Großes Lob an den Forenbetreiber!

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    • Großes Lob an den Forenbetreiber!

      Es ist sicher sehr schwer verdaulich für Moritz, wie hier teils auf seine Branche eingedroschen wird, dennoch werden keine Beiträge gelöscht oder User ausgeschlossen. - Das zeigt Stärke und die Bereitschaft, sich auf eine Sichtweise einzulassen (ohne sie freilich zu teilen) , die diametral dem mainstream psychiatrischer Lehrmeinungen widerspricht

      Ich gehöre - bekennend - zu diesen Nörglern. Sehr interessant für mich ist auch die Reaktion einiger Mitstreiter hier auf diese "blasphemischen" Postings, es fühlt sich an, als wollte man ihnen etwas wegnehmen, was sie als Ursache ihrer seelischen Problemlagen verinnerlicht und akzeptiert haben, die Krankheit, die auch Erklärung und Ausrede sein kann.

      Die psychiatrische Wissenschaft hat sich irgendwann einmal entschieden, die BS als Krankheit einzuordnen und leitet aus dieser Erkenntnis die Behandlung ab. Diese These wird in ärztlichen Kreisen von niemandem mehr in Frage gestellt - Das ist eine Hirnstoffwechselstörung und fertig und auf Kongressen wird eigentlich nur noch diskutiert in welcher Menge welches Toxin in den Patienten hineinzufeuern ist.

      Was ist, wenn die These falsch ist? - Im Ergebnis ist dann auch die darauf aufbauende Therapie notwendig falsch. Was ist, wenn die Ursache des seelischen Unwohlseins auf kindlichen Kränkungen beruhen? Dann ist es eher eine psychologische denn ein psychiatrische Schieflage, die natürlich ganz anders behandelt werden muss. Ich behaupte mal, dass jeder Mensch im Kindesalter Kränkungen unterschiedlichster Art und Intensität erfahren hat und dass diese ihm auch im Erwachsenenalter noch in der Jacke stecken. Warum häufen sich bei Borderlinern z.B. Missbrauchserfahrungen, will die Wissenschaft ernsthaft behaupten, jemand sei missbraucht worden, weil er Borderliner ist? Ist es nicht umgekehrt so, dass der Missbrauch die Borderliner-Persönlichkeit erst kreiert hat? Das wird ignoriert, es gibt Tabletten zu fressen.

      Ich fände es mehr als begrüßenswert, wenn dieses Forum auch in Zukunft die Plattform für unbequeme Meinungen bieten würde, im Ergebnis können wir davon allesamt nur lernen. Und mit "wir" meine ich auch Ärzte, die sich bei ihrer Meinungsbildung nicht unreflektiert auf ihre Kollegen, die angeblich die Standards setzen, verlassen wollen.
    • Herzlichen Dank. Ich nehm das mal als einen "Ibis" (ja, ich lese gelegentlich mit ...)

      Es wäre meine ganz große Hoffnung, daß diese Diskussion wirklich entsteht, und zwar in wirklichem gegenseitigem Respekt.



      Zum Thema allgemein kann und möcht ich jetzt einfach mal loswerden:

      Die wirklich moderne,ernsthafte, aufgeklärte Psychiatrie ist SCHON LANGE auf dieser Linie; aber eben noch VIEL weiter, als hier dargestellt.
      Leider bisher "nur" theoretisch" weiter, da PRAKTISCHE Umsetzungen bisher weitgehend fehlen.



      "Altmodische" PsychiaterInnen diskutieren selbst noch auf diesem Niveau.

      Mir wird es vermutlich selbst auch mit fortschreitendem Alter nicht anders gehen, als daß ich nicht "überall" Anschluß an die aktuellen Entwicklungen halten kann.



      KEIN ernstzunehmender Wissenschafter(IN) hält heute noch die These EINER "bipolaren" Erkrankung.

      ALLE ernszunehmenden Wissenschafter(INNEN) wissen sehr genau, daß es sich NICHT um eine homogene Gruppe handelt.

      Wissen, daß es "beinharte" biologische Grundlagen gibt (von Genetik, über Epigenetik - wo man inzwischen immer genauer weiß "was exakt wann und wo "schiefgeht" , über Immunologie, Ernährung, usw.) - bis hin zu "rein" psychologischen Faktoren (die niemals je ohne entsprechende Biologie passieren...).



      Wissen, daß ein eindimensionaler Ansatz notwendigerweise falsch ist.

      Wissen, daß wir "nur" Syndrome beschreiben - was genau gar nichts aussagt.

      ("Auch die Schwerkraft ist nur eine "Theorie"; Trotzdem ist man gut beraten, an sie zu glauben, bevor man aus großer Höhe springt...).





      Also: Diskussion HOCHwillkommen.



      Aber BITTE: Nicht wieder auf dem Niveau "ein Schwefelatom in einem Medikament ist schlecht für das Gehirn".

      Sehr emotional, vielleicht umso glaubwürdiger,





      psmmg.
    • psmmg schrieb:

      Ja. Mit Akkzent auf der Mehrzahl. Also StörungEN.

      Ich persönlich bevorzuge das Wort Erkrankungen.
      Störungen klingt nach Eigenschuld.
      Wie wahr! Ein guter Arzt behandelt jeden individuell... und ist nicht nur "Pillenverschreiber". Ich habe mit meiner Ärztin Glück. :thumbup:
      "Perhaps this final act was meant, to clinch a lifetime's argument
      That nothing comes from violence and nothing ever could
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      Lest we forget how fragile we are..." (Sting)
    • Moritz, ich liebe Dich!

      ich finde es auch total geil, das Du uns so nimmst und es so stehen läßt, wie es ist.

      Du bist offensichtlich nicht profitgeil und wirklich interessiert an jeder Art von Verbesserung, Danke!

      Wir müssen teilweise aufpassen und "den Arzt" nicht pathologisieren, als eigenständiges Krankheitsbild :biggrin:

      Wir wollen Doch alle, dass man unvorgenommen, aufeinander zugeht.

      Vielen Dank für Dein scheinbar unermüdliches Angagement :)


      Lieben Gruß,
      Tobias
    • "Erkrankung" klingt mir weniger "ewig" als "Krankheit", man kann ja auch eine grippale Erkrankung haben und gesund werden. Ich finde "Störungen" hingegen, wie Moritz, ein bisschen diskriminierend, als ob man selber was dafür könnte...
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    • psmmg schrieb:

      Ja. Mit Akkzent auf der Mehrzahl. Also StörungEN.

      Ich persönlich bevorzuge das Wort Erkrankungen.
      Störungen klingt nach Eigenschuld.
      Erwischt, erwischt, lieber Moritz: Ob man das nun Störung oder Erkrankung nennt, ist mir eigentlich wurscht, in beiden Fällen legt man sich fest auf das Vorliegen eines behandlungsbedürftigen Zustandes, für den der Psychiater zuständig ist. Das ist mir viel zu verengt und ich stehe hier keineswegs allein mit der Meinung, dass die BS überhaupt keine hirnorganischen Ursachen hat, was m.E. auch für eine Vielzahl anderer seelischer Problemkreise gilt, für die man sich einen ICD-10 Schlüssel zusammengebastelt hat.

      Ich kenne so viele Leute mit Depression, die ansonsten völlig gesund sind und dann frage ich mich, warum sollte deren Körper ausgerechnet im Bereich des Hirnstoffwechsels versagen, da spricht jede Wahrscheinlichkeit gegen.


      Also alles ergebnisoffen, ok?
    • Ganz kurz, bevor ich zur Verabschiedungsfeier meines gerade verstorbenen Chefs gehe:

      Nichts vonwegen "erwischt", im Gegenteil.
      Jede(r) der/die auch nur ein Halberverständnis von Biologie/Genetik/Epigenetik hat bricht diese Diskussion sofort ab.

      Wegen mangelnder Grundlagen.

      Die o.a. Positionen wiersprechen sich mitnichten, sondern ergänzen sich notwendigerweise.

      Es ist halt schwierig, dies zu erklären, ohne das (1) das Gegenüber Chemie, Biochemie,Physiologie, Neuroanatomie, Pharmakologie etc, studiert hat (und darin an einer Uni geprüft wurde), zu diskutieren.

      Das Beispiel ist überstrapaziert, aber ich erinnere nochmals an die Diskussion, ob ein Schwefelatom in einer chem Verbindung neurotoxisch ist.
      Das GEHT NICHT zu diskutieren ohne ein Grundstudium.



      Ich würde mir niemals anmaßen, mit einem Musiker über Harmonielehre zu diskutieren, egal wieviel ich ergoogelt habe. Obwohl ich an einem musischen Gymnasium war und zwei Musikinstrumente - irgendwann einmal - gespielt habe.

      Analogie.



      So, jetzt muß ich off zur Verabschiedung meines gestorbenen Chefs.

      Peace.
    • Osaki schrieb:

      Grundvoraussetzung für eine Diskussion ist,

      wie ich es gelesen habe,

      die Akzeptanz das es die bipolaren Störungen als psychiatrische Krankheitsbilder gibt.

      Immerhin ist diesbezüglich von dir für Klarheit gesorgt. Danke.

      Genau das ist der Kern, der mit dieser Diskussion beleuchtet werden soll, ich bestreite das Vorliegen einer psychiatrischen Erkrankung sogar heftigst. Die Diagnose ist die allererste Weichenstellung, wenn man sich da verhämmert, ist die daran anschließende Behandlung natürlich Quatsch. Da ich noch nie jemanden gesehen habe, der von einem Psychiater je ursächlich geheilt worden ist, bezweifele ich hier vieles. Gerne lasse ich mich von Moritz eines besseren belehren.
    • Das Negieren psychischer Erkrankungen stellt sich dem stolzen Widerspruch einer extensiven Literatur, die ihre Ursprünge in der Erfindung der Schrift hat.
      Gibt es einen evolutionären Sinn?

      Aber ja!

      Alles, was "nicht von Nutzen" ist, hätte sich - gemäß der allgemein gültigen Theorie - "ausgemendelt".
      Daher MUSS es zwingerndermaßen IRGENwelche vorteile gebene, daß manche Betroffene an diesen Umständen leiderm;

      ODER?



      - up to discusssion -
    • psmmg schrieb:

      Das Negieren psychischer Erkrankungen stellt sich dem stolzen Widerspruch einer extensiven Literatur, die ihre Ursprünge in der Erfindung der Schrift hat.
      Gibt es einen evolutionären Sinn?

      Aber ja!

      Alles, was "nicht von Nutzen" ist, hätte sich - gemäß der allgemein gültigen Theorie - "ausgemendelt".
      Daher MUSS es zwingerndermaßen IRGENwelche vorteile gebene, daß manche Betroffene an diesen Umständen leiderm;

      ODER?



      - up to discusssion -
      Was es alles so schwarz auf weiß zu lesen gibt, interessiert mich ehrlich gesagt herzlich wenig. Manche Thesen halten sich hartnäckig, z.B. das Spinat so eisenhaltig sei, dass er eigentlich rosten müsste - bis das mal einer nachgemessen hatte, Eier sind plötzlich gesund, Heroin doch schädlich etc. pp. Die Weichenstellung bei Problemen, für die sich Psychiater zuständig halten, ist relativ früh gestellt worden, niemand hinterfragt mehr, ob "Krankheit" tatsächlich die richtige Vokabel dafür ist. Ich halte die Genauigkeit, mit der Begriffe eingesetzt werden, für überaus wichtig, damit nicht alle aneinander vorbeireden oder eine schiefe Bedeutung entsteht.

      Richtig, es muss zwangsläufig irgendwelche Vorteile geben, da bin ich komplett bei Dir. Das spricht eher aber dafür, dass es sich bei den zu beobachtenden Symptomen um eine versuchte Selbstheilung handelt, mitnichten um einen krankhaften Prozess.

      Die mangelnde Kenntnis über Biochemie etc. ist natürlich ein Todschlagargument, auf der anderen Seite wirst Du nämlich den Beweis nicht führen können, dass der Stoffwechsel die Beschwerden verursachen und nicht die Probleme die Stoffwechsellage. Beispiel: Wenn Du bei einem panischen Menschen Blut untersuchst, wirst Du eine erhöhte Adrenalin-Konzentration vorfinden. Die Panik kommt aber nicht vom Adrenalin, letzteres ermöglicht erst Fluchtreaktionen. Der Mensch eignet sich nicht für Krankheiten. Ich bin so arrogant, mir anzumaßen, eine eigene Meinung auch ohne vertiefende medizinische Kenntnis zu diesem Thema zu haben, zumal auch die Wissenschaft nicht in der Lage ist, mir meine Ansichten zu widerlegen.
    • An Jannis und PSMMG

      Osaki schrieb:

      die Akzeptanz das es die bipolaren Störungen als psychiatrische Krankheitsbilder gibt.


      Die bipolare Störung, gibt es als psychiatrisches Krankheitsbild.
      Diese Aussage ist sachlich unangreifbar.
      Innerhalb der Psychiatrie, ist die biplolare Störung ein Krankheitsbild.

      Was ich bei der Diskussion enorm hilfreich und klärend empfinde, ist das jede Aussage innerhalb Ihres Bezugssystem richtig ist.

      Es kommt immer auf das Bezugssystem an.

      Das Bezugssystem, definiert sich vor allem durch die Bewußtseinsweite.
      Je enger das Bewußtsein gefaßt ist um so reduktionistischer ist das Denken.

      Der Grad in dem Heilung geschieht, ist gebunden an das Bewußtsein, an die Bewußtseinsweite des Professionellen
      und somit Ausdruck und Kernkompetenz professionllen Handelns in Beratung und Psychotherapie.
      Die Stufen des Bewußtseins und der damit verbundenen Präsenz sollten von den Professionllen in Ihren jeweiligen Handlungsfeldern
      als Kompetenzen situationsadäquat aufgerufen und eingesetzt werden können.

      Angfangen mit der Algorithmischen Präsenz, welche dem Alltagsbewußtsein enspricht,
      geknnzeichnet zum Beipsiel durch klare Subjekt, Objekt Trennung, folgen nun Beispiele wie der Professionelle sich, seinen Klienten und seine Arbeit versteht.

      Aussagen zur Algorithmischen Präsenz:

      Im Gespräch mit der Person B achte ich sehr darauf, die Regeln des beraterischen / therapeutischen Vorgehens
      (Diagnostik, Interventionsplanung) einzuhalten, so wie es professionellen (oder wissenschaftlichen)
      Stanards entspricht.

      Vor dem Beginn einer Beratung / Therapie sehe ich meine Aufzweichnungen durch und entwerfe einen Therapieplan.

      In der Beratung Therapie, ist ein geplantes und systematisches Vorgehen am effektivsten.

      Wenn Person B sich in der Beratung / Therapie von ihren gerade auftauchenden Einfällen, Anliegen leiten lassen will,
      dann unterbinde ich das in der Regel sehr schnell.

      Ich bin bestrebt, das mit der Person B vereinbarte Ziel der Beratung / Therapie möglichst ohne Umweg zu erreichen.


      Im mittleren Bereich der Bewußtseinsweite, ist die emathische Präsenz zu finden

      Empathische Präsenz (diese Ebene (sollte) das Zuhause der Gesprächstherapie sein

      Ich beobachte die Person B, wie sie Platz nimmt, wie sie sitzt, liegt, versuche die Körpersprache.

      Ich beobachte mich und versuche, die Gefühle, die bei mir auftauchen, warhzunehmen.

      Ich entspanne mich.

      Ich versuche, ganz frei zu werden für die Person B.

      Ich höre der Person B zu und werde offen für das Unausgeprochene.

      In einer Beratung / Therapie ist es wichtig, dass zwischen Person B und mir eine unmittelbare von Resonanz getragene Beziehung entsteht.

      Ich bin zutiefst darauf eingestimmt, der Person B Wertschätzung zu signalisieren

      Ich begebe mich innerlich an einen Ort der Stille.

      Hohe Werte in dem Faktor "Empathische Präsenz" bilden Professionelle ab, die sich bemühen, die Wirklichkeit Ihres Gegenübers als eigene innere
      Repräsentanz zu erleben. Sie versuchen eine grundsätzliche unvoreingenommene Offenheit für die andere Person zu erreichen,
      die Angstmindernd wirkt.

      Ab der nächsten Stufe, genannt: "Gewahrsein einer höheren Ordnung" wird es richtig interessant. Denn die Therapie / Beratung ist für beide ein Gewinn.
      Mit dieser Kompetenz ausgestatte Professionelle erleben eher Freude am geschehen, sie erleben eher eine Leichtigkeit in ihrem Tun und werden von
      den "Problemen" Ihres Klienten nicht erdrückt. Sie fühlen Leid und Not des anderen mit, aber sie erleben sich selbst und ihren Mitmenschen aufgehoben in
      einem größeren Sinnzusammenhang. Damit ist eine wirksame Bornout-Prophylaxe vorhanden. Dieser Sachverhalt lässt sich inzwischen empirsch
      belegen anhand einer Stichprobe von Professionellen, die in Settings für kritisch Kranke (z.B. Intensiv- und Palliativstationen, Hospiz) arbeiten.
      (Geiss, Belschner Oldenbourg 2005)


      Anders ausgedrückt, ist wer im sozialen Bereich, gerade mit kritisch Kranken arbeitet und dessen Bewußtseinsweite unter dem, von "Gewahrsein einer höhren Ordnung" liegt,
      anfälliger für Depressionen / Burnout.

      Die Präsenz " Gewahrsein im Augenblick"

      Im Gegenwärtigsein erleben die Person B und ich Freude am Prozess, an dem, was sich ereignet und was sich uns zeigt.

      Je mehr es möglich ist, gegenwärtig zu sein, desto klarer zeigen sich Qualtiäten wie Leichtigkeit, Freude und Humor -
      auch inmitten von Leid und Not.

      Wenn ich ganz im Herzen versammelt bin, erlebe ich die Person B und mich auf einer tieferen Ebene verbunden.

      Es gibt manchmal eine ganz subtile, schwer beschreibare Erfahrung der "Gleichheit in Verschiedenheit".
      Je mehr ich die Person B als die erkenne, die sie wirklich ist, desto mehr löst sich auf einer tiefen Wesenebende
      die Getrenntheit auf.

      Es passiert in der Sitzung immer wieder, das sich ein größerer Raum aufspannt, der die Person B und mich umspannt.


      Wesentlich ist die Eischicht, das diagnostische Konzepte / therapeutisches Fachwissen keinerleich Halt bietet.
      Ich lasse mich ganz in den gegenwärtigen Augenblick fallen und von Ihm leiten.

      Ich muss das Geschehen nicht immer analystisch erfassen, sondern ich kann mich intuitiven Erfassen ganz dem Augenblick hingeben
      und Ihm vertrauen.

      Die Basis meines therapeutischen Handelns ist nicht mein therapeutisches und konzeptionelles Wissen und Können,
      sondern mein innerster Seinsgrund. Dort erfahre ich innere Führung.

      (Quelle: Professor. Dr. Wilfried Belschner, Univerisität Oldenburg, Pschologie des Bewußtseins, Band 7)

      Ich mache hier jetzt erstmal eine Pause, es sollte allerdings klar geworden sein, das die Bedeutung von Diagnosen mit zunehmender Bewußtseinsweite abnimmt.



      Lieben Gruß,
      Tobias
    • Ich will es etwas weniger pathetisch ausdrücken: Wenn die Grundannahme falsch ist, es handele sich um eine Krankheit, ist alles, was darauf fußt, ebenfalls falsch.


      Das erklärt mir die nicht einmal marginalen Erfolge der angeblich modernen Psychiatrie. Mich hat mein Zwangsaufenthalt in der dortigen Einrichtung jedenfalls bis heute nachhaltig traumatisiert (das ist 7 Jahre her, ich habe bis heute Albträume, schrecke hoch, wenn ich ein Martinshorn höre und könnte jedem Weißkittel in den Arsch treten, wenn ich ihn nur sehe) ohne dass dem irgendein benefit gegenüber gestanden hätte. Der Chefarzt dort hatte mir im nachhinein meine vollständige seelische Gesundheit attestiert, warum fiel ihm das erst nach der Entlassung ein und warum hat er gleichwohl während meines Aufenthalts (vergeblich) darauf gedrängt, dass ich irgendwelche Pillen fresse?



      Mal unter uns: Kennt hier irgendwer irgendwen, den ein Psychiater je nachhaltig ursächlich geheilt hätte? . Ich nicht, ich kenne nur Chronifizierung und Vertiefung der Beschwerden, die durch das Verschreibungsverhalten hoch potenter Substanzen bewirkt worden ist. Was hat die Psychiatrie jemals Gutes (Welcher Ethik folgt man, wenn man den Menschen zu einer Masse Fleisch, die rein vegetativ funktioniert, verwurstet?) bewirkt. Das hat ja nicht einmal im Dritten Reich die Kritiker restlos überzeugen können, seither gab es leider keine Fortschritte.



      Das erklärt mir die nicht einmal marginalen Erfolge der angeblich modernen Psychiatrie. Mich hat mein Zwangsaufenthalt in der dortigen Einrichtung jedenfalls nachhaltig traumatisiert, ohne das dem irgendein benefit gegenüber gestanden hätte. Der Chefarzt dort hatte mir im nachhinein eine vollständige seelische Gesundheit attestiert, warum fiel ihm das erst nach der Entlassung ein und warum hat er gleichwohl während meines Aufenthalts (vergeblich) darauf gedrängt, dass ich irgendwelche Pillen fresse? Mal unter uns: Kennt hier irgendwer irgendwen, den ein Psychiater je nachhaltig ursächlich geheilt hätte?
      -
      Darauf hätte ich gerne mal Antworten!



      Die Kausalität einer als psychiatrisch erkannten Schräglage zur Symptomatik erkenne ich in einem unaufgelösten intrinsischen Konflikt. Da liegt der vielversprechende Ansatzpunkt einer Behandlung. Kopfschmerz ist auch kein Aspirin-Mangel-Syndrom.



      Moritz nochmal: Nenne mir nur ein einziges, belegtes Beispiel bei dem die Psychiatrie Heilung bewirkt hätte, aus diesem und dem letzten Jahrhundert wirst Du das nicht schaffen. - Bitter, aber wahr.



      Ansonsten gefällt mir unsere Diskussion.
    • Jannis schrieb:

      I
      Die Kausalität einer als psychiatrisch erkannten Schräglage zur Symptomatik erkenne ich in einem unaufgelösten intrinsischen Konflikt. Da liegt der vielversprechende Ansatzpunkt einer Behandlung. Kopfschmerz ist auch kein Aspirin-Mangel-Syndrom.
      .
      Na ja, eine Grippe wird auch so geheilt, dass man die Symptome beseitigt. Bei anderen Krankheiten ist es meistens auch so. Ich kann jetzt dank der Pharmako- und Psychotherapie ein vollwertiges Leben leben, arbeiten, usw. Die Krankheit ist nicht ausgerottet, aber ich kann das Leben wieder genießen. Würde ich auf die Symptombekämpfung verzichten und die Medis nicht nehmen, hätte ich wahrscheinlich eine schlechtere Lebensqualität. Das ist bitter, aber es ist so.
      "Perhaps this final act was meant, to clinch a lifetime's argument
      That nothing comes from violence and nothing ever could
      For all those born beneath an angry star
      Lest we forget how fragile we are..." (Sting)
    • Aufgrund einiger Tage Schlafmangel, kam ich auf die geschlossene Station.
      Um mich dort näher kennen zu lernen, kam ich als Vorsichtsmaßnahme in Fixierung.
      Ich war bis dahin noch nie auf einer geschlossenen Station gewesen.
      Ich war sage und schreibe 14 Tage lang auf dem Rücken gebunden, isoliert in einem Zimmer.
      Das gute daran ist, seit dem kann ich (fast) auf dem Rücken schlafen,
      bevor ich richtig schlafe, drehe ich mich also auf die Seite.

      Ich kam also wegen ursächlich Schlafmangel in die Psychiatrie und dort
      hatte man nichts weitres zu tun, als mir den Schlaf zu rauben.
      Mit hoher medizinischer Kunst, hat das nicht viel zu tun,
      da muß ich Jannis schon recht geben.

      Bin ich traumatisiert? Keine Ahnung.
      Es war mal interessant ein Irrenhaus von innen zu betrachten.
      Es gab nicht viel, was ich dort lernen konnte,
      höchstens in Fixierung niemals um Hilfe zu schreien,
      denn um so heftiger der Hilferuf um so stärker erfolgten die Zwangsmaßnahmen.

      Du hattest einfach Glück, das Du dir mit juristischen Kenntnissen selbst helfen konntest Jannis.

      Was ist Krankheit?


      Der Mensch ist Musik. Auf unterster Ebene der Quantenphysik, sind Wir Schwingungen.

      Wenn wir außerhalb des Taktes, unserer ureigendesten Melodi spielen, werden Wir krank.

      Genau darauf weißt uns Krankheit hin. Dann gilt es natürlich genauer nachzuschauen.

      Krankheit ist somit ein Aufwecksignal, das wir engegen unser eigenen Wahrheit leben.

      Die verschiedenen Krebsarten, lassen sich verschiedenen Verhaltensweisen zuordnen.
      Es ist also nicht so, das Krankheit, egal ob psychisch, oder köprerlich "nur" krank ist,
      sondern sie ist immer eine bisweilen Strenge Art das Leben besser zu machen,
      weil der Betroffene in gesunden Tagen wohl schon an seinem Leben vorbei gelebt hat.

      Wenn Moritz sagt, es kann gar nicht anders sein, als das Krankheit einen verborgenen Sinn hat,
      was wollen Wir eigentlich mehr?

      Man kann natürlich sagen, dann ist nichts Krankheit, sondern wir ersetzen das Wort Krankheit,
      ausnahmslos durch "Weckruf" und es gibt schon jetzt viel Studium und Literatur, wozu ein Weckruf.
      Diese Forschungen sollten allerdings weiter gehen, denn sie sind Ursachenbehandlung!!!


      Lieben Gruß,
      Tobias

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von positives-denken ()

    • Die Psychiatrie hat das Augenmerk auf Krankheit,
      das bedeutet es geht darum, das leidende Menschen,
      weniger leiden.
      Das macht sie mehr oder weniger gut.
      Bei der Positiven Psychologie, geht es ums Recourssen um Bedrüfnisse,
      um Dankbarkeit "um das gute Leben"
      in der Pschiatrie, mit Ihrer Brille auf die Pathologie,
      geht es darum, ein "weniger schlechtes Leben" zu führen.

      Das sind einfach unterschiedliche Ansätze..


      Lieben Gruß,
      Tobias
    • Osaki schrieb:



      Egal wie man es dreht und wendet, Moritz hat es klar gesagt.
      In diesem Forum geht es um die Bipolar-Affektive-Erkrankung/Störung,
      die bereits in der Antike als Krankheitsbild geschildert wurde,
      und nicht um irgendeinen Verschwörungspuatsch ala´ Antipsychiatrie und Scientologie.

      Wer also glaubt Julius Cäsar wäre kein Epileptiker gewesen, sondern hätte nur eine von der Pharmaindustrie erfundene Zitterstörung gehabt, sollte sich doch lieber trollen... oder ... sich aus dem ernsten "Funkverkehr" heraushalten ... ist ja geradezu grotesk was hier von angeblichen Akademikern abgesondert wird ... aber hier kann sich ja jeder selbst erfinden ...


      LG
      Oki/Anders/Osaki u.s.w. :rolleyes: ´i

      Nachtrag:
      Vielleicht ist es ja zielführender, wenn bereits in der Begrüßung zu diesem Forum etwas ähnliches steht wie z.B. hier:

      Forum für Schilddrüsenpatienten

      Wer seine Schilddrüsenerkrankung mit "Steinen" oder der "Kraft der Gedanken" heilen möchte ist in einem anderen Forum wohl besser aufgehoben!

      :D
      Osaki, wenn dieser Kommentar jetzt auf Facebook wäre, würde ich dafür ein großes LIKE geben :goodjob: !
      "Perhaps this final act was meant, to clinch a lifetime's argument
      That nothing comes from violence and nothing ever could
      For all those born beneath an angry star
      Lest we forget how fragile we are..." (Sting)
    • also ich denke M/D ist eine Krankheit, oder eine Behinderung.
      Wärs keine Krankheit, dann wär man ja gesund.....und das kann es ja nun wirklich nicht sein :thumbdown:

      Und auch wenn Psychiater / Psychologen nicht immer zu 100% heilen können, helfen sie
      den Patienten mit der Krankheit besser umzugehen. Medis können große Erleichterung
      schaffen, z.b. bei Schlaf- oder Angststörungen.

      glg BL
      Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit,
      nur beim Universum da bin ich mir nicht so sicher...
      A.Einstein