EKT - eine Annäherung - für mehr Nachvollziehbarkeit

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    • Ich habe das französische youtube-video auch schon gesehen gehabt. Ich fand's irgendwie geschmacklos, dass die 2. Frage gleich war, ob er Privatpatient ist.
      Die eigentliche Durchführung ist halt nicht ganz ohne, wenn man sich vorstellt, dass man das selbst sein könnte. Einzig tröstlich ist, dass man davon ja dann einen Teil der Prozedur ohnehin nicht mitbekommt.
      In einem anderen (sehr viel älteren amerikanischen Video) legen sie doch allen ernstes neben die noch voll wache Patienten direkt neben ihren Kopf in Sichtweite den Ambu-Beutel. Psychologisch sehr wertvoll *hust* . Da muss man echt ein bischen Spaß verstehen. Also, wer bis dahin keinen Schiss hatte, der hat es dann mit Sicherheit. Ach die haben manchmal auch ein Taktgefühlt. Ich glaub die merken das Tatsache nicht mehr. Mich würde das jedenfalls irgendwie verdammt nervös machen. Aber vielleicht bin ich da ein bischen empfindlicher. Ich war ja auch oft genug dabei, wenn er wirklich gebraucht wird.

      LG, das Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Quelle Wikipedia

      "Studien zeigen, dass die EKT bei mehr als der Hälfte der Patienten einen antidepressiven Effekt erzielt, die auf Medikamente nicht oder nur unzureichend ansprechen. Bei Patienten, die zusätzlich unter Wahnvorstellungen leiden, liegt die Wirksamkeit sogar über 90 Prozent."


      Zitat Jannis:
      "einen depressiven Effekt" reicht mir als Aussage bei weitem nicht aus, auch hierfür gibt es Skalen, die das gewichten und "Wahnvorstellungen" sind wohl nicht unser primäres Thema.
      _
      Einen antidepressiven Effekt!!
      Ist vergleichbar Schamanismus für wissenschaftsgläubige.
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      Hat der bärtige Mann aus dem französischen youtube-video eine EKT bekommen, weil er Privatpatient ist?
    • Nee, das mit der privaten Krankenversicherung hat sicher nichts damit zu tun, dass er die EKT bekommen hat. Wenn man den Film aufmerksam verfolgt, dann hört man, wie der behandelnde Arzt irgendwann zu einer MTA oder Ärztin sagt, dass die Kurve diesmal nicht so schön sei, wie beim letzten Mal usw. Offensichtlich hat er schon öfters EKT bekommen. Ich stößt mir trotzdem schon wieder auf, dass ein Patient, dem es offensichtlich sehr schlecht geht, gleich als 2. gefragt wird, wie er versichert ist. Wenn man lesen könnte, wüsste der Arzt das schon aus den Dokumenten von der Anmeldung.

      Dass man ihn erst hinterher über das Problem mit den möglichen Gedächtsnisstörungen aufgeklärt hat, find ich ganz schön Banane. Vielleicht hat man das vorher abgekürzt, gerade eben, weil er das schon kannte, aber wer weis, ob er das bei den ersten EKT's vorher ausführlich erklärt bekommen hat...darüber gibt der Film ja keine Auskunft.
      Dass der nicht sofort super-happy ist nach der EKT, ist jetzt nicht verwunderlich. So, wie mir berichtet wurde (das ist aber Bericht aus 2. Hand), dauert das schon 2 bis 3 Sitzungen, bis die was merken. Müsste ich mal in Fachlektüre nachschauen, wie es dort beschrieben ist.

      Ich kenne ja auch privat genügend Privatpatienten und ich kann daher versichern, dass die alles mögliche verschrieben bekommen auf persönlichen Wunsch hin. Ein guter Bekannter von mir gibt seinem Arzt regelmäßig seine Medi-Wunschliste und der stellt dann die Privatrezepte aus und die Kasse überweist ihm dann später das Geld. So kommt es, dass er sich Sachen rezeptieren lässt, die z.B. für seine Freundin sind, deren Kasse aber bestimmte Sachen nicht bezahlt, weil normaler Kassenpatient. Er hatte mir auch angeboten, ich könne mir doch über ihn das Modafinil verschreiben lassen, wenn ich keinen Arzt finde, der mir das off-label verschreiben will. Ich war entsetzt über so viel Dreistigkeit.

      Grüße, das Nüssli
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    • Zitat Nüssli: "Er hatte mir auch angeboten, ich könne mir doch über ihn das Modafinil verschreiben lassen, wenn ich keinen Arzt finde, der mir das off-label verschreiben will. Ich war entsetzt über so viel Dreistigkeit."

      Ich finde das jetzt nicht dreist sondern sehr nett. Ab irgendeindeinem Punkt fällt das bei mir in die Kategorie "Notwehr", Dein Wohlergehen ist wichtig, nicht die Borniertheit eines dahergelaufenen Psychiaters, der sich ja auch nicht entblödet, drastisch lebensverkürzende Neuroleptika zu verschreiben, nur weil irgendein Vollidiot vom Amt das zugelassen hat.
    • [quote='Jannis','index.php?page=Thread&postID=50607#post50607']Ich finde das jetzt nicht dreist sondern sehr nett. Ab irgendeindeinem Punkt fällt das bei mir in die Kategorie "Notwehr", Dein Wohlergehen ist wichtig, nicht die Borniertheit eines dahergelaufenen Psychiaters, der sich ja auch nicht entblödet, drastisch lebensverkürzende Neuroleptika zu verschreiben, nur weil irgendein Vollidiot vom Amt das zugelassen hat. [/quote]

      Jannis, dem stimme ich voll zu :goodjob:
    • Hm ich bin da wohl zu ehrlich. Trotzdem habe ich es ausgeschlagen. Mir gefiel der Gedanke nicht, mich von seinem Wohlwollen abhängig zu machen. Wenn du mit deinem Behandler nicht mehr derselben Meinung bist oder er was Doofes gesagt hat, kannste einfach gehen und es dir woanders verschreiben lassen (solange es unkompliziert zu verschreiben ist). Wenn man es sich auf diese krumme Weise macht, muss man alles runterschlucken, weil man keine Alternative hat. Wäre sehr kurz gedacht, wenn man sich freiwillig in eine solche Situation bringt.

      Grüße, das Nüssli
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    • Kannst Du auch noch negativer denken ;) ?

      Angenommen Du bekommst (d)ein Medikament, warum auch immer nicht mehr,
      würde 99 Prozent der Ärzte dir das Medikament weiter verschreiben,
      wenn sie A wissen, das Du es gut verträgst und B, das es Deine Dauermedikamenteneinstellung ist.
      Ein Medikament was wirkt und man gut drauf klar kommt, ist bei uns Bipos das große Los,
      das bekommt jeder auf das Brot geschmiert, der was mit BiPos zu tun hat.
      Da gibt es mehr als genug die Dir das weiter verschreiben würden..
      Sichere Einnahmequelle..
    • Oh da täuschst du dich gewaltig. Ich musste erst zig Psychiater abklappern, bis ich jemanden fand, der mir das Modafinil weiter verschreibt und da hat es auch Monate gebraucht, bis sie sich darauf eingelassen hat.

      Nein, ich finde das überhaupt nicht negativ gedacht. Ich lote nur meistens alle möglichen Konsequenzen aus, bevor ich mich auf sowas einlasse, um zu verhindern, dass später ein böses Erwachen kommt.

      Grüße, das Nüssli
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