Juhu, ich wollte euch mal um Rat fragen....
denn ich hatte gestern nach längerem Warten den Brief von der Spezialklinik in der Post, wo ich zur vorstationären Untersuchung für mehrere Tage geladen werde und das Ganze soll schon am kommenden Mittwoch anfangen.
Da gibt es jetzt einen Haken:
Ich habe mich für so einen Therapieplatz angemeldet, als es mir nach dem Tod meines Vaters sehr schlecht ging, um mal all die Sachen aufzuarbeiten, die in den letzten Jahren passiert sind (primär) und sekundär mein Verhältnis zu meiner Mutter und deren langjährige C2-Abhängigkeit und deren Folgen (all die vermurksten Kindheits- Jugenderinnerungen, Coabhängigkeit usw.). Dachte mit all dem alten Ballast könnte ich nicht mehr weitermachen, komme mit den Schicksalsschlägen nicht klar.
Nun ist aber schon so viel Zeit vergangen, das sich von alleine eine enorme Stabilisierung eingestellt hat. Nehme nur geringe Erhaltungsdosis. Bin psychisch ausgeglichener und belastbarer trotz enomer Arbeitsbelastung. Habe wieder Freude an Sachen, treffe mich gern mit Leuten, habe sogar Spaß am Wegfahren wiederentdeckt. Alles Dinge, die vorher verloren schienen und blockiert waren. Das LEben hat an Farbe gewonnen. Es gibt wieder mehr im Leben als den Verlust, den Schmerz und die Erkarnkung. Ich bin selbst aus dem sozialen Rückzug rausgekommen und traue mich weite Strecken zu reisen und auf fremde Menschen zu treffen. Vorher undenkbar. Viel zu groß die Angst vor fremden Menschen und deren Reaktion auf mich und viel zu gering der Antrieb und überhaupt das Interesse daran. Das ist eine enorm positive Entwicklung, die ich selbst als eindeutige Stabilisierung sehe. Von dem seelischen Dauerschmerz konnte ich mich genauso distanzieren, genauso wie von dem ständig negativen Denken (wenn auch nicht restlos).
Doch soll ich nun dorthin fahren? Ich muss mich quasi schon bis morgen früh entschieden haben und alles in die Wege leiten.
Normalerweise würde man sagen: Klar mach das doch trotzdem!
So ganz einfach ist das aber nicht...vor ein paar Jahren hatte ich ein traumatisches Erlebnis. Ich kam nach ein paar Wochen eigentlich nicht so schlecht klar. Hatte mich schon etwas distanziert und an den Gedanken gewöhnt/damit abgefunden. Da hatte ich dann 6 Wochen später einen Termin bei meinem damaligen Psychiater. Als es just passiert war, hatte ich nicht einen extra-Termin vereinbart. Ich kann nicht mal mehr sagen, warum nicht. Scheinbar wollte ich direkt danach nicht mit ihm darüber reden. Aber bei jenem Termin 6 Wochen später nach dem eigentlichen Ereignis kamen wir natürlich darauf zu sprechen. Das hat dann irgendwas in mir ausgelöst und dann kam der Crash. Ein hlabes Jahr nur fieseste Dunkelheit in meinem Leben und selbst noch weitere Monate danach war der Schmerz über den Verlust der Grund für viele depressive Phasen. Dieses eine Gespräch hatte mich so aus der Bahn geworfen. Ich kam mit meinem Leben nicht mehr klar. Lange Zeit war mir selbst nicht klar, ob ich es schaffen werde oder in den "Club of 27" eingehe.
Nun habe ich Angst, dass meine neu gewonnene Autonomie und Stabilität schon sehr bald wieder der Vergangenheit angehören werden, denn ich hörte schon von anderen (die bereits dort waren), dass man bereits an diesen wenigen Tagen der vorstationären Untersuchung an seine Grenzen gebracht wird, um zu testen, ob man für eine Traumatherapie überhaupt geeignet ist.
Aber was nun machen? Trotz des Risikos hinfahren, dass die Welt wieder über mir zusammenbricht oder lieber alles daran setzen diese stabile Phase so gut es geht aufrecht zu erhalten??? Sollte ich vielleicht die Dinge lieber ruhen lassen oder eventuell lieber was ambulantes anstreben, das vielleicht hilft mit dem Zustand meiner Ma (wird künstlich am Leben gehalten) klarzukommen aber nicht alten Seelenmüll aus der Vergangenheit ausgräbt?
LG, das Nüssli
denn ich hatte gestern nach längerem Warten den Brief von der Spezialklinik in der Post, wo ich zur vorstationären Untersuchung für mehrere Tage geladen werde und das Ganze soll schon am kommenden Mittwoch anfangen.
Da gibt es jetzt einen Haken:
Ich habe mich für so einen Therapieplatz angemeldet, als es mir nach dem Tod meines Vaters sehr schlecht ging, um mal all die Sachen aufzuarbeiten, die in den letzten Jahren passiert sind (primär) und sekundär mein Verhältnis zu meiner Mutter und deren langjährige C2-Abhängigkeit und deren Folgen (all die vermurksten Kindheits- Jugenderinnerungen, Coabhängigkeit usw.). Dachte mit all dem alten Ballast könnte ich nicht mehr weitermachen, komme mit den Schicksalsschlägen nicht klar.
Nun ist aber schon so viel Zeit vergangen, das sich von alleine eine enorme Stabilisierung eingestellt hat. Nehme nur geringe Erhaltungsdosis. Bin psychisch ausgeglichener und belastbarer trotz enomer Arbeitsbelastung. Habe wieder Freude an Sachen, treffe mich gern mit Leuten, habe sogar Spaß am Wegfahren wiederentdeckt. Alles Dinge, die vorher verloren schienen und blockiert waren. Das LEben hat an Farbe gewonnen. Es gibt wieder mehr im Leben als den Verlust, den Schmerz und die Erkarnkung. Ich bin selbst aus dem sozialen Rückzug rausgekommen und traue mich weite Strecken zu reisen und auf fremde Menschen zu treffen. Vorher undenkbar. Viel zu groß die Angst vor fremden Menschen und deren Reaktion auf mich und viel zu gering der Antrieb und überhaupt das Interesse daran. Das ist eine enorm positive Entwicklung, die ich selbst als eindeutige Stabilisierung sehe. Von dem seelischen Dauerschmerz konnte ich mich genauso distanzieren, genauso wie von dem ständig negativen Denken (wenn auch nicht restlos).
Doch soll ich nun dorthin fahren? Ich muss mich quasi schon bis morgen früh entschieden haben und alles in die Wege leiten.
Normalerweise würde man sagen: Klar mach das doch trotzdem!
So ganz einfach ist das aber nicht...vor ein paar Jahren hatte ich ein traumatisches Erlebnis. Ich kam nach ein paar Wochen eigentlich nicht so schlecht klar. Hatte mich schon etwas distanziert und an den Gedanken gewöhnt/damit abgefunden. Da hatte ich dann 6 Wochen später einen Termin bei meinem damaligen Psychiater. Als es just passiert war, hatte ich nicht einen extra-Termin vereinbart. Ich kann nicht mal mehr sagen, warum nicht. Scheinbar wollte ich direkt danach nicht mit ihm darüber reden. Aber bei jenem Termin 6 Wochen später nach dem eigentlichen Ereignis kamen wir natürlich darauf zu sprechen. Das hat dann irgendwas in mir ausgelöst und dann kam der Crash. Ein hlabes Jahr nur fieseste Dunkelheit in meinem Leben und selbst noch weitere Monate danach war der Schmerz über den Verlust der Grund für viele depressive Phasen. Dieses eine Gespräch hatte mich so aus der Bahn geworfen. Ich kam mit meinem Leben nicht mehr klar. Lange Zeit war mir selbst nicht klar, ob ich es schaffen werde oder in den "Club of 27" eingehe.
Nun habe ich Angst, dass meine neu gewonnene Autonomie und Stabilität schon sehr bald wieder der Vergangenheit angehören werden, denn ich hörte schon von anderen (die bereits dort waren), dass man bereits an diesen wenigen Tagen der vorstationären Untersuchung an seine Grenzen gebracht wird, um zu testen, ob man für eine Traumatherapie überhaupt geeignet ist.
Aber was nun machen? Trotz des Risikos hinfahren, dass die Welt wieder über mir zusammenbricht oder lieber alles daran setzen diese stabile Phase so gut es geht aufrecht zu erhalten??? Sollte ich vielleicht die Dinge lieber ruhen lassen oder eventuell lieber was ambulantes anstreben, das vielleicht hilft mit dem Zustand meiner Ma (wird künstlich am Leben gehalten) klarzukommen aber nicht alten Seelenmüll aus der Vergangenheit ausgräbt?
LG, das Nüssli
Was tun nach dem Absturz?
Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
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