Hypomanien

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    • Also schaden ist vielleicht das falsche Wort. Ich weis auf jeden Fall, dass eine chronische Schizophrenie als auch Depressionen zu strukturellen Veränderungen am Gehirn führen. Es gibt auch strukturelle Veränderungen, die man speziell Bipolaren zuordnet. Allerdings kann ich dir nicht sagen welche davon durch Depressionen hervorgerufen wird und welche durch Manien. Die Frage ist ja auch ob Hypomanien schon zu solchen Veränderungen führen...hm...

      Ich schreibe es gleich voran, der folgende Text enthält viele Gehirnstrukturen, die ihr nicht kennen werdet. Ein paar habe ich erklärt, andere nicht, weil sonst der Text ewig lang wäre und manches schwer zu erklären ist. Wenn ihr auf so einen entsprechenden Begriff stoßt, denn googelt am besten danach (auch in der Bildsuche). Ihr könnt mich auch fragen, wenn es euch wirklich interessiert, dann schreibe ich dazu noch was, nur wollte ich das nicht gleich machen, weil ich nicht weis, ob es eben jemanden interessiert, denn das ist eben auch ein bisschen Arbeit das allgeminverständlich zu erklären.

      Auf jden Fall kann man bei Bipolaren wohl folgendes finden: sowohl unipolar Depressive als auch Bipolare haben eine verringerte Aktivität in kortikalen Regionen (insbesondere frontal; sieht mittels Positronnenemissiopnstomographie, kurz PET), außerdem kann man einen veränderten Glukosestoffwechsel finden (in hypomanischen Phasen war bei den Probanten die Glukoserate 36% höher als der Mittelwert der an den depressiven gemessenen Tagen wurde), man findet auch eine Volumenminderung der grauen Substanz des subgenualen Kortex in Höhe von 39% bei Bipolaren (bei unipolaren übrigens 48%). Anhand von bildgebenden Verfahren wurde wohl herausgefunden, dass Bipolare vor allem eine Zunahme der Ventrikelgröße (mit Ventrikel sind Hohlräume im Gehirn gemeint, von dem jeder Mensch 4 besitzt, diese Räume sind mit Liquor cerebrospinalis [Hirnwasser] gefüllt), Veränderung der Basalganglien sowie eine Volumenabnahme des Temporallapens (d.h. dass das Hirnvolumen im Bereich der Schläfe abnimmt). gut belegt ist wohl, dass ein Hyperkortisolismus verliegt (also zu viel Kortisol vorhanden ist) --> das weist wohl auf eine Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Überfunktion hin. Die chronobiologischen Probleme (ich spiele da auf die Schlafstörungen an), liegen wohl an Veränderungen im Nucleus suprachiasmaticus des Hypothalamus (diese Nucleus [Kern] stellt die "uhr des Gehirns" dar, wenn sie verstellt wird entstehen z.b. die Schlafstörungen, die viele Bipolare haben). Die krasseste Zahl, die ich gefunden habe, ist ein 50%iger Verlust von Neuronenim paraventrikularen Nucleus des Thalamus.
      Außerdem scheint auch das Melatonin vermindert zu sein, von dem man glaubt, dass es auch ein "endogener Schrittmacher" ist.

      Wenn ich das immer alles lese, denke ich immer, o man, was bin ich für ein neurologisches Wrack *g* und lege das Buch wieder aus der Hand und denke mir "was ich nicht genauer weis, macht mich nicht heiß" und verdränge das wieder, was ich eben gelesen habe. Eigentlich ist für mich im Moment nur interessant, wie ich damit klar komme, denn ich glaube vieles von dem kann man eh nicht mehr rückgängig machen, was sich strukturell am Gehirn durch die Erkrankung verändert hat.

      LG die Zaubernuss
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Also ich würde meine Hypomanien schon hergeben. Ich weiß nicht für was die gut sein sollen. Die bringen auch nur alles durcheinander und vor allem die Erschöpfung nachher. Mir macht es zu schaffen wenn ich soviel Überblick habe (oder glaube zu haben) und ich habe das Gefühl daß meine Wahrnehmung viel weiter reicht als es bei anderen der Fall ist. Ich habe das Gefühl die Menschen so zu durchschauen und ihre Motivationen zu sehen. Eigentlich will ich das gar nicht wissen. Ich kann dann so berechnend werden, daß ich mich vor mir selbst schämen muß. Das verdirbt den Charakter und distanziert einen vor der eigenen Gefühlswelt. Was soll das für ein Vorteil haben.? In der Depri ist man dann wieder so daneben und bekommt die Hälfte gar nicht mit und hat dann keinen Überblick über das Ganze. Eigentlich muß man nicht diese ganze emotionale Bandbreite haben, obwohl ich es manchmal auch genießen kann überheblich zu sein.

      LG Flowers
    • Hallo Zaubernuss

      Also ich würde meine Hypomanien schon hergeben. Ich weiß nicht für was die gut sein sollen. Die bringen auch nur alles durcheinander und vor allem die Erschöpfung nachher. Mir macht es zu schaffen wenn ich soviel Überblick habe (oder glaube zu haben) und ich habe das Gefühl daß meine Wahrnehmung viel weiter reicht als es bei anderen der Fall ist. Ich habe das Gefühl die Menschen so zu durchschauen und ihre Motivationen zu sehen. Eigentlich will ich das gar nicht wissen. Ich kann dann so berechnend werden, daß ich mich vor mir selbst schämen muß. Das verdirbt den Charakter und distanziert einen vor der eigenen Gefühlswelt. Was soll das für ein Vorteil haben.? In der Depri ist man dann wieder so daneben und bekommt die Hälfte gar nicht mit und hat dann keinen Überblick über das Ganze. Eigentlich muß man nicht diese ganze emotionale Bandbreite haben, obwohl ich es manchmal auch genießen kann überheblich zu sein.

      LG Flowers
    • O.k. jetzt verstehe ich dich glaub ich etwas besser. Ich fürchte, du erlebst die Hypomanie ganz anders als ich! Ich bin dann so euphorisch und motiviert. Arbeite sehr kreativ mit vielen Ideen. Entwerfe neue Wesen für mein Kinderbuch und schreibe fleißig. Ich kann in der Zeit auch lange Zeit sehr konzentriert für die Uni Aufzeichungen machen oder für Prüfungen lernen. Das hilft mir ungemein. Man muss auch sagen, dass ich, im Gegensatz zu dir, hinterher nicht erschöpft bin und auch in kein Loch falle. Häufig schließt sich dann eine Phase von Stimmung innerhalb der "normalen" Schwankungsbreite an. Danach kann wieder eine Hypomanie folgen, aber auch eine depressive (unterschiedlichem Ausmaßes). Man kann bei mir keine pauschalen Aussagen treffen, wie "nach dem Höhenflug kommt der absturz" oder so. Zum Glück! Ich finde, manchmal profitiere ich auch von dem extremen rapid cycling, denn selbst wenn ich mal ganz weit unten war, so dauert das nicht lange an und ich switche in den Gegenpol und lade ganz schnell meine Lebensenergietanks wieder auf. Leider können auch bei mir die Medikamente die Symptome nicht vollständig unterdrücken und immer wieder merkt man den extrem schnellen Wechsel von einem Exrem ins andere. Sie sind aber viel schwächer und wenn ich in ner depressiven Phase mal 50mg Lamotrigin extra nehme, dann geht sie innerhalb von wenigen Stunden wieder weg, weil ich stark auf das Lamotrin reagiere.
      Auch werde ich nicht überheblich. Ich denke zwar dann, dass ich besonders kreativ veranlagt bin und tolles schaffen kann, aber so extrem weit ist das von Realität ja dann nicht weg.
      Aber ich seh schon, Hypomanien können sehr unterschiedlich erlebt werden. Mir scheint auch, dass du ein paar psychotische Symptome entwickelst, wenn du hypomanisch wirst (ich meine das Erkennen der Gedanken andere, was du geschrieben hast). Solche Sachen hab ich dann zum Glück auch nicht. Bei mir überwiegen der Tatendrang und die extrem gehobene Stimmung.

      LG- die Zaubernuss
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Ich sehe dann auch was andere sehen. Das ganze Spektrum von Meinungen, dann bin ich mir nicht mehr sicher was normal ist. Die Situation bekommt alle Facetten von positiv bis negativ und man kann alles drehen was man will. Alles macht gleich viel Sinn und Unsinn. Aber seit ich wieder reduziert habe normalisiert sich alles mehr und mehr. Ich habe das Gefühl ein richtiger Mensch zu sein.

      LG Flowers