Quelle: Pfennig et. al, Bipolar Disorders 2010: 12: 390–396
Influence of atypical features on the quality of
prophylactic effectiveness of long-term lithium
treatment in bipolar disorders
Einfluss atypischer Symptome auf den prophylaktischen Effekt von Lithium.
Die Wirksamkeit von Lithium auf bipolare Erkrankungen mit "atypischen" Merkmalen ist seit Langem kontroversiell
diskutiert worden.
Unter "Atypisch" versteht man verschiedene Symptome,
zB
- gemischte Phasen (depressive und manische Symptome gleichzeitig oder kurz nacheinander)
- psychotische Symptome, die nicht zur "Grundstimmung" passen
zb Größenideen bei Depression ("passen besser" zu Manie)
zB Schuldwahn bei Manie (passt eher zu Depression)
- rapid cycling (vier oder mehr als vier Phasen/Jahr)
aber auch:
"atypische Depression" mit Hypersomnie (zuwenig Schlaf, statt typischerweise zuviel)
mit Hyperphagie (zuviel Appetit, anstatt wie bei vielen "klassischen Depressionen" zuwenig)
-> in diesen Fällen scheint Lithium weniger gut zu wirken.
Kommentar:
Die Entscheidung, welche Medikation "wirkt" oder nicht, bleibt TROTZDEM INDIVIDUELL
ganz verschieden!!! Dh. es ist wichtig, im EINZELFALL zu überprüfen, ob ein Medikament individuell
eine Verbesserung des Verlaufs gebracht hat, oder nicht.
Diese Erkenntnis kann aber helfen, die Auswahl des ersten Medikationsversuchs zu beeinflussen.
Wenn "atypische" Merkmale vorhanden sind, kann in vielen Fällen ein Argument bestehen, Alternativen zu Lithium
(atypische Antipsychotika wie Seroquel Zyprexa, Zeldox oder Abilify) oder Antiepilaptika (Valproinsäure, Carbamazepin) zuerst zu veruschen.
Influence of atypical features on the quality of
prophylactic effectiveness of long-term lithium
treatment in bipolar disorders
Einfluss atypischer Symptome auf den prophylaktischen Effekt von Lithium.
Die Wirksamkeit von Lithium auf bipolare Erkrankungen mit "atypischen" Merkmalen ist seit Langem kontroversiell
diskutiert worden.
Unter "Atypisch" versteht man verschiedene Symptome,
zB
- gemischte Phasen (depressive und manische Symptome gleichzeitig oder kurz nacheinander)
- psychotische Symptome, die nicht zur "Grundstimmung" passen
zb Größenideen bei Depression ("passen besser" zu Manie)
zB Schuldwahn bei Manie (passt eher zu Depression)
- rapid cycling (vier oder mehr als vier Phasen/Jahr)
aber auch:
"atypische Depression" mit Hypersomnie (zuwenig Schlaf, statt typischerweise zuviel)
mit Hyperphagie (zuviel Appetit, anstatt wie bei vielen "klassischen Depressionen" zuwenig)
-> in diesen Fällen scheint Lithium weniger gut zu wirken.
Kommentar:
Die Entscheidung, welche Medikation "wirkt" oder nicht, bleibt TROTZDEM INDIVIDUELL
ganz verschieden!!! Dh. es ist wichtig, im EINZELFALL zu überprüfen, ob ein Medikament individuell
eine Verbesserung des Verlaufs gebracht hat, oder nicht.
Diese Erkenntnis kann aber helfen, die Auswahl des ersten Medikationsversuchs zu beeinflussen.
Wenn "atypische" Merkmale vorhanden sind, kann in vielen Fällen ein Argument bestehen, Alternativen zu Lithium
(atypische Antipsychotika wie Seroquel Zyprexa, Zeldox oder Abilify) oder Antiepilaptika (Valproinsäure, Carbamazepin) zuerst zu veruschen.