Kunst

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    • Hi Müsli,

      Goya ist schon genial, aber es weckt auch meine Ängste,
      wenn ich nicht so stabil bin, meine Haut das zeigt, weil
      die Seele schreit. Ich bin mit Kunst sehr vorsichtig, das
      hängt von meiner Tagesform ab.

      Aber meine Frau hat heute Kunsterziehung in ihren Stunden-
      plan bekommen, weiterführende Berufsschule, auch bis zum
      Abi, sie hat vier multikulturelle Klassen. Wir stimmen in un-
      serer privaten Meinung 100% überein, multikulti ist mangels
      staatlicher Fürsorge gescheitert, unsere, besser meine Ge-
      neration wird es nicht mehr anders erleben, das ist so traurig,
      Verfehlung und Absicht kapitaler Interessen.

      (Goya) Ängste:
      Gestern waren wir im Staatsbad Salzuflen, Frau musste natürlich
      nach Schuhen, Sandalen schaun und mich um meine Meinung
      fragen. Als ich mich kurz umdrehte, erschrak ich heftig,
      Belphegor steht vor mir, ein Dämon meiner Kindheit.
      de.wikipedia.org/wiki/Belphégo…_das_Geheimnis_des_Louvre

      Es war eine bedauernswerte Frau (oder überzeugtes Dummie), die
      schwarz vollverhüllt nur mit Sehschlitz direkt neben mir stand, ein
      Schatten archaischer, patriarchalischer Bösartigkeit. Böse Träume
      Goyas pur live im JETZT, ein paar Tage vorher mir schon einmal passiert.

      Der Pascha, Gebetskette schüttelnd, lief vor, sie musste angemessen
      hinter ihm laufen,
      sorry bei aller Multikulti,
      ekelhaft
      Es gibt keinerlei Anweisung im Koran, Frauen dermaßen zu unterdrücken,
      es hat nichts mit Islam zu tuen, es ist ein Phänomen machtgeiler Patri-
      archen, die jegliches weibliches Potential weglöschen möchten, ekel-
      erregend !
      Sollten diese Kräfte Macht erhalten, Gnade uns (ein barmherziger) Gott,
      dann wird es finster im Abendland, ich befürchte es, zuviel "political
      Correctness" ...

      Pure Provokation, sagte auch mein bipolarer Vater heute, der erstmals
      von den negativen Erfahrungen mit dem damaligen Wohnsitz Alanya
      berichtete, Bedrohungen, Einbrüche, mit Steinen beworfen im Alters-
      ruhesitz.... Er war sicherlich 30 Jahre in Salzuflen in Behandlung ...

      Ich bewundere schon immer den mystischen Islam, wie auch das mystische
      Christentum, Zwillinge, die sich zu wenig kennen. Das hindert mich nicht,
      beides kritisieren zu dürfen und können !

      Frauen sind der Lichtstrahl Gottes sagten mal die Sufis

      Licht verhüllen bedeutet Dunkelheit, das ist schwarze Magie, einen weiblichen
      Menschen zwanghaft so verhüllen, dass er keine Schönheit zeigen darf, archaisch,
      nicht zeitgemäß, total pervers ...
      Auch Goya musste darunter leiden, nur da war es perverser Katholizismus, nix
      besser als der Finsterislam, der gerade Europa überrollt, und unsere Führungs-
      idioten machen auf unschuldig grün hinter den Ohren .. grrr ..

      Liebes Müsli, bitte sei nicht sauer, ich werde nicht Deinen Kunst-Baum kapern,
      aber Kunst und Zeitgeschehen sind auch Zwillinge, ich weiss, dass Du das auch
      weisst. :) Immer dieses scheiss 'auch' .. lacht .. :D

      Als ich aus Ägypten als Bundeswehrtotalverweigerer wieder "heim" kam, musste ich
      nach Berlin "fliehen", unserer Mutter hatten die Feldjäger angedroht, wir kriegen
      sie alle. Na uns nicht, solls geben, wir waren aber auch beschützend naiv :biggrin:

      Freie Kunst, ich krieg schon wieder Hippie-Gefühle :biggrin: Es lebe die Freiheit, es
      lebe die Kunst, allen Menschen, die Spass und Freude damit haben ...
      lgw
    • Lieber Wendelin,

      ich bin ganz Deiner Meinung und auch der Meinung Alice Schwarzers.
      Alice Schwarzer: Die Zwangsentschleierung
      Falsche Toleranz wird geübt. Diese politische Überkorrektheit. Nur ja niemanden auf den Schlips treten. Das hilft niemanden.
      Schon gar nicht den Frauen. Und unserer Zukunft auch nicht.
      Ich sehe den Schleier mehr als ein politisches, nicht als ein religiöses Statement.
      Und wenn ich mal ganz aufrichtig sein darf, obwohl das wirklich, wirklich nicht zu diesem Thema gehört:
      Sind diese "Pascha" diese Art von Männern so triebgesteuert, dass sie sich nicht zusammenreißen können?
      Immerhin ist das ja eines der Todschlagargumente der BefürworterInnen der Verschleierung.
      Das wäre doch ein Armutszeugnis, oder was meinst Du, lieber Wendelin?
      Nicht alle Männer sind so, zum Glück, sonst ginge es bei uns ja zu wie in Sodom und Gomorrah, bei all den Halbnackten die man überall sieht.
      Was ist also los mit diesen Männern, dass sie sich nicht beherrschen können/ wollen?
      Die Antwort darauf kann ich auch gleich geben, es geht mal wieder um Macht.
      Niemand der Macht hat gibt sie gerne her.
      Deshalb dieses Ungleichgewicht auf der Welt.
      Frau/Mann, Arm/Reich, ...

      Hier in dieser Kleinstadt in der ich lebe gibt es eine Flut von Touristen und viele der verschleierten Damen sind hier auf Honeymoon.
      Irgendwie sehr seltsam.
      Die Geschichte die Du oben beschreibst sehe ich jeden Tag.
      Befremdlich.
      Erschreckend.
      Da gabs auch schon welche, die hatten noch Metallgitter vor den Augen.
      Stell Dir das einmal vor!!
      Und jetzt sind wir hier Menschen, die manchmal geschärfte Sinneswahrnehmungen haben, wir haben also eine sehr intensive Beziehung zu unseren Sinnen (also zumindest ich).
      Und dann stell Dir vor, dass Du am Hören, am Sehen und am Fühlen gehindert wirst.
      Du darfst alles nur mehr gedämpft wahrnehmen.
      Ja hat denn irgendjemand das Recht mir meine Sinne zu dämfen?
      Das finde ich alles ziemlich schlimm...
      Und es schürt Ängste, auch bei mir.
      Obwohl ich mich für einen offenen Menschen halte, der Menschen eigentlich mag.
      Aber so eine Behandlung mag ich nicht!!!
      Und das Schlimmste daran ist, dass die Frauen es dann wieder an ihre Töchter so weitergeben.
      Das hat jetzt hier wieder nichts zu suchen, aber selbst bei der weiblichen Beschneidung kann man da Gemeinsamkeiten erkennen.
      Warum nur sind Frauen so bösartig zu Frauen?
      Zu ihrem eigenen Fleisch und Blut?
      Wie kann man das jemanden nur antun??
      Ich verstehe das nicht, aber es tut mir unheimlich weh, ich finde das sehr aufreibend, das Thema.

      aufgewühltes Müsli
    • Ja, Goya hat damit zu tun, eindeutig!
      Das wäre wahnsinnig spannend wie er das heute verarbeiten würde.

      Sehr beeindruckt haben mich auch seine Irrenhausbilder und seine Gefängnisbilder.
      Betrifft uns ja auch alles ein wenig.
      Auch live gesehen, da war ich gleich 3x in der Ausstellung, ist aber schon einige Jährchen her.
      Dieses Leid in dem Licht, er konnte das unheimlich gut ausdrücken.

      Plaga en el Hospital (1798-1800) Oleo sobre tela 32,5 x 57,3 cms.
      Una escena de Prisión (1808 al 1814) Oleo sobre tela. 42,9 x 31,7 cms.

      Deiner Frau kann ich den Film "Goyas Geister" von Milos Forman empfehlen.
      Den schau ich auch immer mit den Kids.
      Ist ab 12. Aber nicht vor 16 zu empfehlen.
      Er ist eigentlich sehr brutal.
      Sehr heftige Folterszenen.
      Aber er hat zwei für den Kunstunterricht wertvolle Inhalte:
      Zum Einen wird gezeigt, in welcher Zwangslage sich Goya oft befand, also seine Abhängigkeit zu seinen Auftraggebern.
      Das holt ihn auch vom Ideal, vom verkannten Genie etwas runter, er entspricht nicht dem "VanGogh-Künstlerklischee" des unverstandenen Dachbodenmalers. Obwohl er natürlich absolut genial war. :)
      Zum Anderen wird das Verfahren von Aquatinta sehr anschaulich gezeigt.

      So, ich hoffe dass es euch nicht so ergeht:
      Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer
      (auch in Echt gesehen, die los caprichos finde ich auch sehr beeindruckend)
      Auch, auch, auch, auch, ...
      Gute Nacht

      Müsli auch ohne Geister ;)
    • Wir empfinden gleich, jedes nicht verstümmelte menschliche
      Lebewesen wird ähnlich fühlen können, ganz egal wo auf
      dieser Welt.

      Ich möchte Dich nicht aufwühlen, ganz grosses Sorry, aber
      ich bin (auch) nicht gut im Fresse halten, kennst Du ver-
      mutlich gut. :)

      Wie wäre es mit positiver (?) Kunst, die Menschen visuell
      lockt, bestenfalls nachdenklich zurück lässt ?





      Vielleicht hätten wir "kunst" miteinander machen können, ich bin
      da sehr scheu und aufdringlich ganz gewiss nicht. Sorry, war nicht
      bös gemeint ..
      lgw

      PS: I'm still Hippie

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Wendelin ()

    • “positive“ Kunst ist einfach nicht so reizvoll wie das Düstere, der Abgrund der Seele...
      Die Tiefe, die Schwärze, das Unerforschte, ...
      Gerade wir kennen das ja recht gut!
      Und manche Künstler haben da sehr starke ausdrucksvolle Bilder.
      Ich bleibe dabei.
      Kann aber gut nachvollziehen dass das nicht Jedermanns/fraus Sache ist, ich verlinke ja nur, das muss sich auch Keiner anschauen...
      Ich weiss auch schon, wen ich als nächsten hier verlinke...
      Hihi!

      Aber selbstverständlich ist das Thema auch für alle Anderen gedacht, da soll jeder reinstellen, was er glaubt, kann ja auch positiv sein.
      Nur weil mir persönlich die düsteren Bilder so gut gefallen...
      ...ich werde hier mit Sicherheit auch noch lustige, witzige, sarkastische Sachen posten, da bin ich auch ein großer Fan davon.
      Jeder wie er mag.

      Und so schlimm wars nicht mit dem aufwühlen, ist halt generell ein heftiges, zeitgemäßes Thema. Ich muss es ja auch nicht lesen, wenn es mir zu viel wird.
      Ich zieh mir ja gerade gar nichts von der Welt rein, kein Fernsehn, keine Zeitung, keine Onlinenachrichten...
      Ist mir grad alles zuviel!
      Reizreduktion.

      Jetzt aber!!
      Wirklich!!
      Gute Nacht!

      Düsteres aber seltsamerweise fröhliches Müsli
    • Darf ich mal grundsätzlich sarkastisch, gar zynisch sein ?

      Man haut sich Bilder, Filme frag mich nich was auf und in
      die Seele und frisst anschliessend Downer, um wieder runter
      zu kommen ?
      Das ist mir zu hoch (zu tief), das will und kann ich nicht mehr
      verstehen, das wäre Vaddern und Bruder, wir leiden an der
      Welt, seht her, uns verkannte Künstler ? Ich muß mich betrinken,
      bepillen, nur für Euch ? Make The Nero ? Burning down the House ?





      Kate finde ich schon immer super, das Duett traumhaft tröstend ..

      ..für Liebende

      Schlafts schön,
      lgw
    • Wendelin schrieb:

      Darf ich mal grundsätzlich sarkastisch, gar zynisch sein ?
      Aber klar doch, immer raus damit!!
      Obwohl ich Zynismus nicht ausstehen kann, weil er bösartig und menschenverachtend sein kann.
      Wars aber eh nicht, ein wenig bös und stichelnd schon, aber ok - wennst meinst.

      Ich sehe das anders.
      Für mich ist Kunst eine Ausdrucksmöglichkeit.
      Die Welt ist nun mal kein Zuckerschlecken.
      Also gehören auch düstere Gedanken, ja sogar Weltschmerz dazu.
      Ohne Böse kein Gut, Ohne Dunkel kein Licht.

      In Kunstwerken kann ich schwelgen, kann mich tragen lassen,
      klar ich kann auch negative Stimmungen verstärken, sowie positive.
      Für mich kommt es aber einer Verleugnung gleich, wenn ich so tun würde als gäbe es keine negative Stimmung, und es käme mir mir selbst gegenüber sehr heuchlerisch vor, wenn ich mir dann nur Glitzer und Zauberwölkchen reinziehen würde.
      Da lache ich mich doch aus.
      Da könnte ich mich selbst nicht mehr Ernst nehmen.
      Wie Du vielleicht bemerkt hast, verarbeite ich die Depris auch als künstlerischen Ausdruck, ich finde da nichts Schlimmes dran.

      Ich sehe das so:
      Kunst als System arbeitet immer mit der Welt, mit den anderen Systemen, sie nimmt sich dabei expemplarisch Dinge heraus, hebt sie hervor, beleuchtet sie von anderen Seiten, zeigt sie uns, dreht sie herum und stellt sie auf den Kopf, lässt uns darüber nachdenken
      (vgl. Luhmann, Niklas: "Die Gesellschaft der Gesellschaft", Luhmann, Niklas: "Soziale Systeme", oder Schmidt, Siegfried: "Kunst: Pluralismen, Revolten.")

      Das ist für mich gleichbedeutend mit Leben.
      Das Leben bedeutet für mich nicht Stillstand, sondern ein sich weiter entwickeln. Dazu muss ich mich umgebende Gegebenheiten auch mal hinterfragen und sie von anderen Seiten betrachten versuchen.
      Leben sucht sich seinen Weg, Exaptation ist spielerisch, experimentell, testend, ausufernd, ...

      Robert Czepel schrieb:

      „Die Gehörknochen des Menschen sind fein gedrechselt. Aber zum Hören sind sie (...) nicht entstanden. Sie waren einst Kieferbögen von Fischen. Ähnliches gilt für deren Schwimmblase: Sie war ihrem Ursprung nach keineswegs ein Organ für den Druckausgleich, sondern einst eine Lunge.
      Und der Stachel der Biene entstand aus einem Eilegeapparat, zur Waffe wurde er erst durch nachträgliche Umbauten - mithin der Grund, warum männliche Bienen nicht stechen können."


      Es wird in der Kunst also ähnlich wie in der Evolution umgeformt, umgebaut und neu konstruiert, experimentiert und assoziiert, erweitert und reduziert, abgeschnitten und fortgesetzt...

      Kunst hat aber in den seltensten Fällen (zB State of Sabotage) Auswirkungen auf die Realität, auf die anderen Systeme, mit denen sie aber arbeitet. Das ist auch das Schöne daran, sie kann mit der Welt viel freier umgehen, sie kann "sich spielen", frei experimentieren, den Gedanken freien Lauf lassen, aber auch (so gut wie konsequenzenlos) unangenehme Dinge aufzeigen, ...
      Das ist im Moment etwas im Umbruch, furchtbar...
      Charlie Hebdo hat das leider sehr gut gezeigt.

      Alles Eigenschaften die zum Beispiel in der Wissenschaft nicht funktionieren würden.
      Oder stellt euch mal vor, man bringt ein Medikament heraus, das bei nur einem einzigen Menschen gewirkt hat!
      Das funktioniert einfach nur im System Kunst (und im Spiel bei Kindern), ansonsten kann diese Herangehensweise lebensgefährliche Auswirkungen haben.

      Viel brutaler als Kunst finde ich allerdings die Wirklichkeit.
      Grausam, brutal, schockierend.
      Da kommt einfach nichts ran.
      Das ist das Schlimmste.
      Und daher kommt auch der Weltschmerz.
      Denn die Kunst verarbeitet nur, transformiert.
      Und ist (in Goyas Fall) auch manchmal wunderschön zum ansehen.

      Einen guten Morgen wünscht
      Müsli im Auftrag der Kunst

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Müsli ()

    • Sorry, da war ich wohl weit über der Spur, 10 miles high ...
      Dafür am nächsten Tag unter der Spur :-(( , so ist das mit
      uurc. Ich sollte mal besser aufpassen, was ich mir so alles
      an einem Tag aufhalse, war viel zu viel und keine Pausen
      zwischendurch. Aus Erfahrung wird man klug, manchmal ..

      Müsli schrieb:

      Das ist auch das Schöne daran, sie kann mit der Welt viel freier umgehen, sie kann "sich spielen", frei experimentieren, den Gedanken freien Lauf lassen, aber auch (so gut wie konsequenzenlos) unangenehme Dinge aufzeigen
      Ja, das sehe ich auch so. ;) Übrigens wollte ich Dir niemals
      in die Malerei pfuschen, das war nicht gemeint, also eher
      ein Mißverständnis, das ich zu verschulden habe.

      Ich mag vergängliche Kunst, wie auch Kochen eine solche für
      mich ist.
      Im Völkerkundemuseum Berlin, damals noch in Dahlem, habe
      ich tibetische Mönche beim Schaffen eines riesigen Sand-Mandalas
      (aus farbigem Sand) bei der Arbeit zu geschaut.

      Und als dieses schöne Bild fertig war, haben die Mönche es nach einer
      kurzen Meditation einfach weg gefegt.
      Deshalb mag ich auch gerne Performance-Kunst, gern spontan als
      stand up. Das kann so unmittelbar und völlig echt sein , weil es
      aus dem Moment geboren wird.

      Also nix für ungut, liebes Müsli und jetzt wünsche ich Dir einen tollen
      Sonntag,
      lgw
    • Mit Malerei und Performance-Kunst kann ich persönlich recht wenig anfangen und oft habe ich den Eindruck - insbesondere bei der modernen Kunst - dass es schlichte Scharlatanerie ist. Das darf man aber halt nicht laut sagen, weil man dann als Banause gilt. Aber dann bin ich halt lieber Banause, als eine verschmutzte Badewanne toll zu finden. Etwas andere gilt für Werke, denen man ansieht, dass dies auch handwerklich gut gemacht ist.

      Neulich war ich in einer Ausstellung, in dem immer wiederkehrende geometrische Formen in Schwarz/Weiß abgebildet waren, ich hatte meine Frau dann scherzhaft gefragt, ob das die Musterabteilung eines Tapetenherstellers sei. Daraufhin hing bei uns der Haussegen ziemlich schief :) Oft habe ich den Eindruck, dass derartige Kunst ihren Wert sich zu 99% aus der Selbstdarstellung des Ausführenden ableitet, also letztlich aus dessen Marketing um die eigene Person. Exzentrik scheint dabei hilfreich zu sein.

      Da halte ich Musik für "unbestechlicher", das mag aber auch damit zusammenhängen, dass ich selbst aktive Musik mache und auch komponiere (Amateur-Niveau). Dagegen spricht, dass es auch Menschen gibt, die Volksmusik und simpelste Schlager für Kunst halten, womit ich überhaupt nichts anfangen kann. Dagegen gefällt mir recht gut was Heino derzeit veranstaltet, seit dem er als Rock-Opa aktiv ist, weil er die Dinge neu ordnet und dadurch etwas Neues schafft. Das ist schon ein kreativer Prozess.

      Dagegen finde ich das reine Nachspielen von irgendetwas Bekanntem eigentlich eher langweilig, ob nun Mozart oder die Beatles gecovert werden. Deswegen bin ich als Keyboarder einer Cover-Band auch ausgestiegen, der Beifall des Publikums zu unseren Darbietungen fand ich gegenüber den Bands, die Eigenkompositionen zum Besten gaben, immer ungerecht, weil wir nur schlechter nachgespielt haben, was sich andere ausgedacht hatten und als Profis deutlich besser eingespielt haben.
    • Jannis schrieb:

      Dagegen finde ich das reine Nachspielen von irgendetwas Bekanntem eigentlich eher langweilig, ob nun Mozart oder die Beatles gecovert werden. Deswegen bin ich als Keyboarder einer Cover-Band auch ausgestiegen, der Beifall des Publikums zu unseren Darbietungen fand ich gegenüber den Bands, die Eigenkompositionen zum Besten gaben, immer ungerecht, weil wir nur schlechter nachgespielt haben, was sich andere ausgedacht hatten und als Profis deutlich besser eingespielt haben.
      Geht mir genauso, an einer Band hätte ich kein Interesse mehr,
      langweilig und anstrengend. Aber an kurzzeitigen Projekten mit
      anderen Künstlern, auch aus ganz anderen Feldern, habe ich
      schon grosses Interesse, da ist soviel machbar. Ich bin ja auch
      Light Designer/ Operator (so heisst das in den USA, hier sagte
      man Beleuchter und Stellwerker, etwas altmodisch) , ich male
      mit Licht, den Bühnenlaserschein habe ich dazu.
      Kleinere Perfomances haben wir schon im Haus gemacht, auch
      mit Laser über Stellpult und Nebelmaschinen. Bis die Rauchmelder
      piepen ..hihi..

      Musik mache ich momentan am Liebsten, wenn ich allein bin, da
      gehe ich richtig aus mir raus.
      lgw
    • Die Kombination aus Musik und Lichteffekten finde ich auch klasse, hatten wir damals auch gemacht, aber halt auf Amateurniveau.

      Einzelne Projekte, auch Jam-Sessions, macht mir auch große Freude, am liebsten ist es mir, wenn sich die Musik erst auf der Bühne konturiert und Musiker zusammengepuzzelt werden, die sich vorher nicht einmal kannten. Ansonsten werkel ich im Moment auch am liebsten alleine auf meinem sehr alten aber stimmgewaltigen Flügel herum, muss nicht immer Steinway oder Bösendörfer sein, ein gut eingespielter "Schimmel" tuts auch.
    • zusätzlich zur Freude des schnellen Schreibens höre ich gerade Vivaldi. Musik ist gaaaaanz wichtig für mich.
      Auch die bildende Kunst, einfach alles.
      Sie erbaut mich, berührt mich, regt mich zum Nachdenken an, macht mir Gänsehaut...

      Aber auch das eigene kreative Schaffen hat mir ungemein Spaß gemacht (ein Tryptichon mit viel Gold ist schon in Planung), aber ich hab grad zu wenig Zeit.

      blattl und die Kunst...
    • Müsli schrieb:

      “positive“ Kunst ist einfach nicht so reizvoll wie das Düstere, der Abgrund der Seele...
      Die Tiefe, die Schwärze, das Unerforschte, ...
      Gerade wir kennen das ja recht gut!
      Und manche Künstler haben da sehr starke ausdrucksvolle Bilder.
      Ich bleibe dabei.
      Kann aber gut nachvollziehen dass das nicht Jedermanns/fraus Sache ist, ich verlinke ja nur, das muss sich auch Keiner anschauen...
      Ich weiss auch schon, wen ich als nächsten hier verlinke...
      Hihi!
      Liebes Müsli,

      es ist ja nicht so, dass mir die Faszination des Düsteren unbekannt wäre,
      ganz im Gegenteil, ich habe mich wohl zuviel damit beschäftigt. Aber
      meine Reaktion war unangemessen, ich war deutlich über NormalNull.

      Durch gute Anleitung bin ich heute erheblich vorsichtiger und achtsamer,
      ich passe schon gut auf, was ich in mein Seelenleben lasse und was ich
      aussperre. Da ich bildhaft denke, sind mir auch die aufgebrannten, auf
      die Seele tätowierten Bilder bewusst, manche werde ich niemals ver-
      lieren, neue dazu möchte ich nicht.

      luise-reddemann.de/luise-reddemann/

      Mein Zaubermittel :biggrin:

      Entscheidend ist meine Tagesform, hierzu ein Beispiel:

      Seit der Kindheit bin ich ägyptophil, und ich habe wohl fast alles Wichtige
      dazu gesehen, vor Ort, als auch die grossen Sammlungen Europas, nur
      der Louvre fehlt noch, und das kommt auch irgendwann.
      Aber ich kann diese für mich intensive Auseinandersetzung nicht immer
      ertragen, es muß der passende Zeitpunkt sein.
      Vor 20 Jahren stand eine überlebensgrosse Anubis Theater Maske im Dach-
      gebälk des Wohnzimmers (Fachwerkhaus). Ich musste diese schwarze
      "Skulptur" entfernen, es tat mir nicht gut, fand Einzug in meine Träume.

      Natürlich kann auch ich düster malen, dichten, musizieren, aber irgendwie
      will ich das gar nicht mehr, ich sehne mich nach Licht und Luft. In meiner
      selbst fabrizierten Musik kann Finsterniss vorkommen, aber sie wird auch
      immer von Hoffnung begleitet, es ist kein Schicksal. So sehe ich auch
      meine BS, ich bin nicht verflucht ! ;)

      Geniess Deinen Tag :P ,
      lgw