schizoaffektiv und Wahnbildung?

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    • schizoaffektiv und Wahnbildung?

      Hallo bin ziemlich beunruhigt,

      Ich habe den Beitrag von Martin Derks durchgelesen und hab mich auch im Internet erkundigt nach dem Thema schizoaffektive Störung.

      Was mich besonders beunruhigt sind ja die sogenannten Wahnbildungen bei schizoaffektiven und schizophrenen Störungen, die man mir zwar nicht direkt und auch nicht in psychotischer Weise unterstellen kann, aber doch auch in milder Form bei mir vorhanden sind.

      In einer Manie sollten ja angeblich die Themen die einen in Euphorie versetzten ständig wechseln, bei mir ist es aber ein oder höchstens 2-3 Themen dass eine dass mich schon jahrelang begeistert und in einer Akutphase immer wieder kommt und mich in Begeisterung versetzt.Es begeistern mich zwar in einer Hochphase generell fast alle Dinge aber nicht mit dieser emotionalen Verbundenheit wie dieses eine Thema.Außerdem ist das Thema komischerweise bei mir fast immer mit einem fremden Land/fremder Kultur, das sich bis zum exotischen Partnergeschmack hochstilisiert, verbunden.
      Wenn sich bei mir ein "neuer Tick" manifestiert kommt meistens zuerst eine grundlose gehobenen Stimmung, danach durchlaufe ich vorher aber schon auch immer solche Phasen mit schnell wechselndem Interessen und Begeisterung, bis mein Gehirn dann halt bei einer Sache hängenbleibt.

      Das ganze ist bei mir weniger auf den Größenwahn selbst fixiert, obwohl ich schon sehr optimistisch drauf bin dann und auch glaube bestimmte Dinge zu schaffen (Buch schreiben, den Lebenspartner bald zu finden,...)aber ich halte mich nicht für total übermenschlich und manchmal hab ich auch in so einer Phase mal einen unsicheren Tag wo ich mit irgendwas an mir nicht so zufrieden bin.
      Außerdem hatte ich manchmal Phasen wo die Themen etwas bizarr waren (aber nicht wirklich krank und pervers oder so) und schnell wechselten und mir auch peinlich waren (diese Dinge haben sich dann aber meist nach einigen Tagem wieder verflüchtigt) und ich beziehe mein Lieblingsthema meist in irgendeiner Weise auf mich selbst, will damit auffallen, manchmal exzessiv oder auch subtil wenns mir etwas peinlich ist, aber dieser Bezug ist immer positiv besetzt mit Glücksgefühlen u.ä.
      Wie gesagt bilde ich mir dann auch einiges ein in Bezug auf dieses Dings, assoziere rum,.......
      Aber ich hab noch nie Halluzinationen gehabt,noch nie Stimmen gehört und habe auch noch nie wirklich den Bezug zur Realität verloren, auch Verfolgungswahn in dem Sinne hab ich noch nie gehabt.

      Aber ich hatte mit 13 mal so eine Phase wo ich mich eher zurückgezogen habe, Angst davor hatte in der Gruppe nicht gut anzukommen und vl auch ein wenig deprimiert war (aber nicht lebensmüde), weniger Freunde als jetzt hatte weil ich schüchtern war und ich mich ein bisschen mit übernatürlichen Dingen beschäftigt habe wie Esoterik,Kulte etc...
      Ich hatte aber keine Ängste dabei,vl nur ein bisschen, das Ganze war eher positiv besetzt und ich glaubte dass ich da in irgendeiner Weise mit einem höheren Wesen in Kontakt treten konnte.
      Hatte aber keine Erlebnisse und Visionen dabei und hab das Ganze eher verschwiegen und auch nur meinen 2 besten Freundinnen erzählt dass ich das mache....
      Oder manchmal hab ich auch schon geglaubt ich hätte besondere Fähigkeiten weil es mir wirklich passiert ist, dass ich Kleinigkeiten im Voraus geträumt habe die sich dann in ähnlicher Weise erfüllten.
      Gottseidank waren es nur Kleinigkeiten.....

      Aber so einen kauzigen Stil wie man Schizophrenen ja öfters nachsagt hatte ich eigentlich nie so wirklich drauf...
      Und ich kann ja eigentlich schon sehr gut mit anderen Leuten kommunizieren, habe besonders privat einen sehr großen Freundeskreis momentan, obwohl ich in größeren Gruppen auch etwas zurückhaltender und ängstlich sein kann besonders wenn ich gezwungen bin mit gewissen Leuten jeden Tag auszukommen und ich die nicht so gut kenne bzw sie nicht auf meiner Wellenlänge liegen.

      Trotzdem glaube ich jetzt irgendwie, dass ich eventuell auch eine leichte Form der schizoaffektiven Störung haben könnte (wenn es überhaupt eine leichte Form davon gibt),
      da sich mein "Tick" auch nach einer manischen Akutphase (die sich bei mir irgendwie zwischen Hypomanie und Manie ohne psychotische Merkmale ansiedelt, würd ich mal sagen) und meistens so ca 2 Wochen dauert manifestiert und ich danach lange einer "fixen Idee" nachhänge, wie zb Urlaub machen,Partner finden,auswandern.......obwohl ich das ganze dann wieder eher realistischer sehe, weniger drauf hinplane, aber es trotzdem noch sehr lange als Ziel verfolge.....

      Und auch meine "hypochondrischen Phasen" mit Somatisierungsstörungen, wo ich dann oft an das Risiko, eventuell schwer krank sein zu können denken muss und den Gedanken erst dann wieder ablegen kann, wenn mir von einem Arzt bestätigt wurde dass ich gesund bin, obwohl ich mich da oft paradoxerweise nicht zum Arzt gehen traue wegen der Befürchtung einer schweren Diagnose und manchmal auch abwarte bis das Ganze wieder vergeht bzw keine Folgen und daher auch keine schwere Erkrankung der Schmerzen absehbar sind.......

      Das hört sich ja alles schon irgendwie nach Wahnbildung an, obwohl es nicht wirklich gefährlich und psychotisch klingt?

      Oder was denkt ihr darüber?

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von hypomania88 ()

    • RE: schizoaffektiv und Wahnbildung?

      Hallo hypomania88 !!!


      Ich wollte niemanden mit diesen Bericht verunsichern oder gar Angst machen.
      Du soltest Dich da nicht so rein steigern.
      Ich habe Dir doch mal erzählt das meine Haus Psychaterin davon überzeugt ist,das ich Schizoaffektiv bin.Daher kann ich Dir nun erzählen was werend einer solchen Psychose pasiert.
      Ich hatte richtige paranoide Wahnvorstellungen:Verfolgungswahn*,Beziehungswahn*,Halluzinationen,(optisch sowie akustisch),Depersonalisationsstörungen*,Realitätsverlust und Panikatacken.
      Das war der reinste Horror !!!

      Was Du da erzählst hört sich nicht nach einer Schizophrenen Psychose an.
      Also mach Dir da mal keine sorgen .

      Ich hoffe ich konnte Dir die Angst nehmen.
      Milde formen der Schizoaffetivstörung gibt es nicht !!!
      Und leichte Wahnvorstellungen kommen bei Manien auch vor.Also mach Dir nicht so viele Gedanken über solche Themen .
      Du bist nicht Schizoaffektiv !!!

      Liebe Grüsse Martin !!! :goodjob:


      *Verfolgungswahn

      Wahnideen, die in der unkorrigierbaren Überzeugung bestehen, beobachtet, überwacht, bedroht, verfolgt zu werden oder Opfer einer Verschwörung zu sein.

      *Beziehungswahn

      Unter einem Beziehungswahn versteht man, wenn Menschen objektiv banale Ereignisse als spezifische Signale fehldeuten und auf die eigene Person beziehen. Oft ist zusätzlich ein Gefühl des Beeinflusstwerdens und des Bedrohtseins damit verbunden. Wichtig: erst dann handelt es sich um einen Wahn, wenn es sich eindeutig um eine Fehlwahrnehmung handelt und der Betroffene trotz wiederholten Klärungsversuchen unkorrigierbar an seiner Fehlwahrnehmung festhält.

      Ein Beziehungswahn findet sich häufig bei Schizophrenie, in manischen Phasen und auch bei organischen Hirnerkrankungen.

      *Depersonalisationsstörung

      Die Hauptmerkmale der Depersonalisationsstörung sind andauernde oder immer wiederkehrende Episoden von Depersonalisation, charakterisiert durch ein Gefühl des Losgelöstseins oder der Entfremdung vom eigenen Selbst (Kriterium A).

      Die Person kann sich wie ein Roboter fühlen oder als ob sie in einem Traum oder in einem Film leben würde. Möglicherweise empfindet die Person so, als wäre sie ein außenstehender Beobachter der eigenen geistigen Prozesse, des eigenen Körpers oder einzelner Körperteile. Verschiedene Arten von sensorischer Unempfindlichkeit, Mangel an emotionalen Reaktionen und das Gefühl, das eigene Handeln einschließlich der Sprache nicht völlig beherrschen zu können, sind häufig vorhanden. Personen mit einer Depersonalisationsstörung halten eine intakte Realitätsprüfung aufrecht (z. B. das Bewußtsein darüber, daß es sich nur um ein Gefühl handelt und daß sie nicht wirklich ein Roboter sind) (Kriterium B).

      Depersonalisation ist eine häufige Erfahrung, und die Diagnose sollte nur gestellt werden, wenn die Symptome schwer genug sind, um in bedeutsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigungen in verschiedenen Funktionsbereichen zu verursachen (Kriterium C).

      Da Depersonalisation ein häufiges Merkmal bei vielen anderen psychischen Störungen ist, sollte die eigenständige Diagnose einer Depersonalisationsstörung nicht gestellt werden, wenn diese ausschließlich im Verlauf einer anderen psychischen Störung auftritt (z. B. Schizophrenie, Panikstörung, Akute Belastungsstörung oder eine andere Dissoziative Störung). Die Störung geht nicht auf die direkte körperliche Wirkung einer Substanz oder eines medizinischen Krankheitsfaktors zurück (Kriterium D).

      Zugehörige Merkmale und Störungen

      Zugehörige Beschreibungsmerkmale und psychische Störungen. Häufig haben Personen mit einer Depersonalisationsstörung Schwierigkeiten, ihre Symptome zu beschreiben, und sie befürchten, daß diese Erlebnisse bedeuten, daß sie "verrückt" seien. Derealisation kann gleichzeitig vorhanden sein und wird als ein Gefühl erlebt, als ob die Umgebung fremd oder unwirklich sei. Die Person kann eine ihr unheimlich erscheinende Veränderung der Größe oder Form von Objekten wahrnehmen (Makropsie oder Miktopsie), und andere Leute können unvertraut oder roboterhaft erscheinen. Andere häufige zugehörige Merkmale sind u. a. Angstsymptome, depressive Symptome, Zwangsgedanken, hypochondrische Befürchtungen und eine Störung im Zeiterleben. In einigen Fällen kann der für die Depersonalisation charakteristische Gefühlsverlust verwechselt werden mit demjenigen bei einer Major Depression, kann aber auch gleichzeitig vorhanden sein. Hypochondrie und Störungen im Zusammenhang mit Psychotropen Substanzen können ebenfalls gemeinsam mit einer Depersonalisationsstörung auftreten. Depersonalisation und Derealisation sind sehr häufig Symptome von Panikattacken. Daher sollte die Diagnose einer Depersonalisationsstörung nur gestellt werden, wenn Depersonalisation und Derealisation nicht ausschließlich während solcher Attacken auftreten.




      [Blockierte Grafik: http://www.GratisSmilies.de/smilies/brutale/brutale_147.gif]

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Martin Derks ()

    • @
      Danke für die guten Infos.
      Ich glaub ich hab wieder mal überreagiert mit meinen Befürchtungen.

      Für diese "themenbezogenen Manien" hab ich jetzt auch einen Namen gefunden-Monomanien.Diese können als emotional-euphorisch empfunden (wie in meinem Fall) oder auch als paranoide Ideen bzw ängstlich und depressiv bezogen sein. Monomanie heißt ja soviel wie wenn sich eine Störung (egal ob kognitiv oder affektiv) nur auf eine/n gewisse/n Teilbereich/e bzw vorwiegend auf diesen Teilbereich bezieht, wie das in meinem Fall fremde Länder sind.
      Obwohl der Name Monomanie heute nicht mehr verwendet wird......

      Und ich hab ja gottseidank noch nie einen Realitätsverlust gehabt, vl mal einen leichten Beziehungs-,Abstammungs- und Größenwahn aber das konnte ich kontrollieren, das waren keine akustischen und optischen Halluzinationen sondern fanden bloß in meinen Gedanken als fixe Ideen statt und waren auch positiv besetzt.