Kaffeeklatsch

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    • Und lieber Jannis, ich möchte dir noch etwas nahelegen. Dass es mir jetzt so gut geht - ich fühle mich wie ein völlig freier, gegenwärtiger, erlöster Mensch - hängt nicht nur damit zusammen, dass ich jetzt medikamentös sehr gut eingestellt bin. Das ist natürlich die Grundvoraussetzung, meine Gehirnchemie braucht Unterstützung.
      Aber ich habe auch sehr viel getan für die Entwicklung meiner selbst als Mensch. Viele Therapiestunden - und zum Glück einmal eine WIRKLICHE Therapeutin, die mir über den Tod meines Kindes hinweggeholfen hat nach vielen vielen verdunkelten Jahren. Ich hatte viele Begegnungen mit Menschen, von denen ich lernen durfte (im positiven wie im negativen Sinn, man kann auch aus den Fehlern anderer lernen, das tut auch weniger weh), habe Kurse besucht und mich durch viele lichtbringende Bücher gelesen.
    • Hallöle,

      das wird ja hier gerade richtig spannend ;-). So ein Gruppen-Persönlichkeitsentwicklungs-Angebot hier.

      Zu Beginn der Gruppenstunde: "klatschen wir uns gegenseitig erst mal ein nasses Handtuch um die Ohren" Batsch!

      Nun, bin ich gespannt, wie die Entwicklung weiter geht ;-).

      Viele Grüße aus dem Norden Deutschlands :D
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Hey turtle,

      also mit Zucker um sich zu werfen, gilt hier nicht, wie soll da meine Persönlichkeit reifen können?

      Tstststs :zungezeig:
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • „Deine Persönlichkeitsentwicklung scheint, wie sich hier zeigt, auf einer Be- und Abwertung anderer zu beruhen, ein misanthroper Ansatz. Auf Dauer wird sich allerdings niemand als Projektionsfläche der eigenen Unzulänglichkeiten zur Verfügung stellen. Ich ebenfalls nicht“.

      2004 war ich nach Kehlkopf OP und diversen Hypomanien/ Depris
      in einer kleinen Modellversuchsklinik, Onkologie und Psychosomatik.
      Die Interaktion der Patienten war sagenhaft gut, Ärzte und Thera-
      peuten ziemlich beschissen. Die Gruppentherapie bei einem ego-
      manen alt 68er Psychologen war eine Qual, wir haben uns häufiger
      angeschrien (Patient verhält sich aggressiv zum Bezugstherapeut).

      Aber eins habe ich damals von diesem nervigen Psych mit 2 Eigen-
      analysen (sagte er uns immer wieder) gelernt:

      „Seien Sie sehr vorsichtig damit, was Sie anderen Menschen vor-
      werfen, es hat sehr viel mit Ihnen selbst zu tuen“ !

      Alltag macht den grössten Teil unseres Lebens aus, Alltag halt.
      Und dazu gehört ganz sicher Kommunikationsfähigkeit, es kann
      nicht jede Diskussion sokratische Tiefe einnehmen, zudem wäre
      das eklig nervig !
      Was also ist gegen „Kaffeeklatsch“ zu sagen ?

      Die 3 Ladies, die in diesem Baum geschrieben haben, schätze ich
      jeweils sehr, sicherlich auch durch ihre Verschiedenartigkeit !

      Es lebe die Vielfalt, die hundertausend Möglichkeiten, gesund
      und fröhlich miteinander zu kommunizieren, es ist nicht alles
      „krank“, was nicht ins Schema passt. Und Humor darf durchaus
      schräg sein, geradezu notwendig in Zeiten von „political correctness“.

      Lustiges „Kaffeeklatschen“ wünscht Euch/ uns
      wendelin
    • Hallo Wendelin und Alle,

      so geht es mir auch, manchmal brauche ich mal was anderes als "krank, Symptome, Selbsthilfegespräche, Fachartikel etc". Wir sind doch alle so viel mehr als eine Diagnose und Krankheit.

      Erst vorletzter Woche hatte ich so eine wunderbare Begegnung. Ich war eigentlich gerade auf dem Weg zum Einkaufen und ich kam am Außenbereich eines Lokals vorbei, als mich jemand mit meinem Namen ansprach. Ich sah hinüber und erkannte einen ehemaligen Kollegen aus meiner IT-Zeit.

      Ich wollte mich eigentlich nur für eine halbe Stunde zu ihm setzen, daraus wurden dann über 2 Stunden. Er hatte soviel zu erzählen, da er beruflich fast durch die ganze Welt (im wahrsten Sinne des Wortes) reisen muss. Ich kam danach so gut gelaunt wieder nach hause, ich war richtig ein wenig beschwingt danach, weil es wohl einfach mal nicht um Probleme, um Klagen etc ging, sondern um die verschiedenen Kutluren und Erlebnisse.

      Aber, und das ist jetzt mehr an Jannis gerichtet, ich kenne auch Zeiten, wo mir Smaltalk zu viel ist. Wo mir die Belanglosigkeiten der Menschen auf den Keks gehen, meistens in einer eher subdepressiven bis depressiven Stimmung. Es hat wahrscheinlich dann mehrere Gründe, einmal braucht mein Geist etwas sbustantielles, an das es sich festhalten kann und andererseits erscheint mir eben diese "Leichtigkeit des Lebens" einfach unerträglich.

      Und doch gab es auch in diesen Zeiten Menschen, die mich mal für einige Minuten aus dieser Tiefsinnigkeit befreien konnten und mich zum Lachen brachten mit Belanglosigkeit und ich war dankbar dafür. Ich weiß, dass ich sogar manchmal Leute gebeten hatte, wenn ich sie anrief, einfach von irgendetwas zu erzählen, was mich von meinen Grübelleien ablenken konnte.

      Ich würde sagen, die gute Mischung macht es aus. Das in diesem Forum gerade das "Andere" im Vordergrund steht, wird eben auch an den wenigen noch verbliebenen SchreiberInnen liegen. Wenn hier nur noch eher 2-3 Leute hier schreiben, haben sich Themen irgendwann auch mal ausdiskutiert und dann steht einfach auch der Alltag im Vordergrund.

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).