Positive Erfahrungen!!.??

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Hallo,
      wie meinst Du das? Ich denke auch, daß manche Gedanken schneller funktionieren, und die Eindrücke of kräftiger sind. Dies gilt aber allenfalls für den hypomanischen Zustand. Ich weiß natürlich ohnehin nicht, wie es "ohne" wäre.

      Insgesamt sehe ich es aber so, daß die Nachteile wesentlich überwieden. Für mich und ganz vor allem auch für die Menschen, mit denen ich zusammenlebe.
      Alice
    • bei mir hat der kummer das leid, die todesangst, die suizidversuche, die fixierungen, die stimmen in der psychose masstäbe für mein weiteres leben gesetzt, was das wort "leid" anbetrifft.Wenn ich mich schlecht fühle oder dazu neige nörgelig zu werden, dann denke ich an diese zeit zurück, und prompt denke ich "halb so wild"!
      Dies ist eine eigenschaft die ich nicht mehr missen möchte.Eine Persönlichkeitsstruktur die ich durch meine Erkrankung bekam und durch die freude sie überwunden zu haben.
      Heute regt mich kaum was auf, ich jammere nicht mehr bei missgeschicken oder alltagsproblemen. ich würde sagen, ich bin dadurch cool geworden.
      vielleicht bin ich dadurch auch nur gereift, das hört sich besser an. :)) auch das wort "angst" existiert für mich nur noch in gesundem Masse, nach meinen Trips in der paranoiden, schizoaffektiven Psychose. das leben danach war fast ein kinderspiel.ich wollte diesen Prozess nicht missen, deshalb verfluche ich meine krankheit nicht.es ist ein teil von mir, mit dem ich viel gelernt hab.
      gruss
      psycho


      _____________ASYSTOLIE______________

      Slupon
    • "minderheiten"

      ich glaube, letzlich lernt man IMMER viel dazu, wenn man zu, egal welcher, minderheit gehört und daher irgendwann dazu gezwungen wird, ein bisschen nachzudenken. ich meine wenn nicht alles selbstverständlich ist und sowieso von alleine geht.
      man muss sich halt mehr mit sich selbst UND mit anderen beschäftigen und viel mehr hinterfragen.
      das kann sehr positiv sein!
    • ..bin ich erstmal, wenn ich wieder auf GLEICH komme. So weit unten ist nicht schön, "Wachkoma" trifft es super, wie Psycho sagte.

      Aber ich kenne das Gefühl, man blickt ja doch in vieles weitaus besser rein, hat Erfahrungen, die andere nichtmal verstehen können, wenn sie in Büchern drüber lesen (soll nicht überheblich klingen!). Es gibt einiges, das uns Emotionen und "Leben" viel näher bringt... und wie gesagt, man lernt alleine zu sein, sich an Kleinigkeiten zu freuen.

      LG Doro
      doromichellefritzzi
    • nie vergessen

      ...werde ich diejenigen, die ich stationär kennenlernte, die nicht soviel glück hatten wie ich. leute nach gescheiterten suizidversuchen, mit amputiertem arm, organschädigungen durch tablettenintoxikationen, querschnittslähmungen nach einem sprung....................ich war auch fast soweit. wie gesagt wohl dem der es noch selbst in der hand hat dagegen anzugehen......
      psycho


      _____________ASYSTOLIE______________

      Slupon
    • Nein, die eingebüßte Lebenszeit ärgert mich sehr!
      medizin.de/gesundheit/deutsch/864.htm
      Außerdem wollte ich unbedingt Kinder. Da habe ich alles "daran gesetzt"! Für uns ist mdK das schwierig, auch für die Kinder. Es war äußerst schmerzlich, nicht soo für die Kinder da zu sein, ihnen helfen zu können, wie gewünscht!
      LG Linda
      _________________________________________
      Sonst sollen NUR mit Gift alle Krankheiten bekämpfen, bringt mehr, ist mehr in Akutfällen richtig.
      RattenGiftSekte: http://de.youtube.com/watch?v=PkxkpemtqG0
    • Hallo Psycho,

      deine positive Einstellung zum Leben ist löblich. Auch mag es sein, dass die Erkrankung, sofern man einigermaßen gut mit ihr leben kann, einen reifen lassen kann.

      Aber sonst ist deine Überzeugung eine Mischung aus Zweckoptimismus und Lebenslüge.

      Ohne MD wäre dein Leben mit Sicherheit anders verlaufen.

      Nur weil du es schaffst, trotzt md ein erfülltes und zufriedenes Leben zu führen, kannst du nicht wissen ob es ohne nicht ähnlich gut oder besser gelaufen wäre.

      Nichts drückt das Wohlbefinden mehr als dauerhafte Krankheit.

      MD frißt unsere Zeit und beschneidet die Möglichkeiten sich zu entwickeln.

      Meine Frau z.B. hat sich prächtig entwickelt. Sie ist gesund, ausgeglichen, leistungsfähig, liebevoll, verantwortungsvoll ... u.s.w.

      Sie war schon ihr ganzes Leben so glücklich. Ihre Eltern waren nicht reich, aber sie hatten beide Arbeit und waren liebevoll.

      Das Schlimmste, was ihr passierte, war ich mit meinen Manien und den Klinikaufenthalten.

      Sie hat alle Stephen King Bücher gelesen, gerade wurde sie mit dem Scharzen Turm fertig.

      Nun hat sie "Der Traum vom Leben. Eine afrikanische Odyssee" gelesen und mir gestern abend im Bett aus "Wilde Schwäne" vorgelesen.

      Ich sagte, dass ich weiß wie schlecht und grausam die Welt war und ist und dass sie mir es deshalb nicht vorlesen müsse.

      Sie sagte:"Aber ich habe es nicht gewußt, in der DDR waren wir abgeschirmt und nach der Wende haben wir in der Oberstufe nur das Dritte Reich und die Antike bis zum Erbrechen durchgekaut. Die Welt ist so schrecklich und das ist alles real."

      Warum schreibe ich das nun?

      Es ist ein Beispiel dafür, dass man auch glücklich sein kann, ohne vorher Leid erfahren zu haben.

      Sie leidet quasi virtuell mit anderen mit. Erst mit dem Horrorscheiß und jetzt mit Dokumentationen. Sie reift durch die Erfahrungen anderer.

      Nun warum zieht sie sich das rein und ich nicht?

      Sie ist glücklich und ich meistens nicht.

      Sie hatte durch ihre Eltern Liebe erfahren und ich erst durch sie.

      Das Leben ist nicht gerecht.

      Deine Überzeugung ist Selbstschutz, der glücklicherweise angeboren ist. Ohne ihn gäbe es viel mehr Suizide.

      Aber was solls:
      Glücklich ist nicht, wer anderen so vorkommt, sondern wer sich selbst dafür hält. (Lucius Annaeus Seneca)

      Und wenn du glücklich bist, dann beneide ich dich darum.

      Ich hätte alle Gründe selbst glücklich zu sein, bin es aber meist nicht.

      Aber wer weiß, vielleicht schaffe ich es doch noch.

      Wir ziehen demnächst von Kiel 56m² (2,5 Zimmer)
      nach Hamburg, 120 m² (7 Zimmer auf zwei Etagen).

      Aber meine Probleme sind in mir!
      Nichts ist so elend als der Mann, der alles will und der nichts kann. - Matthias Claudius (deutscher Dichter (1740-1815))

      Bei mir ist es umgekehrt: Ich könnte viel, will aber nichts außer Essen und Befriedigung.

      Ich kann nicht "Wollen", was nicht sofort belohnt wird.

      Meine Antriebsschwäche macht mich unzufrieden. Wenn ich es schaffe sie länger als ein paar Stunden zu steigern, dann werde ich manisch.

      Aber ich bin zuversichtilich, dass ich es irgendwann schaffe mit mir zufrieden zu sein.

      Meinen Glückwunsch, Psycho, zu deinem Lebensglück.

      Liebe Grüße

      Jürgen

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von Jürgen ()

    • RE: hi Jürgen,

      Du schreibst in einen alten Baum von mir.Einerseits finde ich das gut, andererseits frage ich mich was Dich gerade an diesem Baum so beschäftigt.
      Suchst Du nach den Gründen meiner Zufriedenheit,trotz Erkrankung ?
      Ich weiss Du willst gesund werden, aus eigener Kraft, Du willst Deinen Kindern ein stabiler Vater sein und Deiner Frau ein guter Mann.Du willst auch beruflich was erreichen, Du willst normal sein. Oder ?
      Du versuchst den Schlüssel zum Glück zu finden, und triffst dabei immer an Grenzen die Dir diesen Zustand verbauen.
      Das Du stur bist ist eine gute Vorraussetzung, Du solltest diese Eigenschaft jedoch günstiger kanalisieren.
      Du hasst die MD und Du hasst die Umstände die Du für die Entstehung der Krankheit verantwortlich machst.Dann hasst Du Dich Selbst dafür das Du nicht erreichst was Du unbedingt willst. Dann hasst Du Andere dafür, Akzeptieren kannst Du nur schwer.
      Ich weiss Du feilschst mit Deinen Medikamenten, Du willst die Verantwortung für Dich nicht in chemische Substanzen abgeben.Du willst aus eigener Kraft gewinnen.
      Du hast im Zusammenhang mit der MD bereits einige Phasen hinter Dir für die Du vermutlich mit selbst verantwortlich bist. Aber ihr habt sie überstanden.Das Du daraus gelernt hast, sieht man eher nicht. Mein Eindruck.

      Grundsätzlich muss ich sagen:

      Du gehst den falschen Weg. Bei Dir sehe ich noch die grössten Chancen darin, sich psychotherapeutisch intensiv begleiten zu lassen, um die Einstellung zu Dir,Deiner Erkrankung und zu Deinem Umfeld zu korrigieren.
      Alleine schon Deine innere Einstellung zur Medikation verbaut praktisch jede Chance auf deren Wirsamkeit. Denn Du neigst dazu die "Schuld" an Deinen unglücklichen Umständen zu suchen.
      Bei Dir suchst Du nicht.
      Auch spürt man den Neid den Du zeigst gegenüber Denjenigen die in der Lage sind die Sache besser zu handeln.
      Du machst den Zufriedenen den Vorwurf zufrieden zu sein, oder unterstellst das Zufriedenheit überhaupt mit MD möglich sei.

      Dein posting hingegen ist bahnbrechend, und das finde ich gut. Du sprichst erstmalig aus wie Du Dich fühlst.Ein erster Schritt.


      grüsse
      psycho


      _____________ASYSTOLIE______________

      Slupon

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von psycho9 ()

    • Hallo Psycho,

      ich bin auf den alten Baum erst aufmerksam geworden, als er von Linda wieder hochgeholt wurde.

      Dass Du daraus gelernt hast, sieht man eher nicht.


      Das sehe ich anders. Ich habe sehr viel gelernt, mehr als du dir vorstellen kannst. Meine Erfahrungen ohne Medikamente, die ich in insgesamt 4 Jahren mit dem Umgang der Phasen und dem Gegensteuren und den Auslösern gesammelt habe, helfen mir die Phasen zu unterdrücken und sind unbezahlbar.

      Auch unter regelmäßiger Medikamenteneinnahme bekommen 30% innerhalb der ersten zwei Jahre eine erneute Phase. Deshalb muss man auch mit Medis lernen gegenzusteuern, Reize abzuschirmen und sich angepasst verhalten.

      Seit einiger Zeit nehme ich nun die verorneten 100 mg Lamotrigin. Was ja nicht gerade eine hohe Dosis ist.

      Und ich muss gestehen, dass es mir damit besser geht.

      Ich verspüre keine Nebenwirkungen, sondern nur Verbesserungen.

      Meine Laune morgens hat sich von übel auf neutral verändert. Ich fühle mich locker und empfinde meine Sorgen nicht mehr so stark. Es geht mir nicht alles gleich auf die Nerven. Meine Schwester war gestern mit drei Kindern den ganzen Tag bei uns in der kleinen Wohnung. Sonst war mir nach zwei Stunden alles zu viel und ich habe mich zurückgezogen und Reizabschirmung betrieben.

      Nun kann ich viel mehr Reize vertragen und mich länger konzentrieren.

      Ich habe mehr Geduld und bin zufriedener und ausgeglichener.

      Und der Hunger ist auch nicht mehr so beißend. Ich denke nicht mehr den ganzen Tag ans Essen.

      Ich habe die Tabletten sogar meiner Schwester empfohlen. Denn sie ist Bipolar 2, weigert sich aber es sich einzugestehen.

      Ich bin nicht gegen Medikamente, die mir helfen. Und stur bin ich auch nicht.

      Du sprichst erstmalig aus wie Du Dich fühlst.Ein erster Schritt.

      Und das ist auch nicht richtig. Im DE-Forum habe ich bis vor einem Jahr fast nur über mich und meine Gefühle geschrieben. Das letzte Jahr habe ich mich allerdings ein bisschen bedeckter gehalten, was meine Gefühle angeht. Denn es kam wenig zurück, außer schnippischen Bemerkungen. Und warum sollte man ernsthaft von sich erzählen, wenn ein paar Deppen und Spammer das Forum beitragsanzahlmäßig sprengen.

      Du warst daran ja auch nicht ganz unbeteiligt, wenn ich mich nicht irre.

      Im Grunde bist du doch der, der sich erst seit kurzem ein bisschen geöffnet hat.

      Und das finde ich wirklich gut.

      LG

      Jürgen

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von Jürgen ()

    • Hab Dir eine PN geschrieben..., Jürgen...

      Kopiert:
      Hallo Linda,

      kann es sein, dass deine PN-Box voll ist?

      Hab mehreres weg gelöscht, jetzt....
      LG Linda
      _________________________________________
      Sonst sollen NUR mit Gift alle Krankheiten bekämpfen, bringt mehr, ist mehr in Akutfällen richtig.
      RattenGiftSekte: http://de.youtube.com/watch?v=PkxkpemtqG0

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Linda ()

    • Dann wünsche ich das sich Deine Situation so wie sie ist stabilisiert, und die Krankheit immer weniger wirklich eine Rolle spielt.
      Ich glaube nämlich das die Md auch gerade davon besonders gut gedeiht je nachdem wieviel Einfluss man ihr gibt und sich mit ihr beschäftigt.
      Wir sind sowieso als Menschen naturgemäss mit Fehlern behaftet,mit Schwächen, diese sind nicht alle Folge der MD, aber wir neigen dazu diese Fehler damit in Zusammenhang zu bringen, eher als sie uns selbst als Makel zuzuschreiben und sie als persönliche Schwäche anzuerkennen.
      psycho


      _____________ASYSTOLIE______________

      Slupon
    • Hallo Pit,

      ja da stimme ich dir zu.

      Man darf sein Leben nicht von MD bestimmen lassen.

      Und meine Antriebsschwäche existierte schon lange vor MD.

      Ich glaube aber, dass meine glücklichste Zeit noch vor mir liegt.

      Irgendwann bin ich mit mir zufrieden.

      Ein guter Freund von uns, der überhaupt nicht dumm ist, war bis zum 38. Lebensjahr ein totaler Versager. Dauerhafte Alkohol und Drogenprobleme. Regelmäßige Antriebsschwäche und Verwahrlosung.

      Vor einem Jahr hat er als Callcenter-Agent angefangen. Man entdeckte ihn als Vertriebsgenie. Fast jeden Monat wurde er befördert. Heute nach einem Jahr, ohne einen Tag Urlaub, ist er Geschäftsführer (Prokurist) einer mittelständischen Vertriebsfirma und hat im Dezember eine 5 stellige Gehaltsabrechnung bekommen.

      Solange man lebt hat man die Chance sich seinen Vorstellungen nach zu verwirklichen. Und mein Leben ist noch lange nicht vorbei.

      Und da die ersten 30 Jahre bei mir nicht so rosig waren, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die nächsten 30 Jahre besser werden, sehr groß.

      LG

      Jürgen
    • Glück und Leid...

      ein sehr interessantes Thema.



      Khalil Gibran
      "Worte wie die Morgenrte"

      Vom Schmerz
      Euere Freude ist euer Leid ohne Maske.
      Und dieselbe Quelle aus der euer Lachen entspringt
      war oft erfüllt von eueren Tränen.
      Und wie könnte es anders sein?
      Je tiefer sich das Leid in euer Sein eingräbt,desto mehr Freude könnt ihr fassen.
      Ist nicht die Schale, die eueren Wein enthält, das gleiche Gefäß, das im Ofen des Töpfers gebrannt?
      Und ist nicht die Laute, die euer leid lindert,das gleiche Holz, daß von Messern durchbohrt wurde?
      Wenn ihr fröhlich seid, schaut tief in euere Herzen und ihr werdet sehen, daß nur was euch Leiden schuf, euch auch Freude bereitet.
      Seid ihr traurig, schaut wieder tief in euere Herzen, und ihr werdet sehen ,daß die Wahrheit um das weint, was euch Vergnügen bereitet hat.
      Viele sagen:"Freude ist größer als Leid."
      Und andere sagen:"Nein, leid ist größer"
      Ich aber sage euch, sie sind untrennbar.
      Sie kommen zusammen, und wenn eine alleine mit euch amTisch sitzt,
      denkt daran, daß die andere in euerem Bett schläft.
      Wahrhaftig, wie die Schalen einer Waage, hängt ihr zwischen euerem Leid und euerer Freude.
      Nur wenn ihr leer seid, steht ihr still und im Gleichgewicht."


      ...und so ist es auch bei mir daß, obwohl ich mir oft den Tod wünsche, ich meine Krankheit nicht verfluche, im Gegenteil.
      Liebe Grüße, ML :)) :)

      Manches im Leben könnte einfacher sein (Ohne MD)....Es wäre nur nicht MEIN Leben.