Die verdammte Müdigkeit!

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    • Die verdammte Müdigkeit!

      Hallo,

      muß mal wieder turnusmäßig Dampf ablassen. Anscheinend hat das Medikament Elontril (Bupropion) schon eine Wirkung, denn es gibt Tage, da geht es mir psychisch schon wesentlich besser, obwohl die anderen Depressionssymptome, wie Antriebslosigkeit, sozialer Rückzug und Müdigkeit, bestehen bleiben. Zwar wirke ich beim Schreiben schon wesentlich agiler und meine Gedanken sind nicht mehr nur auf mich konzentriert, weiterhin wirke ich auch am Telefon oder real auf die Menschen schon wesentlich besser bzw. anders, sie erleben mich fröhlicher und redseliger, als sonst. Aber was leider bleibt ist, dass mein Tag-/Nachtrhythmus weiterhin stark gestört ist.

      Ich habe deshalb schon mehrmals Schlafentzug durchgeführt und versucht dann auch am Tage mich irgendwie über Wasser zu halten bis ich abends dann so müde war, dass mir die Augen zufielen. Dann begab ich mich ins Bett, bin für meine Verhältnisse auch schnell eingeschlafen, aber nach ca. 2,5 bis 3h wieder aufgewacht und lag dann wieder mehrere Stunden wach. Erst ab 05 oder06 Uhr kommt wieder der Schlaf, aber dann auch nur Etappenweise. Dadurch ist der nächste Tag schon wieder gelaufen.

      Dann gibt es wieder Phasen dazwischen, wo ich gar nicht aus dem Bett komme. Habe zwar keine negativen Gedankenspiralen, aber bin nur unsagbar müde und antriebslos und gegen Abend erwachen erst meine Lebensgeister wieder. Es gibt natürlich auch wieder Tage, wo ich psychisch so daneben hänge, dass alles wieder schwarz und abgrundtief bodenlos ist und ich mich schon deshalb nur im Bett aufhalte, dieses Auf- und Ab ist für mich noch anstrengender, wie die gleichbleibende Depression.

      Ich weiß nicht ob ich mich einfach nur zu sehr hängen lasse? In solchen Momenten gehe ich mit mir selber hart ins Gericht, leider nur ohne Erfolg. Dieses Gefühl, immer wieder den Stein den Berg hinaufrollen um zu sehen, dass er wieder in das Tal stürzt, ist erst Recht wieder der Motor, um die negative Spirale in gang zu setzen. Das ist so zermürbend und macht meine Hoffnung kaputt, es jemals in die Stabilität zu schaffen.

      Ich mußte es nur mal aufschreiben, wie bei den anderen Malen auch, weiß ich, dass nur ich es selber lösen kann.

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • tagsueber im Bett

      Also Heike,
      ich kann dir nicht viel Rat geben-du weisst eigentlich ganz genau was mit dir passiert. Tagsueber im Bett rumzuhaengen macht alles nur noch schlimmer. Man muss es irgendwie schaffen wenigtens fuer ein paar Stunden aufzubleiben egal wie muede man ist. Sport treiben hilft auch sich mehr Energie anzueignen. Natuerlich erfordert das eine grosse Menge an Selbstdisziplin aber es ist der einzige Weg nicht voll abzuschmieren. Ich gehe trotz Depression Waldlaufen weil mein Hirn kann ich in dieser Zeit tatsaechlich vergessen aber was noch funktioniert ist meine Bewegungsphysiologie.

      Gruesse Boris
    • Mir geht es auch nicht viel besser derzeit.

      Es ist schon 3h früh und ich habe noch kein Auge zugetan.

      Aber gestern habe ich durchgeschlafen.

      Ich nehme die Sache nicht gar so erst - es ist einfach so und es hat gar keinen Sinn dagegen anzukämpfen. Weil, das ist eine reine Sysiphusarbeit!

      Sicher tagsüber kann ich dann nicht mehr allzuviel machen. Aber ich habe schon viel Kreatives getan in meinen schlaflosen Nächten.

      Ich habe schon alles mögliche ausprobiert - aber Gift nehme ich wegen einer solchen Kleinigkeit keines mehr!

      Nur Schlaftee.

      Ich hatte doch auch immer gute Einfälle in meinen schlaflosen Nächten.

      Das hat schon auch sein Gutes.

      Wenn ich so müde bin, betreibe ich allerdings auch keinen Sport.

      Auf meinen Fernreisen und anderen Abenteuern habe ich machmal bis zu 4 Tage nicht geschlafen!

      Das macht soch nichts.

      Ist nur blöd, wenn man dann beim Autofahren einschäft - das ist mir auch schon mal passiert - aber Gott sei Dank ist doch wieder nichts passiert.

      Also da bin ich vorsichtig geworden.

      Ich glaube man muss darüber eher froh sein!

      Na was es denn da für extreme Schlafmützen gibt!

      Wie viele Menschen gibt es die verschlafen ihr ganzes Leben!

      Wenn ich da in der Früh durch unser Dorf fahre - na überall bei den Häusern finster!

      Da sind mir allerdings meine Problemchen lieber!

      Ich brauche mir nur meine Nachbarn anschauen. Wo sind sie gewesen?

      Die sitzen 365 Tage hinter dem Ofen, außer es ist ein Schaltjahr.

      Geld haben sie sicher zum Schweinefüttern - aber was können sie denn damit machen?

      Also: Die Sache nicht gar so ernst nehmen - stabilisiert sich ja eh wieder.

      Und wegen der Depressionen: Das Leben ist halt ein auf und ab. Es gibt Höhen und Tiefen.

      Aber so lebt man doch!

      Und wenn man das mal begriffen hat, dann juckt einem die Sache ja eh nicht mehr.

      Aber immer schön Arschwarm

      Die Natur will ganz einfach mal rasten.

      Dann kommt der Frühling und man schaut raus. Man ist wieder ausgeschlafen. Die alte Abenteuerlust überkommt einen und ich werde einen mehrtägigen Motorradausflug machen oder sonst was.

      Das Wetter ist ja auch so mies - ein auf und ab, wie bei de menschlichen Psyche auch.

      Nur Mut
    • Mit deiner Einstellung ,selbstkritisch es durchzuhalten bist du auf denn besten Weg!

      Hy ,so ähnlich ist es mir auch ergangen,da solltes du viel Kraft dafür aufwenden um durchzuhalten,wenns ausgestanden ist verstehst erst dass es okay war.in denn "Zustand" will mann nichts annehmen,wahrhaben,weil mann alles besser zu wissen scheint.Alles gute + viel Kraft wünscht Leonardo. ;)
    • Achja,

      Abends und Nachts drehe ich auf, wieviele Gebäude in der Stadt habe ich in Gedanken schon eingerichtet, wieviele Stadtfestivitäten im Kopf geplant und dies alles in der Nacht, wo ich doch schlafen sollte. Klar dass ich dann morgens und tagsüber platt bin. Egal ob ich mal einen Schlafenzugstag hinlege oder eben raus gehe und was tue, so wie heute, abends/nachts, dreht mein Gehirn auf und tagsüber ist es oft down und depri. Verkehrte Welt!

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Also bei mir ist der Spuck (Schlaflosigkeit) wieder völlig verschwunden.

      Brauche keine Med, keinen Schalftee nichts.

      Betreibe wieder Sport und spiele wieder Schach.

      Hat sich alles in nichts aufgelöst.

      Habe aber viel Medidation betrieben und oft tagelang (fast) nichts getan.

      Ich glaube es ist sinnlos dagegen anzukämpfen und von Selbstdisziplin zu reden oder mit sich selber hart ins Gericht zu ziehen.

      Warum nicht mal nichts tun?

      In so einem Zustand etwas zu tun bringt sowieso nichts - wie Briefe an Angela Merkel zu schreiben - ist doch Blödsinn.

      Statt Disziplin ist eher Verzeihen notwendig - eine Selbstakzeptanz, ganz egal was passiert ist. Liebe zu sich selbst.

      Wenn man sich "hängen" lässt, dann glaubt man in unserer arbeitssüchtigen Umwelt in ein Nichts zu fallen.

      Aber irgendwann fällt man gar nicht mehr tiefer - dann ist man in einen Zustand tiefter Ruhe und Entspannung.

      Und hier beginnt sich dann nach einiger Zeit was zu tun - etwas kreatives.

      Ein Beispiel aus meinem Leben: Schon lange her im Jahre 1978

      Der erste Urlaub - zuvor Schule und dann der erste Job - alles Stress - alle wollen nur, das du etwas tust (was denen ihren Interessen entspricht).

      Freundin hatte ich auch noch keine - und das belastete mich auch.

      Alle im Urlaub taten was und ich legte mich auf die Luftmadratze und schien in ein Loch zu fallen.

      Doch irgendwann (es war total entspannend) kam der Hunger und so stand ich auf und ging ins Dorf um was zu essen.

      Die hüpsche Frau von gestern war auch da und ich las dann den Alexis Sorbas - fast bis zum Schluss, als der Sorbas sagte: Wenn ich Gott wäre ich würde nicht zulassen dass eine Frau alleine ist. Ich sah auf - die frau zu mir herüer und dann ging ich hinüber.

      Diese Frau ist heute noch meine beste Freundin (ein Kind haben wir auch).

      Ein gesunder Mensch lebt in einem Verhältnis von Entspannung und Anspannung.

      Aber ein kranker braucht Entspannung, Ruhe und Pflege (die man sich auch selber geben kann)



      Gruss und gute Besserung

      Franz