Wenn wir auf dem Dachboden ein Getrappel hören und wissen nicht, sind es Ratten, Mäuse oder eine Katze. Leiden wir mehr unter den Geräuschen, wenn wir wissen, was es ist, oder wenn wir nicht wissen, ob wir eine Katze oben eingesperrt oder einen Kammerjäger nötig haben? :bow:

      Vielleicht hinkt der Vergleich etwas. Wenn ich Angst habe, allein nach Hause zu gehen, wenn ich Schritte hinter mir höre, die immer schneller werden - kann ich darüber hinwegsehen, wenn ich weiß, warum ich befürchte, dass mir jemand etwas antun will? Umgekehrt, wenn ich es nicht weiß, was mir diese Verfolgungsangst beschert hat... wie soll ich diese Angst denn dann bekämpfen? :tux:

      Diese Verfolgungsängste hatte ich wirklich. Dabei gibt es immer Menschen, die schneller sind als man selbst und einen dann überholen. Ich meine, die Ungewissheit ist das Joch unserer Krankheit. Nicht zu wissen, warum reagiere ich in bestimmten Situationen derart. Immer seine Dämonen zu unterdrücken, :banghead: bringt nichts. Sie holen einen immer wieder ein, man kriegt Alpträume, Verfolgungswahn usw. Klar ist es immer erst mal ein Schock, sich was bewusst zu machen :verwirrt: , aber sobald man den Ursprung des Schlamassels sieht, kann man sich auch davon befreien. Manche Probleme werden kleiner, wenn man sich ihnen stellt. Davonlaufen nützt nix.
      Liebe Grüße
      Silent Water
    • liebe Siwa...

      du hast keinerlei "schuld" an allem, was damals passierte...
      Du warst in der Pubertät, also einem Zeitraum, wo sich aufgrund der hormonellen Umstellung für jeden jungen Menschen so ziemlich
      "die Welt auf den Kopf stellt".
      Das trifft natürlich auch auf Jungs zu, wie ich aus eigener Erfahrung weiss.
      Aber letztlich haben wir ja diese sogenannte Zivilisation eben dafür geschaffen, dass ein Mann, wenn er eine hübsche Frau sieht, die ihn geil macht, nicht wie in der Steinzeit auf sie losspringen kann, um sie in seine Höhle zu zerren an den Haaren...
      Dies ist ein unendlich schwieriges Thema, denn aus der Sicht der Moslems sind wir Christen ja alle zutiefst verderbt und unkeusch.
      Wir wissen aber, dass das so gar nicht ist und dass trotz der ganzen sexuellen Reize in der Werbung unsere Gesellschaft insgesamt gesehen fast so verklemmt ist sexuell wie im Iran oder gar in Saudiarabien.
      Denn das Christentum ist ja auch extrem lustfeindlich: Sex ist nur zum Zwecke der Fortpflanzung erlaubt, Kondome sind vom Teufel usw.
      Schon mit der einfachen Frage, wie es denn möglich sein kann, dass menschliche Weibchen auch ausserhalb ihres durch Eisprung bedingten
      Fruchtbarkeitszyklus sowas wie sexuelle Erregung empfinden können, wenn der "liebe Herrgott" das nicht höchstselbst so gewollt und gemacht hat, hat mir bereits mit 15 auf einer Podiumsdiskussion
      ( ich war damals Jungfunktionär der IG-Metall-Gewerkschaftsjugend)
      nebst einer Reihe weitoffener Mäuler die absolute Feindschaft der bigotten Kirchenvertreter beider Konfessionen eingetragen, weil sie mit einer solch provokanten Frage in der schwäbischen Provinz einfach nicht gerechnet hatten und zum Antworten ihnen auch absolut nichts brauchbares einfiel...
      Zudem war es 1968 und ich bekam vom meist jugendlichen Publikum recht stürmischen Applaus...
      Tja...so schafft man sich Feinde :-))))

      Eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin

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