folgsamer Patient/guter Apothekenkunde: Pillencocktail...

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    • folgsamer Patient/guter Apothekenkunde: Pillencocktail...

      Also ich krieg seit 2 Jahren Lithium. Gut: Es hilft gegen Depressionen, Manien und Impulsivität. Schlecht: Die Nebenwirkungen machen mittlerweile 2 neue Medikamente notwendig. Und Seroquel wahrscheinlich auch, oder beide zusammen machen 2 notwendig. Da wäre folgender Cocktail:

      morgens Metoprolol 100 mg
      nachmittags Seroquel Prolong 200 mg
      abends Quilonum eine Tabl. 450 mg + 500 mg normales Seroquel

      Inzwischen kommen dazu noch morgens 100 µg L-Thyroxin durch die Unterfunktion der Schilddrüse wegen des Lithiums, und wenn ich ganz Pech haben sollte, noch Metformin wegen meiner Insulinresistenz, die ich wahrscheinlich dem Seroquel verdanke.

      Das heißt statt das Lithium auszutauschen gegen ne andere Phasenprophylaxe oder das Seroquel wegen dem drohenden Diabetes, soll ich noch zusätzlich Mittel gegen die Nebenwirkungen nehmen. Das heißt der Arzt freut sich, dass er die Pharmaindustrie weiter ankurbelt, der Patient brav mitmacht und die Apotheker freuen sich, wenn die Patienten ordentlich tief in die Tasche greifen, um die nächsten 3 Monate zu überstehen. Wie sie sie finanziell überstehen, ist ja nicht deren Sache.

      Davon hat nur die Pharmaindustrie mehr Geld in der Kasse, ich habe weiter erhöhte Gamma-GT-Werte, schluck meine Leberzellen runter und mach meine Schilddrüse und die Nieren kaputt, alles auf mein eigenes Konto. Von der Bauchspeicheldrüse mal ganz zu schweigen.

      Ich frage mich, ob ich das wirklich richtig mache. Oder ob ich den Arzt bitten soll, das Lithium auszutauschen gegen was anderes, das nicht solche schwerwiegenden Nebenwirkungen verursacht, im wahrsten Sinn des Wortes, denn L-Thyroxin hin oder her, abgenommen hab ich dadurch nix! Und es liegt garantiert an den Ödemen. Wenn ich entwässern könnte mit irgend nem Tee oder so was, oder Wassereinlagerungen verhindern könnte, wäre ich vielleicht ein paar Kilo los. Aber aus irgendeinem Grund funktioniert auch da nix. Langsam bin ich am Verzweifeln: Das Gegenteil von Abnehmen ist Aufgeben, und ich steh kurz davor.
      Liebe Grüße
      Schlumpfmaus


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      Wer nicht im Stande ist, etwas zu tun, der ist in der Lage, sich zu beschweren. Letzteres verhindert den Stand.
    • ich war bei 12 Chemikalien am Tag...

      habe dann in einem Anflug von blinder Erleuchtung alles abgesetzt bis auf meine beiden Diabetesmedis und den Blutverdünner -ass 100...
      Und was soll ich sagen: Es geht mir deutlich besser !
      Ich habe nun ein neues "off label" Medi namens Baclofen gegen meine Suchtkrankheit dazu genommen
      und auch dieses tut mir gut und hat durchaus positive Nebenwirkungen ( Muskelrelaxation).
      Merke: Aegroti salus suprema lex => "Das Wohl des Patienten ist oberstes Gesetz" oder
      "voluntas aegroti suprema lex" => Der Wille des Patienten ist oberstes Gesetz...
      Erst neulich wieder bei der "Vorsorgeuntersuchung": Der Arzt streift sich schon mal den Gummihandschuh
      über und sagt "Ja, wenn sie einverstanden sind kommen wir nun zu der Krebsvorsorge"....
      ( Er wollte mir im Anus rumfummeln und meine Prostata befummeln)
      Habe ich klar abgelehnt.
      Er war offensichtlich leicht enttäuscht ob des entgangenen Lustgewinns, hat aber akzeptiert...
      Erstens habe ich nämlich Hämmorhoiden und 2. habe ich mehrfach gelesen, dass explizit DIESE
      "Vorsorgeuntersuchung" das Risiko für Prostatakrebs sogar steigern kann und 3. wäre mir das extrem unangenehm, einen anderen Mann da in meinem Anus rumzufummeln zu spüren... :shocked:

      lg
      Eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • hallo Schlumpfmaus,

      das ist wahrlich ein Dilemma, was du beschreibst. Ich würd da schon verschiedene Fachleute befragen, ob es nicht doch was Gelberes vom Ei für dich gäbe. Aber du bist mit deinen Medikamenten noch nicht topp, da gibts andere, die noch bedeutend mehr schlucken...

      Ich nehm Lithium jetzt 21 Jahre, und, aufholzklopf, ich brauch kein Schilddrüsenmedi oder sonstwas. Allerdings hab ich auf 172 Zentimetern nur 61kg verteilt, dank Bewegung und einem für mich gangbaren Weg mich zu ernähren. Denn ich nehm Zyprexa auch noch. Ich denk schon, dass diese Lebensweise hilft, dass es mir körperlich gut geht.

      Ich würd auf keinen Fall die zu engen Sachen weggeben! Sondern mit HIlfe dieses Thyrex wirklich bewusst essen und mich bewegen. Das tut ja auch psychisch so gut. Nicht aufgeben, schlanker macht das Leben einfach mehr Spaß.

      blattl
    • Es dauert auch seine Zeit, bis das L-Thyroxin in allen Blutbahnen angekommen ist und auch in die Zellen gelangt, besonders bei so hohem Übergewicht. Ich merke seit gestern, dass es langsam wirkt. Das heißt die Ödeme gehen langsam raus, auch ohne Entwässerungskapseln. Und ich bewege mich täglich so, dass ich mindestens eine Stunde lang ins Schwitzen komme bzw. mehrere Bahnen schwimme, ohne Pause, langsam aber auch ne Stunde.

      Das hat fast 3 Wochen gedauert, bis die Tabletten langsam anschlugen, ich habe jetzt den Eindruck, dass sie so lange gebraucht haben, bis sie richtig im Körper angekommen sind. Mit dem Abnehmen gebe ich so lange nicht auf, wie es Hoffnung gibt. Geholfen hat mir unter anderem auch Meditation. Es unterstützt einen mental, durchzuhalten.
      Liebe Grüße
      Schlumpfmaus


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      Wer nicht im Stande ist, etwas zu tun, der ist in der Lage, sich zu beschweren. Letzteres verhindert den Stand.
    • bravo, nur so weiter!
      ich kann blattl beipflichen.
      die ww-grundlagen sind an und für sich vernünftig, auch wenn du damals damit keinen großen erfolg hattest.
      da ist gemüse nicht nur erlaubt, sondern ein muss, du musst mind. 500 g pro tag obst oder grünzeug essen, vom gemüse so viel, wie du willst. so richtig satt.
      "gute" kohlenhydrate wie reis, vollkornsachen, getreide sind auch enorm wichtig, sonst hast du immer gusto auf schoki und co.
      und bewegung wird auch vorgeschrieben.
      du nimmst mit dieser methode bestimmt langsamer ab, als mit wunderdiäten, aber der jojo-effekt ist geringer, wenn du aufpasst, kannst du dann leichter das gewicht halten.
    • Die Folgsamkeit sollte spätestens dort enden....

      Wenn man eine Leberzirrhose hat und der Ammoniakspiegel ansteigt und ansteigt und irgendein völlig verblödeter
      Oberarzt Dir Ornithin-Aspartat oder Benzoat oder Phenylacetat geben will, um Dich so vom Ammoniak zu entgiften....
      Der Kerl hat dann einfach nicht begriffen, dass diese Stoffe zwar bei einer halbwegs funktionsfähigen Leber dieser helfen können, das überschüssige Ammoniak im Blut abzubauen, aber dass in Deinem Falle nur noch eine sofortige Hämodialyse (Blutwäsche) das Mittel der Wahl sein kann - jedenfalls in Mitteleuropa.... ?(

      lg
      Eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • Hallo Schlumpfmaus,



      wofür genau nimmst du denn Seroquel zusätzlich?



      Grüße



      mandarine
      Angehörige einer Erkrankten, die mit Carbamazepin (Spiegel bei ca. und Lithium (Spiegel bei ca. 0,7) ca. 2/3 Verbesserung ihres RC Verlauf erfuhr und deren Lebensqualität damit sehr gestiegen ist. Diese Medikamente wirken verbessert in der Kombination bei ihr, während jedes einzeln für sich sich nicht als derart wirkungsvoll erwies. Vorher schlechter werdender Krankheitsverlauf oder Lebensqualität unter zusätzlicher dauerhafter Neuroleptikagabe, ADs, Gabapentin (Neurontin)
    • Sero mit Lithium gegen Manie?

      Hei Schlumpfmaus,

      das mit dem Einschlafen ja, aber gegen manische Psychosen aller Wahrscheinlichkeit nein.

      Es dient nicht zur Prophylaxe damit eine Manie nicht kommt (laut Hersteller Fachinfo).

      Als MONO Therapie ist es in der akuten Manie im Plazebovergleich wirkungsvoll, als ZUSATZ ZUSAMMEN mit Lithium nicht. Dies hat der Pharmahersteller in zwei Studien nachgewiesen.

      Frag doch deinen Arzt mal wofür er es dir gibt, vielleicht gibts noch was anderes? Vielleicht will dein Arzt ja auch Lithium ausschleichen und Sero als Ersatz

      Sonst könntest du ihn um ein schnell wirksames Schlafmittel bei Bedarf bitten das nicht so dick macht wie Sero und nicht zum Dauermedi wird.

      Unten mal die langweiligen Hintergründe mit Quelle auf englisch für super Interessierte...

      Grüße

      Mandarine

      Sero mit Lithium wurde zweimal vom Hersteller getestet. (Herstellertests verlaufen oft positiver zugunsten des Medis von Interesse als negativer). Zitat der zweiten Studie S.6 The results of this study showed that quetiapine therapy taken as adjunct to a mood stabilizer was not statistically significantly more effective than placebo taken adjunct to a mood stabilizer in reducing the symptoms of acute mania in patients with bipolar disorder.

      astrazenecaclinicaltrials.com/clinicaltrials/seroquel/

      5077IL_0099 A Multicenter, Double-blind, Randomized, Placebo-controlled Trial of the Safety and Efficacy of Seroquel™ (Quetiapine Fumarate) as Add-on Therapy with Lithium or Divalproex in the Treatment of Acute Mania

      5077IL_0100 An International, Multicenter, Double-blind, Randomized, Placebo-controlled Study of the Safety and Efficacy of Seroquel™ (Quetiapine Fumarate) as Add-on Therapy with Lithium or Divalproex in the Treatment of Acute Mania



      Angehörige einer Erkrankten, die mit Carbamazepin (Spiegel bei ca. und Lithium (Spiegel bei ca. 0,7) ca. 2/3 Verbesserung ihres RC Verlauf erfuhr und deren Lebensqualität damit sehr gestiegen ist. Diese Medikamente wirken verbessert in der Kombination bei ihr, während jedes einzeln für sich sich nicht als derart wirkungsvoll erwies. Vorher schlechter werdender Krankheitsverlauf oder Lebensqualität unter zusätzlicher dauerhafter Neuroleptikagabe, ADs, Gabapentin (Neurontin)
    • Ein schnell wirksames Schlafmedi kriege ich leider nicht, wahrscheinlich deshalb weil es abhängig macht. Er hat letztes Mal das Zolpidem auch so niedrig dosiert verschrieben, dass ich zusätzlich zum Hausarzt gegangen bin und mir von ihm eine höhere Dosierung verschreiben ließ. So lange die beiden einer vom anderen nicht weiß kann ich das auch weiter machen. Oft hilft nämlich auch die höchste Dosis Sehroquäl nicht mehr, mit Weniger Quäl hab ich es schon versucht, ich brauche aber leider jeden Tag 800 mg, darunter schlafe ich gar nicht ein. Die Dosen wurden allmählich immer höher und schon das halte ich für bedenklich. Wie ich davon runter komme weiß ich auch nicht. Wahrscheinlich muss ich mal wieder zum Doc und ihn fragen ob ich nicht zusätzlich vorläufig ein Schlafmittel krieg mit kürzerer Halbwertzeit, damit ich morgens aus dem Bett komme. :bett: :banghead:
      Liebe Grüße
      Schlumpfmaus


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    • Bei so hohen Dosierungen...

      bzw, einer Dosissteigerung würde ich den Psychiater wechseln oder vehement darauf drängen, dass ich stattdessen oder zusätzlich 1 oder 2 mg Tavor (heist in der Schweiz Temesta, Wirkstoff Lorazepam ) für den Bedarfsfall kriege.
      Bei Tavor ist wenigstens klar, dass es abhängig macht...
      Klingt zynisch, ist aber mein voller Ernst: ich würde doch keine 0,8 Gramm eines
      Stoffes nehmen, wenn mir das Einschlafen trotzdem immer schwerer fällt... :cursing:
      Ganz bestimmt nicht !
      by the way: ist eine so hohe Dosis Seroquäl überhaupt noch "arte legis medicinalis" ?

      Frage an psmmg !!!

      (Danke, habe gegoogelt: 800 mg sind die Maximaldosis!)

      siehe z.B.
      klinikerfahrungen.de/thread.php?postid=2494


      lg
      Eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Eule4 ()

    • Da bist du nicht richtig informiert: Ich habe auf dem Waschzettel und auch im Internet gelesen, dass man bis 1200 mg hoch gehen kann. Außerdem hab ich gestern festgestellt, dass mich die 800 mg ganz schön lahm legen. Ich versuche es heute mal mit 700 mg und ziehe das dann 3 Tage durch. Danach kann ich es vielleicht mit 600 mg versuchen.

      Zwischendurch war ich auch mal bei 500 mg Höchstdosis. Wobei ich immer 200 mg Prolong nehme, weil das normale Sero irgendwann seinen Wirkstoff abgegeben hat und verstoffwechselt wird. Je mehr man gewöhnt ist, umso mehr braucht man auch. Angefangen habe ich mit 200 mg normalem Sero, später brauchte ich 300 mg und kam dann schnell auf 400 mg hoch. Jetzt muss ich unheimlich viel schlucken um ne schlaffördernde Wirkung zu erzielen. Den Doc zu wechseln, brächte ne Menge unangenehmer Fragen mit sich, und ob ich so schnell einen besseren finde, ist die größte Frage. Es war schwierig genug, einen zu finden, der die bipolare Störung diagnostiziert. Jetzt schon wieder zu nem anderen zu rennen, ist bestimmt keine Lösung.
      Liebe Grüße
      Schlumpfmaus


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      Wer nicht im Stande ist, etwas zu tun, der ist in der Lage, sich zu beschweren. Letzteres verhindert den Stand.
    • Hi Schlumpfmaus!

      Also ich bin ja immer der Meinung, dass man in der heutigen Zeit (vor allem, wenn man vom Lithium so viele Probleme hast wie du) nicht mehr Lithium nehmen muss. Es gibt doch mitlerweile einige Alternativen, die man ausprobieren kann. Ich würde das Zeig ausschleichen lassen.
      Seroquel wikrt übrigens sowohl antimanisch, als auch antidepressiv (kann ich aus persönlichen Erfahrungswerten auch bestätigen). Der neueste Schrei ist ja Seroquel zusamen mit nem mod stabilizer zu nehmen (z.B. mit Valproat, Lamotrigin usw. je nachdem was du barauchst). Sprich deinen Arzt doch mal drauf an! Ich finde es überhaupt nicht in Ordnung, dass du noch Medikamente gegen die Nebenwikrungen nehmen sollst (und nicht nur eins!). Wenn er auf stur stellt, dann vielleicht einen Arzt-Wechsel in Erwägung ziehen. Manche Ärzte sind, was das Lithium angeht, irgendwie total eingefahren. Habe ich im September erst wieder erlebt! Oh man, da is mir bald der Kragen geplatzt!

      Liebe Grüße
      dein Nüssli :heart:
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Ich habe vorhin in Alkohol thread gepostet und dann sehe ich sowas.
      Meiner Meinung nach ist die Pillen abhängigkeit die schlimmst von allen. Die wenigsten können Medikament mit Maß und Ziel einnehmen, vor allem weil es teilweise von den Ärzten so verschrieben wird, dass man gar nicht anders kann als abhängig zu werden.
      Meine Freundin wollte eine Diät machen und hat leider schreckliche Tabletten genommen, zum Glück hatte sie dann bessere Schlank-mach Pillen gefunden, aber ich habe ihr trotzdem immer davon abgeraten!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von carmi ()