Ketamin-Forschung jetzt auch in Deutschland

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    • weder die beste dosierung noch wer wirkklich wie drauf anspricht oder wer schlecht reagiert ist noch nicht so gut bekannt.
      aber es wird heftigt dran gearbeitet - auch wenn die üblichen verschwörungstheoretiker annehmen, dass diese forschung quais durch den zusammenschluss der pharmaindustrie und psychitrie behindert wird.

      hier ist ein beispiel:
      youtube.com/watch?v=Qn5ZMPJTEj…3&list=PLE910EE6DFE4A1F5A

      also; man arbeitet mit hochdruck daran die behandlung bestmöglich zu verstehen, anzuwenden und womögljch zu otimieren.
      zB auch rausfinden, wer NICHT drauf anspricht.
      es gibt inzwischen ganz gute erkenntnisse dazu, aus der neurophsiologie und zellbiologie (wie i video angesprochen, hat was mit dem mTOR signaling zu tun, mit dem ich mich von einer anderen seite her kommend schon lämger beschäftige - aber, um es zynisch zu sagen, was soll schon ein blöder neurowissenschafter davon verstehen?)

      ein weiteres problem ist, dass fälle von toleranzentwicklung und dosissteigerung bekannt sind.
      und fälle wo bei längeren gebrauch deutllche kognitive schäden entstehen.
      kurz: alles wirklich vielsprechend, ist eines der wenigen gebiete, wo sich derzeit meines wissens nach wirklich was tut ABER: wir sind noch nicht in der lage, es auch nur annähernd als normale behandlungsoption zu empfehelen.
      wiegesagt: es wird fieberhaft dran gearbeitet, und zwar NCHT nur mit neuen (teuren) drogen, sondern durchaus sehr viel mit dem billigen alten ketamin.
    • Das Für und Wider der Ketamin-Therapie beim gegenwärigen Stand der Forschung

      Hi,
      die Kontroverse findet sich in den empfohlenen, nicht allen zugänglichen Beiträgen zum gegenwärtigen Stand der Ketaminforschung wieder. Sie deshalb mit Hinweis auf just diesen Stand der Wissenschaft autoritativ entscheiden zu wollen, entspringt einer selektiven Wahrnehmung und ist der Sache wenig förderlich. Das belegen die folgenden Zitate:


      Vortrag von Dr Jeffrey Lieberman (Columbia University), Ketamine in Psychiatry: Take Care
      February 06, 2015


      I think the question now is, how do we safely utilize the finding that ketamine can be helpful for certain psychiatric conditions in the form that it's available in now? We must try to use the treatment as we can now, but in a very cautious and careful way so as not to overstep the level of our knowledge.
      Using new treatments that have some potential risks and that aren't fully studied is not something unique to psychiatry. This has been done for many dire illnesses before. Probably the most dramatic application was for the AIDS epidemic. There was such an urgent need for treatments to forestall eventual mortality, that treatments were being applied even before they went through even the most rudimentary kinds of investigational testing. We also see it with other conditions—with cancers, with autism, with chelation therapy, and things of this sort. The most recent instance was with the outbreak of Ebola, when treatments that had barely been used needed to be rushed into service to try to stem this infectious disorder scourge.
      It is understandable that there would be the same kind of rush to try a novel treatment that is effective even for the most refractory patients. But we always must do this cautiously, particularly in the area of psychiatry, where we have a bit of a notorious history to overcome. Remember malaria fever therapy; remember lobotomies; remember the use of LSD and how it spun out of control.


      Sara Reardon in nature, 7. Januar 2015

      Companies hope to profit by developing patentable variations on ketamine for treating depression......
      It is unclear why ketamine’s psychoactive effects are considered a drawback,[bioethicist Dominic] Sisti [of the University of Pennsylvania in Philadelphia] says. He questions the ethics of making patients pay more for a patented, non-dissociative drug if unmodified ketamine works just as well. [Erg., L.]


      Die Auffassung, bei der Erforschung Ketamins gehe es jenseits aller Rentabiliätsabsichten um nichts als das Wohl der Patienten, bewegt sich also zwischen Naivität und Fahrlässigkeit. Das freilich ist nun keinesfalls im Interesse der Patienten.

      Gruß
      Laci
      "Tief im Herzen haß ich den Troß der Despoten und Pfaffen, Aber noch mehr das Genie, macht es gemein sich damit." (Hölderlin)

      "Nun müssen diejenigen, welche ihre Gedanken untereinander austauschen wollen, etwas voneinander verstehen; denn wie könnte denn, wenn dies nicht stattfindet, ein gegenseitiger Gedankenaustausch möglich sein?" (Aristoteles)
    • Habe ich das jetzt richtig verstanden?

      Schlussendlich ist bei Ketamin die selbe Unsicherheit wie bei allen Psychopharmaka.

      a) Wem es nutzt ist ein Lotteriespiel

      b) Nebenwirkungen, Toleranzen und Langzeitfolgen sind ungewiss/zweifelhaft

      c) Dosierung ist individuell

      d) Kognitive Schäden werden kontrovers diskutiert

      Also ich verstehe weder Vor- noch Nachteil von Ketamin - außer, dass es für die Pharmaindustrie weniger lukrativ ist.

      Meine Befürchtung: Es wird nix draus - Neuroleptika und Antidepressive sind das bessere Geschäft. Mich kann da das Gefasel von angeblich seriöser Forschung auch nicht wirklich beeindrucken. Noch dazu dass die sog. "Forschung" (im besten Fall) statistische Aussagen aber keine fundierten kausalen Wirkungen (Nicht-Wirkungen) oder Nebenwirkungen "beweisen" können ;-).

      Sorry, aber da wird grad die nächste Kuh durchs Dorf getrieben, damit sich dann die Wissenschaftsgemeinde wieder einig sein kann: NL und AD's sind doch das Beste!

      Denn: Drogen sind böse - sehr böse :devil: !!!!!!!!!!!!
    • Ziemch richtig vertsanden - nur dass es noch viel viel weniger bekannt ist als bei AD, AP, Lithium und anderen Mood Stabilizern.
      Das NEUE: JA, es scheint tatsächlich einigen zu helfen, und da auch noch besonders gut und sxhnell, wo sonst "alles versagt".
      Das ist doch immerhin bemerkenswert.

      Und die zynischen Kommentare,die irgendwie andeuten, daß es PsychiaterInnen gar nichtmal so besonders drauf abgesehen hätten, wirklich zu helfen, - ehrlich, das ist nicht nur völlig daneben sondern wirklich auch beleidigend.
      Ich glaube nicht, daß ihr eine Ahnung habt, wie schwer es ist, therapierefraktäre lange chronisch depressive PatientInnen zu betreuen. Nochts wäre schöner, als die "Wunderpille" (oder auch Wundermeditation,-psychotherapie oder was auch immer...).

      Aber wie schon oben erwähnt.....Vorsicht vor allzu viel Enthusiasmus. Kokain, Malariiatherapie, LSD, ....
      Dennoch: Für einige mag Ketamin lebensrettend sein, und daher ist es wichtig, dass die Forschung hier weitergeht - as sie ja auch tut, auf Hochdruck, wie ich nicht müde werde, zu betonen.
    • heilender rausch
      welt.de/print/wams/wissen/arti…213/Heilender-Rausch.html

      Auch Malek Bajbouj erreicht bei 50 Prozent der Patienten eine Halbierung
      der Symptome, bei einem Drittel verschwinden sie sogar gänzlich. "Wir
      bekommen mit unseren Methoden mittlerweile fast jeden Patienten aus der
      Depression raus", sagt er.
      Ab dem Sommer will er einen größeren Versuch starten. An zehn Zentren
      deutschlandweit soll Ketamin dann getestet werden – und zwar nasal statt
      wie bisher intravenös.
    • Danke für den link, den ich sehr informativ finde, auch fast er die derzeitige Situation gut zusammen. Der letzte Absatz beschreibt genau die Gründe, weshalb sich die Industrie nicht an der Forschung beteiligt, auch wenn Moritz anderes behauptet, so verstehe ich ihn jedenfalls. Mich würde brennnend die Dosis bei der nasalen Anwendung interessieren, ist dazu irgendjemand hier etwas bekannt? Kann man vielleicht von anderen Medikamenten bzw. Drogen Rückschlüsse ziehen?
    • 50 mg S-Ketamin entspricht 100 mg 'normalen' Ketamin. Für die Infusion werden 0,5 mg Ketamin pro Kilogramm gerechnet, bei meinem Gewicht (80 kg) sind das 40 mg Ketamin, bzw. 20 mg S-Ketamin. Da die nasale Applikation nicht so unmittelbar aufgenommen wird wie über die Blutbahn habe die 2,5-fache Menge genommen. Mal schauen.

      Ob ein Gewoehnungseffekt eintritt, weiss ich nicht, weil bei mir ja immer lange Phasen zwischen den Einnahmen liegen.
    • welt.de/print/wams/wissen/arti…213/Heilender-Rausch.html

      Diesen link kann man gar nicht oft genug heraufholen. Da wurschtelt man seit dreißig Jahren ergebnislos herum und dann kommt endlich mal ein Hoffnungsschimmer und diese Option in Gestalt z.B. von Ketamin soll uns dann vorenthalten bleiben. Eigentlich eine bodenlose Frechheit.

      Ich kann dieses ständige und unsubstantiierte Gefasel auch in diesem Forum über angebliche Nebenwirkung nicht mehr hören, wenn man mir ansonsten nur Mittel aufschwatzen will, die nicht einmal eine Hauptwirkung haben. Lest ruhig mal im o.g. Artikel nach, wie es um die Wirksamkeit der gängigen Präparate bestell ist, die steht in ernsthafter in Konkurrenz zu Smarties. Für die Pharmabuden ist es natürlich das deutlich bessere Geschäft, den Konsumenten in einem Zustand des ständigen Leidensdrucks zu halten, weshalb sonst sollte er immer weitere und am besten patentierte Pillen kaufen?

      Nochmals: Die Güte wird beim Patenterteilungsverfahren nicht geprüft nur die NEUHEIT, wenn das doch endlich auch mal die Ärzte begreifen würden, hier hat die Pillenindustrie bei ihren Absatzmittlern, den Pillendrehern, für vollständige Desinformation gesorgt. Leider habe ich gerade bei Ärzten immer wieder einen vollständigen neglect beim Erfassen wirtschaftlicher Zusammenhänge festgestellt und dass sie nicht einmal erkennen, Handelsvertreter der Industrie zu sein.

      Man stelle sich mal vor, irgendeinem Forscher einer Pharmabude würde es tatsächlich gelingen, ein kurativ wirkendes Mittel gegen Depressionen zu entwickeln, das aber nicht patentfähig ist, damit würde er das gesamte diesbezügliche Sortiment seines Arbeitgebers obsolet machen und der soll dann seinen eigenen Ruin zum 'Wohl der Menschheit' zulassen? Wie blauäugig kann man denn noch sein? Robin Hood ist sicher nicht das moralische Vorbild für Industriekapitäne.

      Würde jemand eine billige Energie-Kapsel entwickeln, die den Einsatz fossiler Brennstoffe substituiert, hätte er schneller eine Kugel der Ölmafia im Kopf, als er 'Patent' sagen kann.

      Mir geht es seit der gestrigen Einnahme von Ketamin jedenfalls richtig gut, ich bin ruhig, habe Antrieb und bekomme wieder richtig was geschafft.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Jannis ()

    • Zwar finde ich die nasale Applikation ebenfalls sehr sinnvoll, weil die Schleimhäute das gut aufnehmen. Nimmt man dafür aber ein Spray, geht das meiste davon ungenutzt in den Rachenraum oder fließt wieder aus der Nase heraus. Da habe ich gestern eine bessere Möglichkeit gefunden, die vor allem eine präzisere Dosisanpassung und den langsameren aber kontinuierlichen Wirkungseintritt ermöglicht. Das werde ich aber nicht verraten, vielleicht ist hier ja noch ein Verfahrenspatent möglich, das ich mir mit einer Vorveröffentlichung kaputt machen würde, weil das "neuheitsschädlich" im Sinne des Patentrechts wäre.

      Ich bin mir sicher, dass hier auch die Pharmafritzen mitlesen. Die können gerne über boardmail mit mir Kontakt aufnehmen, gegen Unterzeichnung einer strafbewehrten Verschwiegenheitserklärung bin ich gerne bereit, mein Geheimnis zu teilen.