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IACM-Informationen vom 14. Februar 2009
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* Deutschland: Erste Patienten erhalten Cannabiskraut aus der
Apotheke
* USA: Änderung der Politik der Bundesregierung zu
medizinischem Cannabis erwartet
* Kanada: Der oberste Gerichtshof von British Columbia urteilt,
dass das medizinische Cannabisprogramm verfassungswidrig ist
* Wissenschaft: Der Cannabiskonsum durch Jugendliche hat in
den letzten Jahren abgenommen
ACM-Mitteilungen vom 14. Februar 2009
- Bisher 7 Ausnahmegenehmigungen für die Verwendung von
Cannabiskraut und 27 für die Verwendung eines Cannabisextrakts
- Protokoll der Anhörung am 15. Oktober 2008 im
Gesundheitsausschuss veröffentlicht
1.
Deutschland: Erste Patienten erhalten Cannabiskraut aus der
Apotheke
Am 7. Februar hat die erste Patientin Cannabiskraut als
Medikament aus der Apotheke erhalten. Bisher haben sieben
Patienten vom Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte (BfArM) in Bonn eine entsprechende
Ausnahmegenehmigung erhalten und bekommen in diesen Tagen
erstmals ihr Medikament, Cannabis aus den Niederlanden, das
auch dort in Apotheken erhältlich ist. Das erklärte der Leiter der
Bundesopiumstelle beim BfArM, Dr. Winfried Kleinert, in Bonn.
Weitere 27 Patienten besitzen bisher eine Ausnahmegenehmigung
zu Verwendung eines Cannabisextrakts, der aus diesem Cannabis
hergestellt wird.
Die sieben Patienten leiden an chronischen Schmerzen, multipler
Sklerose, Tourette-Syndrom und anderen schweren
Erkrankungen. Die Kosten belaufen sich für die Betroffenen auf
etwa 15 Euro pro Gramm Cannabis mit einem Dronabinol-Gehalt
von 18 Prozent, etwa das Doppelte des Preises in
niederländischen Apotheken. Das Antragsverfahren ist zur Zeit
recht aufwändig, da die behandelnden Ärzte ein ausführliches
Gutachten erstellen müssen, indem sie die Notwendigkeit einer
Therapie mit Cannabis begründen. In einem aktuellen Gutachten
von Dr. Lorenz Böllinger, Professor für Rechtswissenschaften an
der Universität Bremen, und Dr. Harald Hans Körner,
Oberstaatsanwalt aus Frankfurt und bekannter Kommentator des
Betäubungsmittelgesetzes, weisen die Autoren darauf hin, dass
das Antragsverfahren erleichtert werden sollte, um den Interessen
der Patienten auf eine angemessene Linderung ihrer Leiden
gerecht werden zu können.
Mehr unter:
aachener-
zeitung.de/sixcms/detail.php?template=az_druckversion&id=80982
9&_wo=Lokales:Euregio
Das juristische Gutachten ist verfügbar unter:
cannabis-med.org/german/gutachten_boe-koe.pdf
(Quellen: persönliche Mitteilungen, Gutachten von Prof. Böllinger
und Dr. Harald Hans Körner, dpa vom 14. Februar 2009)
2.
USA: Änderung der Politik der Bundesregierung zu
medizinischem Cannabis erwartet
Es wird erwartet, dass sich die Politik der Bundesregierung
hinsichtlich der medizinischen Verwendung von Cannabis
verändern wird. "Der Präsident ist der Auffassung, dass Mittel
des Bundes nicht verwendet werden sollten, um staatliche
Gesetze zu umgehen, und so wie er leitende Personen ernennt, die
für die Bundesregierung tätig sein sollen, so erwartet er, dass sie
ihre Politik so überprüfen, dass sie dies im Blick haben", erklärte
der Sprecher des Weißen Hauses Nick Shapiro und wiederholte
damit frühere Stellungnahmen.
.
Am 6. Februar lehnten es Vertreter der Bundesdrogenbehörde
DEA (Drug Enforcement Administration) ab, sich zu diesem
Thema zu äußern. In der Vorwoche hatten Beamte der DEA
Razzien in vier Cannabisverteilungsstellen in Los Angeles
durchgeführt. "Ich denke, das Grundkonzept der medizinischen
Verwendung von Marihuana für die gleichen Zwecke und mit
dem gleichen Kontrollen wie bei anderen Medikamenten, die von
Ärzten verschrieben werden, ich halte das für vollkommen
angemessen", erklärte Obama Journalisten im März 2008. Bei
einer anderen Gelegenheit sagte er: "Ich möchte nicht, dass das
Justizministerium medizinische Marihuanakonsumenten verfolgt
und Hausdurchsuchungen durchführt." Der neue Präsident wird
wahrscheinlich keine offizielle Änderung der Politik vornehmen,
bevor nicht ein neuer Direktor der DEA und ein neuer
Drogenbeauftragter ihre Arbeit aufgenommen haben. Dennoch
denken Experten, es sei bereits klar, dass die Obama-
Administration die bisherige Strategie verändern werde.
Mehr unter:
-
hosted.ap.org/dynamic/stories/O/OBAMA_MEDICAL_MA
RIJUANA?SITE=FLTAM&SECTION=HOME&TEMPLATE=
news_generic.htm
- washingtontimes.com/news/2009/feb/05/dea-led-by-
bush-continues-pot-raids/
(Quelle: Associated Press vom 7. Februar 2006)
3.
Kanada: Der oberste Gerichtshof von British Columbia urteilt,
dass das medizinische Cannabisprogramm verfassungswidrig ist
Ein Richter des obersten Gerichtshofs von British Columbia hat
die kürzliche Entscheidung eines Bundesgerichts bekräftigt und
erklärt, dass das nationale Cannabisprogramm verfassungswidrig
ist. Richterin Marvyn Koenigsberg gab der Bundesregierung ein
Jahr Zeit, um die Vorschriften zum Zugang zu medizinischem
Cannabis so zu verändern, dass Produzenten oder Cannabisklubs
zusammenkommen und einen gemeinsamen
Cannabisanbaubetrieb betreiben können.
Zur Zeit beschränkt die Bundesregierung jeden lizenzierten
Anbauer auf die Versorgung nur eines lizenzierten Verwenders
und verbietet, dass mehr als drei Anbauer ihre Ressourcen
zusammen nutzen. Beide Beschränkungen seien
verfassungswidrig, erklärte Koenigsberg. Das Urteil erging im Fall
von Mathew Beren aus Victoria, der schuldig befunden wurde,
illegal Cannabis produziert und abgegeben zu haben. Die Richterin
ließ ihn jedoch frei und zeigte Verständnis für sein Verhalten. Die
Verteidiger von Herrn Beren argumentierten, dass er nicht
verurteilt werden sollte, weil er Patienten einen benötigten Service
geliefert habe, da die Cannabisvorschriften eine unvernünftige
Barriere gegen den Zugang von Patienten zu ihrer benötigten
Medikation errichtet hätten.
Mehr unter:
vancouversun.com/news/court+rules+medical+marijua
na+program+unconstitutional/1245136/story.html
(Quelle: Vancouver Sun vom 2. Februar 2009)
4.
Wissenschaft: Der Cannabiskonsum durch Jugendliche hat in den
letzten Jahren abgenommen
Der Cannabiskonsum scheint bei den meisten europäischen und
nordamerikanischen Jugendlichen zwischen 2002 und 2006
abgenommen zu haben. Dies erklärten Forscher aus der Schweiz.
Emmanuel Kuntsche vom schweizerischen Institut für die
Prävention von Alkohol- und Drogenproblemen in Lausanne
(Schweiz) analysierten Daten von 93.297 15 Jahre alten Schülern,
die an der Studie "Gesundheitsverhalten von Kindern im
Schulalter" teilgenommen hatten.
Studienteilnehmer aus 31 Ländern - überwiegend in Europa und
Nordamerika - wurden 2002 und erneut 2006 unter anderem
hinsichtlich ihres Cannabiskonsums und der Zahl der Abende pro
Woche, die sie mit ihren Freunden verbrachten, befragt. Die
Studie fand heraus, dass der Cannabiskonsum in den meisten
Ländern abnahm, mit den stärksten Reduzierungen in England,
Portugal, der Schweiz, Slowenien und Kanada. Anstiege wurden
in Estland, Litauen, Malta und unter Mädchen in Russland
beobachtet. "Je häufiger die Jugendlichen mit ihren Freunden
abends ausgingen, umso wahrscheinlicher war es, dass sie
angaben, Cannabis oder Marihuana zu konsumieren", erklärten die
Autoren der Studie in einer Stellungnahme.
Mehr unter:
- archpedi.ama-assn.org/cgi/content/full/163/2/119
-
upi.com/Health_News/2009/02/03/Marijuana_use_am
ong_teens_down/UPI-25191233687552/
(Quellen: UPI vom 3. Februar 2009; Kuntsche E, Simons-Morton
B, Fotiou A, ter Bogt T, Kokkevi A; Health Behavior in School-
Aged Children Study. Decrease in adolescent cannabis use from
2002 to 2006 and links to evenings out with friends in 31 European
and north american countries and regions. Arch Pediatr Adolesc
Med 2009;163(2):119-25)
4.
Kurzmeldungen
***Wissenschaft: Colitis ulzerosa
Forscher der Universität von Erlangen-Nürnberg untersuchten die
Wirkungen des Endocannabinoids Anandamid auf eine
experimentelle Colitis, die bei Mäusen durch eine Chemikalie
induziert worden war. Anandamid reduzierte signifikant die
Entzündung. (Quelle: Engel MA, et al. J Physiol Pharmacol
2008;59(4):673-89.)
***Wissenschaft: Hodenkrebs
Nach einer epidemiologischen Studie durch das Fred-Hutchinson-
Krebsforschungszentrum in Seattle (USA) mit 369 Männern, bei
denen ein Hodenkrebs diagnostiziert worden war, wiesen
Cannabiskonsumenten ein erhöhtes Risiko auf. Aktuelle
Cannabiskonsumenten hatten im Vergleich zu Nichtkonsumenten
ein um den Faktor 1,7 erhöhtes Risiko, diesen eher seltenen Krebs
zu entwickeln. Ein früher Beginn des Konsums und ein häufiger
Konsum führten zu einer Erhöhung des Risikos. Die Autoren
stellten fest, dass weitere Studien notwendig seien, um diese
Beobachtung zu bestätigen. (Quelle: Daling JR, et al. Cancer, 9.
Februar 2009 [elektronische Veröffentlichung vor dem Druck])
***Wissenschaft: Gehirnstruktur
Nach einer Studie an der Universität von Göttingen (Deutschland)
gab es keine Unterschiede in der Gehirnstruktur zwischen
Patienten mit Psychosen, die Cannabis konsumierten, und
Patienten ohne Drogenkonsum. Patienten mit Cannabiskonsum
wiesen einen früheren Beginn der Psychose auf, der nicht durch
Hirnveränderungen erklärt werden konnte. (Quelle: Wobrock T,
et al. Eur Arch Psychiatry Clin Neurosci, 4. Februar 2009
[elektronische Veröffentlichung vor dem Druck])
***Wissenschaft: Schilddrüsenkrebs...
LG
Eule4
IACM-Informationen vom 14. Februar 2009
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* Deutschland: Erste Patienten erhalten Cannabiskraut aus der
Apotheke
* USA: Änderung der Politik der Bundesregierung zu
medizinischem Cannabis erwartet
* Kanada: Der oberste Gerichtshof von British Columbia urteilt,
dass das medizinische Cannabisprogramm verfassungswidrig ist
* Wissenschaft: Der Cannabiskonsum durch Jugendliche hat in
den letzten Jahren abgenommen
ACM-Mitteilungen vom 14. Februar 2009
- Bisher 7 Ausnahmegenehmigungen für die Verwendung von
Cannabiskraut und 27 für die Verwendung eines Cannabisextrakts
- Protokoll der Anhörung am 15. Oktober 2008 im
Gesundheitsausschuss veröffentlicht
1.
Deutschland: Erste Patienten erhalten Cannabiskraut aus der
Apotheke
Am 7. Februar hat die erste Patientin Cannabiskraut als
Medikament aus der Apotheke erhalten. Bisher haben sieben
Patienten vom Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte (BfArM) in Bonn eine entsprechende
Ausnahmegenehmigung erhalten und bekommen in diesen Tagen
erstmals ihr Medikament, Cannabis aus den Niederlanden, das
auch dort in Apotheken erhältlich ist. Das erklärte der Leiter der
Bundesopiumstelle beim BfArM, Dr. Winfried Kleinert, in Bonn.
Weitere 27 Patienten besitzen bisher eine Ausnahmegenehmigung
zu Verwendung eines Cannabisextrakts, der aus diesem Cannabis
hergestellt wird.
Die sieben Patienten leiden an chronischen Schmerzen, multipler
Sklerose, Tourette-Syndrom und anderen schweren
Erkrankungen. Die Kosten belaufen sich für die Betroffenen auf
etwa 15 Euro pro Gramm Cannabis mit einem Dronabinol-Gehalt
von 18 Prozent, etwa das Doppelte des Preises in
niederländischen Apotheken. Das Antragsverfahren ist zur Zeit
recht aufwändig, da die behandelnden Ärzte ein ausführliches
Gutachten erstellen müssen, indem sie die Notwendigkeit einer
Therapie mit Cannabis begründen. In einem aktuellen Gutachten
von Dr. Lorenz Böllinger, Professor für Rechtswissenschaften an
der Universität Bremen, und Dr. Harald Hans Körner,
Oberstaatsanwalt aus Frankfurt und bekannter Kommentator des
Betäubungsmittelgesetzes, weisen die Autoren darauf hin, dass
das Antragsverfahren erleichtert werden sollte, um den Interessen
der Patienten auf eine angemessene Linderung ihrer Leiden
gerecht werden zu können.
Mehr unter:
aachener-
zeitung.de/sixcms/detail.php?template=az_druckversion&id=80982
9&_wo=Lokales:Euregio
Das juristische Gutachten ist verfügbar unter:
cannabis-med.org/german/gutachten_boe-koe.pdf
(Quellen: persönliche Mitteilungen, Gutachten von Prof. Böllinger
und Dr. Harald Hans Körner, dpa vom 14. Februar 2009)
2.
USA: Änderung der Politik der Bundesregierung zu
medizinischem Cannabis erwartet
Es wird erwartet, dass sich die Politik der Bundesregierung
hinsichtlich der medizinischen Verwendung von Cannabis
verändern wird. "Der Präsident ist der Auffassung, dass Mittel
des Bundes nicht verwendet werden sollten, um staatliche
Gesetze zu umgehen, und so wie er leitende Personen ernennt, die
für die Bundesregierung tätig sein sollen, so erwartet er, dass sie
ihre Politik so überprüfen, dass sie dies im Blick haben", erklärte
der Sprecher des Weißen Hauses Nick Shapiro und wiederholte
damit frühere Stellungnahmen.
.
Am 6. Februar lehnten es Vertreter der Bundesdrogenbehörde
DEA (Drug Enforcement Administration) ab, sich zu diesem
Thema zu äußern. In der Vorwoche hatten Beamte der DEA
Razzien in vier Cannabisverteilungsstellen in Los Angeles
durchgeführt. "Ich denke, das Grundkonzept der medizinischen
Verwendung von Marihuana für die gleichen Zwecke und mit
dem gleichen Kontrollen wie bei anderen Medikamenten, die von
Ärzten verschrieben werden, ich halte das für vollkommen
angemessen", erklärte Obama Journalisten im März 2008. Bei
einer anderen Gelegenheit sagte er: "Ich möchte nicht, dass das
Justizministerium medizinische Marihuanakonsumenten verfolgt
und Hausdurchsuchungen durchführt." Der neue Präsident wird
wahrscheinlich keine offizielle Änderung der Politik vornehmen,
bevor nicht ein neuer Direktor der DEA und ein neuer
Drogenbeauftragter ihre Arbeit aufgenommen haben. Dennoch
denken Experten, es sei bereits klar, dass die Obama-
Administration die bisherige Strategie verändern werde.
Mehr unter:
-
hosted.ap.org/dynamic/stories/O/OBAMA_MEDICAL_MA
RIJUANA?SITE=FLTAM&SECTION=HOME&TEMPLATE=
news_generic.htm
- washingtontimes.com/news/2009/feb/05/dea-led-by-
bush-continues-pot-raids/
(Quelle: Associated Press vom 7. Februar 2006)
3.
Kanada: Der oberste Gerichtshof von British Columbia urteilt,
dass das medizinische Cannabisprogramm verfassungswidrig ist
Ein Richter des obersten Gerichtshofs von British Columbia hat
die kürzliche Entscheidung eines Bundesgerichts bekräftigt und
erklärt, dass das nationale Cannabisprogramm verfassungswidrig
ist. Richterin Marvyn Koenigsberg gab der Bundesregierung ein
Jahr Zeit, um die Vorschriften zum Zugang zu medizinischem
Cannabis so zu verändern, dass Produzenten oder Cannabisklubs
zusammenkommen und einen gemeinsamen
Cannabisanbaubetrieb betreiben können.
Zur Zeit beschränkt die Bundesregierung jeden lizenzierten
Anbauer auf die Versorgung nur eines lizenzierten Verwenders
und verbietet, dass mehr als drei Anbauer ihre Ressourcen
zusammen nutzen. Beide Beschränkungen seien
verfassungswidrig, erklärte Koenigsberg. Das Urteil erging im Fall
von Mathew Beren aus Victoria, der schuldig befunden wurde,
illegal Cannabis produziert und abgegeben zu haben. Die Richterin
ließ ihn jedoch frei und zeigte Verständnis für sein Verhalten. Die
Verteidiger von Herrn Beren argumentierten, dass er nicht
verurteilt werden sollte, weil er Patienten einen benötigten Service
geliefert habe, da die Cannabisvorschriften eine unvernünftige
Barriere gegen den Zugang von Patienten zu ihrer benötigten
Medikation errichtet hätten.
Mehr unter:
vancouversun.com/news/court+rules+medical+marijua
na+program+unconstitutional/1245136/story.html
(Quelle: Vancouver Sun vom 2. Februar 2009)
4.
Wissenschaft: Der Cannabiskonsum durch Jugendliche hat in den
letzten Jahren abgenommen
Der Cannabiskonsum scheint bei den meisten europäischen und
nordamerikanischen Jugendlichen zwischen 2002 und 2006
abgenommen zu haben. Dies erklärten Forscher aus der Schweiz.
Emmanuel Kuntsche vom schweizerischen Institut für die
Prävention von Alkohol- und Drogenproblemen in Lausanne
(Schweiz) analysierten Daten von 93.297 15 Jahre alten Schülern,
die an der Studie "Gesundheitsverhalten von Kindern im
Schulalter" teilgenommen hatten.
Studienteilnehmer aus 31 Ländern - überwiegend in Europa und
Nordamerika - wurden 2002 und erneut 2006 unter anderem
hinsichtlich ihres Cannabiskonsums und der Zahl der Abende pro
Woche, die sie mit ihren Freunden verbrachten, befragt. Die
Studie fand heraus, dass der Cannabiskonsum in den meisten
Ländern abnahm, mit den stärksten Reduzierungen in England,
Portugal, der Schweiz, Slowenien und Kanada. Anstiege wurden
in Estland, Litauen, Malta und unter Mädchen in Russland
beobachtet. "Je häufiger die Jugendlichen mit ihren Freunden
abends ausgingen, umso wahrscheinlicher war es, dass sie
angaben, Cannabis oder Marihuana zu konsumieren", erklärten die
Autoren der Studie in einer Stellungnahme.
Mehr unter:
- archpedi.ama-assn.org/cgi/content/full/163/2/119
-
upi.com/Health_News/2009/02/03/Marijuana_use_am
ong_teens_down/UPI-25191233687552/
(Quellen: UPI vom 3. Februar 2009; Kuntsche E, Simons-Morton
B, Fotiou A, ter Bogt T, Kokkevi A; Health Behavior in School-
Aged Children Study. Decrease in adolescent cannabis use from
2002 to 2006 and links to evenings out with friends in 31 European
and north american countries and regions. Arch Pediatr Adolesc
Med 2009;163(2):119-25)
4.
Kurzmeldungen
***Wissenschaft: Colitis ulzerosa
Forscher der Universität von Erlangen-Nürnberg untersuchten die
Wirkungen des Endocannabinoids Anandamid auf eine
experimentelle Colitis, die bei Mäusen durch eine Chemikalie
induziert worden war. Anandamid reduzierte signifikant die
Entzündung. (Quelle: Engel MA, et al. J Physiol Pharmacol
2008;59(4):673-89.)
***Wissenschaft: Hodenkrebs
Nach einer epidemiologischen Studie durch das Fred-Hutchinson-
Krebsforschungszentrum in Seattle (USA) mit 369 Männern, bei
denen ein Hodenkrebs diagnostiziert worden war, wiesen
Cannabiskonsumenten ein erhöhtes Risiko auf. Aktuelle
Cannabiskonsumenten hatten im Vergleich zu Nichtkonsumenten
ein um den Faktor 1,7 erhöhtes Risiko, diesen eher seltenen Krebs
zu entwickeln. Ein früher Beginn des Konsums und ein häufiger
Konsum führten zu einer Erhöhung des Risikos. Die Autoren
stellten fest, dass weitere Studien notwendig seien, um diese
Beobachtung zu bestätigen. (Quelle: Daling JR, et al. Cancer, 9.
Februar 2009 [elektronische Veröffentlichung vor dem Druck])
***Wissenschaft: Gehirnstruktur
Nach einer Studie an der Universität von Göttingen (Deutschland)
gab es keine Unterschiede in der Gehirnstruktur zwischen
Patienten mit Psychosen, die Cannabis konsumierten, und
Patienten ohne Drogenkonsum. Patienten mit Cannabiskonsum
wiesen einen früheren Beginn der Psychose auf, der nicht durch
Hirnveränderungen erklärt werden konnte. (Quelle: Wobrock T,
et al. Eur Arch Psychiatry Clin Neurosci, 4. Februar 2009
[elektronische Veröffentlichung vor dem Druck])
***Wissenschaft: Schilddrüsenkrebs...
LG
Eule4
"So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."
Felix Kriwin
Felix Kriwin