Ketamin Rückblick und Ausblick - Spravato

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    • Ketamin Rückblick und Ausblick - Spravato

      2006 war von Ketamin zur Behandlung von Depressionen in diesem Forum erstmals die Rede. Ab 2012 habe ich selbst diverse Versuche damit unternommen. Ich hatte mir damals Infusionen von einem befreundeten Arzt anlegen lassen und dann nach einer Methode gesucht, wie man dies auch ohne Arzt in den Körper administrieren kann. So kam ich auf die Idee, dies über die Schleimhäute zu bewirken. So entstanden in der Folge u.a. Ketamin-Zäpfchen und Ketamin-Nasenspray (einen geeigneten Zerstäuber bekommt man preiswert im Internet). Ich dürfte somit lange vor dem Hersteller gewesen sein, der sich heute wegen des Nasensprays auf ein Verfahrenspatent stützen will.

      Hierzu folgende Anmerkungen:

      1. Patentschutz genießt nur, was neu ist. Jede Vorveröffentlichung ist neuheitsschädlich, also auch meine Veröffentlichung hier auf dieser Seite. Daher müsste ich das Patent wegklagen können, weil es gar nicht hätte erteilt werden dürfen- Ich glaube, das mache ich jetzt mal, war ja lange genug Medizinrechtler und Anwalt für gewerbliche Schutzrechte.

      2. Der Wirkstoff selbst ist nicht schutzfähig, da die Patente seit Jahrzehnten abgelaufen sind. Hier beruft man sich auf ein sog. Verfahrenspatent (die Zuführung per Spray). Ein solches Patent ist im Bereich der Pharmakologie nichts wert, denn die ärztliche Behandlungsfreiheit (hier Off-Label) verdrängt die Rechte eines anderen aus einem Patent. Leider wissen die Ärzte nicht, dass sie für ein paar Mark fünfzig Ketanest (das ist S-Ketamin) in einen Zerstäuber geben könnten, ohne gegen Patente zu verstoßen.

      3. Die damaligen Studien zu Ketamin haben bei den Antidepressiva-Herstellern blankes Entsetzen hervorgerufen, denn es sah so aus, als ob Ketamin alle diese Mittel ersetzen könnte, als ginge es gar kurativ nicht um die Neurotransmitter, die herkömmlich angesteuert werden.

      4. Die Ergebnisse, die jetzt zum Ketamin-Nasenspray vorliegen, decken sich mit meinen eigenen Erkenntnissen, als da wären:

      a. Man kann sehr gut schwere Krisen (etwa Suizidalität) damit unterbrechen,
      b. es ist aber nicht möglich, mit einer geringen Erhaltungsdosis den guten Zustand persistieren zu lassen.

      Ein kleines Fläschchen Spravato beinhaltet 28mg Esketamin und kostet etwa 290 Euro. Ein Fläschchen reicht für zweimal Pumpen (einmal in das rechte, dann in das linke Nasenloch). Wer als Dosis 56mg verordnet bekommt, benötigt 2 Fläschchen Wer als Dosis 84mg verordnet bekommt, benötigt 3 Fläschchen – das kostet dann 870 Euro. Wer Spravato in der Kurzzeitantwendung verwendet, soll es zweimal pro Woche über einen Zeitraum von vier Wochen erhalten. Das macht bei 28mg 8 Fläschchen und kostet etwa 2320 Euro Das macht bei 56mg 16 Fläschchen und kostet etwa 4640 Euro Das macht bei 84mg 24 Fläschchen und kostet 6960 Euro. Das sind lediglich die Kosten für das Produkt. Spravato verlangt unnötiger Weise aber, dass die Anwendung nur unter ärztlicher Aufsicht geschehen darf, wofür geradezu irrwitzige Kosten aufgerufen werden. Man will so wohl die Ärzte zu Verschreibern machen.

      Ich zahle für 5 Anwendungen mit 25 mg 129,41 Euro ( KETANEST S 25 mg/ml Vials Injektionsflaschen (5x10 ml) Preisvergleich, PZN 8509909 · MediPreis.de) Es gibt ein paar Ärzte, die in Lichtgeschwindigkeit reich werden wollen, die legen eine Infusion mit 25 mg an und verlangen dafür 150 bis 200 Euro. Ein besonderer deutscher Schwachkopf sitzt auf Mallorca.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Jannis ()