Der menschliche Körper ist Lebensraum für 100 Billionen Bakteriengäste

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    • Der menschliche Körper ist Lebensraum für 100 Billionen Bakteriengäste

      vielleicht ein seltsames Gefühl, aber wahr:

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      Höchstens jede zehnte Zelle in und auf dem Körper ist menschlich.
      Die Gäste überwiegen also, wir sind gewissermaßen eine Minderheit.


      Jeder Mensch ist eine Welt für sich, ein von Leben
      erfüllter Planet - und er ist vor allem keineswegs allein, wie die Rede
      vom Ich suggeriert. Eine kopernikanische Wende im Verhältnis zu uns und
      unseren Mitbewohnern steht uns hier noch erst bevor. Ähnlich wie wir
      nicht realisieren oder vom Bewusstsein von der Einsicht abgehalten
      werden, dass unser Körper aus vielen Milliarden Zellen besteht und auch
      in unserem Gehirn Verbände der 100 und mehr Milliarden Neuronen
      permanent im Wettstreit liegen, um sich durchzusetzen, ist dieser
      unübersehbar komplexe menschliche Körper zudem noch ein Wirt für eine
      Vielzahl von Mikroben, deren Zahl die der Körperzellen um ein
      Vielfaches übertrifft.

      Das wurde nun von Wissenschaftlern der University of Colorado in
      Boulder wieder einmal eindrucksvoll bestätigt. Sie haben erstmals, wie
      sie in Science Express berichten
      einen allerdings noch unvollständigen Atlas der unterschiedlichen
      Bakterienpopulationen erstellt, die auf und im menschlichen Körper
      hausen und deren Zusammensetzung an bestimmten Körperstellen von Person
      zu Person anders ist. Man könnte also auch Menschen anhand ihrer
      bakteriellen Mitbewohner identifizieren, die allerdings wiederum nur
      einen Teil der gesamten Gäste darstellen. Insgesamt schätzen die
      Wissenschaftler die Zahl der unseren Körper bevölkernden Bakterien auf
      100 Billionen, 10 Mal mehr, als wir Körperzellen haben.


      Untersucht wurden bei neun Versuchspersonen jeweils vier Mal 27
      unterschiedliche Körperstellen. Dabei wurden die Proben bakterielle RNA
      mit PCR vervielfältigt und dann sequenziert. Die Bevölkerungsdichte und
      Vielfalt unterscheidet sich biogeografisch erheblich, es gibt wie auf
      einem Planeten sehr unterschiedliche Habitate, in denen die
      Bakterienarten räumlich und zeitlich relativ stabil zu finden sind.
      Dabei unterscheiden sich die Habitate untereinander deutlicher als
      dieselben Habitate bei verschiedenen Menschen. So ist die Vielfalt an
      manchen Hautstellen (Vorderarm, Handflächen, Zeigefinger, Fußsohle,
      Kniekehle) höher als die im Darm oder im Mund. Und natürlich werden die
      Bakteriengemeinschaften auf der Haut stärker von der Umwelt
      beeinflusst, sind also auch stärker personalisiert. Insgesamt wurden
      Bakterien von 22 Phyla gefunden, über 90 Prozent gehörten aber nur 4
      Phyla an: Actinobakterien, Firmicutes, Proteobakterien und Bacteroides.


      Menschen sind Lebensräume oder gigantische Ökosysteme für zahllose
      Mitbewohner. Allmählich lichten sich die dunklen Stellen, wobei sich
      zeigt, dass der menschliche Körper ein dicht bevölkerter, wimmelnder
      und hoch „infizierter“ Lebensraum ist, der alles andere als keimfrei
      ist. Wer Parasit, Angreifer, Mitbewohner, Symbiont, Helfer oder Gast
      ist, ist schwer zu beantworten, aber es wird schon deutlich, dass wir
      uns diesen Beziehungsfragen noch kaum gestellt haben und meist nur wie
      derzeit in Zeiten der Grippepandemie in Furcht vor Angreifern und
      schädlichen Parasiten leben.
      "

      heise.de/tp/blogs/3/146505

      Das ist so ähnlich wie die Geschichte mit dem riesigen Raum zwischen unseren Körperatom-Bauteilen: Wir bestehen überwiegend aus NICHTS, aus leerem Raum !


      lg
      Eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • @Eule

      Das ist ja wirklich eine erstaunliche Sache! 8o

      Man weiß ja von den vielen guten Bakterien die wir zum Beispiel im Darm haben, aber auch von vielen latenten Infektionen.
      Aber dass es zusammen gleich zehnmal so viele sind wie die menschlichen Zellen hätte ich auch nie vermutet.

      Ich glaube der menschliche Körper und besonders das Gehirn sind so komplex dass man wohl nie alles genau erfahren wird/kann.

      Vor der Schweinegrippe fürchte ich mich weniger, die normale is dat auch nicht viel harmloser, das ganze wird nur durch die Medien so extrem hochgepuscht.
      Natürlich tun mir die Todesopfer auch leid,allerdings auch die der normalen Grippe jedes Jahr oder anderer Krankheiten.