Generelles Verständnisproblem?

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    • Generelles Verständnisproblem?

      Hallo,

      die vorherigen Diskussionen zeigten mir immer wieder ein Problem auf und das sind vor allem die verschiedenen Perspektiven, aus der man etwas betrachtet.

      An ein solches oder ähnlich gearteten Forum, wenden sich Menschen, die selbst ein Problem haben und hier nach Antworten und Möglichkeiten suchen oder sich einfach mit ihren Erfahrungen austauschen wollen. Da geht es oft um ganz konkrete Fragestellungen und um ein "hier und jetzt".

      Viele von uns Krisen-Erfahrenen haben schon einiges erlebt in der psychiatrischen Versorgung und leider nicht immer zum Besten. Wir haben Erfahrungen gemacht, dass man uns nicht richtig zuhört, nicht glaubt uns bestimmte Dinge abgesprochen wurden etc. pp.

      Viele von uns wünschen sich Veränderungen, die oftmals einfach nur umgesetzt werden bräuchten, für die es keine "Grundlagenforschung" und Forschungsgelder bräuchte, sondern nur eben Umsetzungswille und Gelder für Personal.

      Statt gesprächsarme Psychiatrie eine weitaus stärkere gesprächsbereite Psychiatrie. Statt an die berühmte "Compliance" zu erinnern, die oftmals einseitig an die Patienten gerichtet sind, lieber über einen Aufbau von Beziehung und Einbeziehung von Patienten als Teammitglied zu denken und Angebote schaffen, statt Gebote. Bessere Vernetzung und Koordinierung von verschiedenen Hilfsangeboten; Vermeidung von weiteren Traumata innerhalb des psychiatrischen Versorgungssystems. Und vieles mehr.

      Es fehlt also an ganz grundlegenden Dingen, mit diesen haben wir zu kämpfen und deshalb erscheint uns die "Grundlagenforschung" weit, sehr weit entfernt.

      Wenn die oben genannten Dinge zu 60-70% abgearbeitet wurden, dann mag auch unser Blick freier sein, für diese Art der Forschung.

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Hallo Moritz,

      sicherlich ist das auch gut, aber für uns würde vieles schon "effizienter" sein, wenn die anderen "Begleitumstände" endlich beseitigt würden, die ja schon seit Jahrzehnten immer wieder angeprangert werden. Ein Teil unseres "Leidens" könnte damit vermindert werden, ohne das Milliarden in Forschungsgelder verpulvert werden müssten, die, wie du ja anderweitig vorhin erklärt hast, teils auch in eine Sackgasse führen und dann ist das Geld futsch.

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Klar - deswegen stand das ja auch in der Kategorie "Forschung"......
      Ich habe mehrfach sehr genau Stellung bezogen, daß man von keiner gewinnorientierten Industrie erwarten kann, ohne Gewinnorientierung zu "helfen".
      Wir hatten hier einige Diskussionen dazu,
      Es handelt sich um ein Gesellschaftliches Problem - und zwar ein großes - weit jenseits der "Pharma".
      Auch das habe ich mehrfach erwähnt.

      Aber das ist nicht "Forschung",
      WENN es mal neues aus der Forschung gibt, was nicht-biologisch ist ..... jederzeit gerne sofort in dieser Kategorie.

      Meist handelt es sich aber hier um nichts "neues"..... ich ermuntere aber jeden/jede mich auf entsprechende Forschungsergebnisse aufmerksam zu machen.
    • Mich interessiert immer sehr, was chronisch - kranke Menschen von denen unterscheidet die wieder gesund geworden sind.
      "Spontanheilungen" sind ein immer besser erforschtes Gebiet. Ich hab dazu schon Links gesetzt und Laci hatte neulich
      einen Link gesetzt wie und das sich Meditaion auf das Gehirn auswirkt.

      Hast Du denn auch dazu Forschungsarbeiten Moritz?
      Das sich der Glaube auf Gesundheit, auf die Biologie auswirkt ist unumstritten. Wie genau das geschieht, hast Du dazu Forschungen verlinkt?
      Wenn nicht, wäre das unverzeihlich, denn der Geist muß heute in die Biologie mit einbezogen werden, sonst spreche ich es ab
      "up to date" zu sein.

      Wir wissen das Gene kein starres Geflecht sind, sondern das sich sich ändern, das je nach Bewußt-seins-zustand
      sich Gene ein und ausschalten lassen, natürlich spielen auch Umwelt und Ernährung eine Rolle, diese Faktoren
      sind aber vermutlich recht eng an den Bewußtseinszustand gekoppelt.

      Ich glaube, das Du gesagt hast, das Kanditaten die Pychopharmaka nehmen besser abschneiden als die, die keine nehmen?!

      Das mag sein, doch woran liegt das? Es wäre vorschnell diesen positiven Effekt Psychopharmaka zuzuschreiben.
      Vielleicht liegt es daran, das diejenigen, die sich weiter behandeln lassen, die Hoffnung noch nicht aufgegeben haben?
      Also von einer Kraft der Imagination vergrößerten Placebowirkung profitieren?

      Wenn Du sagst, die Kanditaten ohne Psychopharmka schneiden schlechter ab, worin schneiden sie schlechter ab?
      Wie ist es in Bezug auf die Lebenserwartung?

      Vor allem Frage ich,- wie kann man beurteilen, das Kanditaten schlechter abschneiden, wenn diese sich ja anscheinend
      einer ärztlichen Aufsicht entziehen, also nicht beim Arzt sind?

      Im Durchschnitt sehe ich es eben so, das es den Menschen im Durchschnitt viel besser geht die keine Psychopharmka nehmen
      also solche die sie einnehmen. Ich bin aslo dafür, das man "Gesunde" untersuchen sollte um von Ihnen zu lernen
      anstatt "Kranke" mit "Kranken" zu vergleichen

      Eine Psychiaterin sagte mir vor vier Jahren (und da war sie nicht die einzige) das eine Therapie mit mir bei Ihr ohne Psychopharmaka
      sinnlos wäre. Seit dem war ich auch nicht mehr da. In meinem Falle kann sie also gar nicht beurteilen wie es mir ohne Psychopharmaka geht,
      schon deshalb, weil wir uns seit dem nicht mehr gesehen haben.
      Glauben denn Psychiater allgemein, alle die sie verlassen springen aus dem Fenster :) (kleiner Scherz)

      Wenn man Nicht nur sagt, es gibt Kranke und Gesunde, sondern sich auch anschaut was unterscheidet Kranke von Gesunden,
      wird man feststellen, es ist das Denken, der Geist. Der manifestiert sich dann wieder auf struktureller Ebene.

      Ein meßbares Anzeichen für Gesundheit ist, ob Herzschlag und Atmung miteiander harmoniseren,- im Gleichklang sind.
      Ich bin kein Ankläger - nur so aus Interesse, kennst Du dieses Wisschensaftsfeld?

      -

      Ich stimme Heike zwar zu, das ein Miteinander mit guten Gesprächen schön wäre, (nicht nur, aber auch) in der Psychiatrie und weniger Stigmatisierung z.B durch Standartisierungen und die diagnostische Brille,
      aber ich möchte da vor alzu großen Illusionen warnen. "Das System" ist noch nicht so weit, es gibt nur positve Ausnahmefälle. Es werden hoffentlich mehr.
      Vielleicht kipt es mal in eine andere Richtung :)

      Sicher sehe ich bei Mortiz auch gewisse Scheuklappen, aber diese Scheuklappen, die ich sehe, sagen mir vor allem, das ich wohl selbst welche habe.
      Ich denke Moritz ist recht aufgeschlossen und offen und vor allem, denke ich das man sich mit Ihm im Zweifelsfalle immer darauf einigen kann
      Leben und leben lassen,- und dafür "liebe" ich Ihn auch. Irgendwann mach ich die Anführungszeichen dann mal weg.

      Allen Beiteiligten Danke für Euer unermüdliches Angagement!
    • Ja, es ist ein generelles Verständnisproblem.

      Es geht nicht um die Kritik an der "Grundlagenforschung" sondern um die Kritik an der einseitigen Forschungsmethode, welche in der Medizin als DIE "wisschenschaftliche Methode" verwendet wird und Kausalitäten suggeriert, die schlichtweg NICHT VORHANDEN sind bzw. die nicht daraus geschlussfolgert werden DÜRFEN, weil ein logischer Fehler vorliegt.

      Traurig daran ist, dass Mediziner anscheinend außer diese eine Forschungsmethode auch nichts über wissenschaftl. Forschung lernen. Das führt eben zu diesen "Sackgassenerkenntnissen".

      Es ist ein riesen Unterschied, ob ich bei 10000de od. mehr verschiedene "Bipolaritäten" im Dunkeln tappe oder einen ganz bestimmten Virus erforsche über den es ganz konkrete empirische Erkenntnisse gibt.

      lg j&n
    • Es ist genau diese Grundlagenforschung (Genetik, Bildgebung usf), die den nicht so sehr biologisch orientierten PsychiaterInnen seit Jahren (bald Jahrzehnten) suggeriert, daß es keine eine Bipolare Erkrankung gibt, sondern viele Varianten, die unter Umständen genau gar nichts miteinander zu tun haben außer manche ähnliche klinische Symptome zu manchen Zeiptunkten.
    • jeder & niemand schrieb:

      Traurig daran ist, dass Mediziner anscheinend außer diese eine Forschungsmethode auch nichts über wissenschaftl. Forschung lernen. Das führt eben zu diesen "Sackgassenerkenntnissen".

      Es ist ein riesen Unterschied, ob ich bei 10000de od. mehr verschiedene "Bipolaritäten" im Dunkeln tappe oder einen ganz bestimmten Virus erforsche über den es ganz konkrete empirische Erkenntnisse gibt.
      TRAURIG daran ist, das Wissenschaft im Dienst des Kapitals steht, keine
      Forschung ohne Kohle / Gewinnmaximierung. Traurig daran ist, das wir
      als Menschheit grad mal auf dem Stand der Antike sind, nur machen wir
      grad unsere eigene Art platt, Küchenschaben mögen das überleben, wir
      als Menschheit werden das nicht überleben können, wir sind bereits an-
      gezählt. Kein Tier wird jemals solche Grausamkeiten / Terror verbreiten
      können, wie wir es mit unseren Medien tuen, biologisch (?) gesehen, ist
      der Mensch eine Fehlentwickelung, die Natur, unser Planet hat Milliarden
      Jahre Zeit ...
      ... intelligente Küchenschaben irgendwelche Computer bauen zu lassen ...

      Viele von uns wissen das, dafür muß man nicht intellektuell sein, es ist
      sogar eher hinderlich.
      Herzenswärme ist viel, viel wichtiger, als jede Intellektualität, jedes
      liebende Wesen kann das zeigen, nur der Mensch entartet, Dynastien
      bilden, raffen, lügen, Kriege führen, möglichst weit weg von der eigenen
      Haustür. Kommt mir jetzt bitte nicht mit Insektenstaaten .. :)

      Vielleicht sind wir ""Bipolare und Verwandte"" der 1. genetische Sprung
      zu einer anderen Art von Mensch, in einer kapitalistischen Welt sind wir
      krank, wir steigern nicht (mehr) unbedingt das Bruttosozialprodukt.
      Ich habe noch keinen Bipolaren getroffen, der nicht heftig durch unsere
      Lebensformen geprägt war, für mich ist es auch eine evolutionäre
      ""STörung"". Nebenbei, in den 80ern, in arabischen, islamischen Ländern
      habe ich das gar nicht mehr wahr genommen, die BS ist ein Problem der
      westlich funktionieren müssenden Ländern, sehr provokativ gesagt. :biggrin:


      Es war G.Bush II , der den erneuten Kreuzzug verkündet hat, die Achsen
      des Bösen usw. bla bla Es war G.Schröders einziger Verdienst, uns nicht
      in diesen Krieg ziehen zu lassen, dafür in fast alle anderen, Uschi goes War,
      unsere Industrie braucht das, wir sind Nr. 3 weltweit im Waffenhandel und
      ein ziemlich korrupter Staat (Dt.land).


      Wie mögen uns Deutschen / Ösis andere Länder empfinden ?
      Der Tod ist ein Meister aus Deutschland ?
      Tatsächlich wurde mir 1981 in Kairo "Beifall geklatscht, Rummenigge und
      Juden kaputt machen", ich war völlig sprachlos. Aber damals habe ich auch
      die ersten Schiessereien der Islamisten im Land 'live' mitbekommen, Anwar
      el Sadat wurde kurz danach erschossen, wir waren in Griechenland. Neben-
      bei, damals war Wahlkampf in Hellas, Pasok gewann. Mein älterer griech.
      Freund war ein Partisan gegen die Obristen-Militär-Regierung und Mitglied
      der KKE, das ist die kommunistische Partei Griechenlands. Gemeinsam
      haben wir auch mal einen Parteitag der KKE in Larissa besucht, für mich
      eher ein Ausbruch an Heiterkeit, grosser Bazar, viel Gefresse und Gesaufe,
      ein bisken Marx und ganz viel Leben. :biggrin: Andere Völker, andere Sitten ..


      Ähnlich stehen "wir" heute da, das Griechenland der klassischen Demokratie,
      die es nie gegeben hat (nur für "freie" Männer), kann man heutzutage kaum
      rauswerfen, ohne sich völligst unglaubwürdig zu machen. Glaubwürdig ?
      Pläne für den ""Nord-Euro"" stehen seit langem, die dt. Banker und ihre
      Lakaien machen ein grosses Geschäft daraus, Mama Ferkel for Friedens-
      nobelpreis, der taugte fast noch nie etwas.


      Bevor ich mich jetzt in Zorn rede, mache ich lieber Schluß ...
      ... und falls jemand meint, ich solle besser das Maul halten, tue ich auch
      das, es sei denn, ich bin ein klitzekleinwenig manisch drauf, wir können
      doch nicht alle zur Krawattenfraktion mutieren, die sind doch potten-
      hässlich, von innen und aussen ...


      CU,
      lgw




      Nachtrag, ich vergesse es sonst: Ich war oft und gerne in dem abgelegenen
      Partisanen/ Fischerdorf, ich wollte mal dort leben, hatte alle Papiere dabei.
      Irgendwann kam mal ein Benz vorbei, 3 ältere Herren auf Entdeckung, ein
      Schulleiter, ein Kernforscher aus Jülich und ein Handlungsbevollmächtigter
      einer Großbank. Sie liessen sich Tips geben, waren recht überheblich etc.
      Zum Schluß wünschte mir der Banker eine Kugel durch den Kopf, und ich
      habe ihm seinen süßen Wein über die Birne gekippt, "hier kannst Du mir nix",
      alle Griechen klatschten Beifall.


      Hellas ist überall, auch bei den Ösis, bei den Piefkes
      lgw

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