Elektrokonvulsionstherapie (ECT)

ECT -Elektrokrampftherapie

Die ECT ist eine sehr alte Methode (die ersten derartigen Behandlungen wurden tatsächlich schon im alten Ägypten durchgeführt). Leider ist sie oft völlig falsch verstanden und daher auch in Verruf bei nicht gut Informierten.

1. Die ECT hat nichts zu tun mit einer Elektroschocktherapie.
Eine solche wird heute in keinem zivilisierten Land mehr eingesetzt. Sie wurde früher einmal verwendet um „unliebsames Verhalten“ „abzuerziehen“ – freilich ohne jeden Erfolg und mit viel Schäden.

2. Die ECT wird nur in speziellen Indikationen eingesetzt
Dort kann sie aber sogar lebensrettend sein – als einzige Methode. Bei BP ist das

  • schwere Depression, die nicht durch Medikamente therapierbar war inklusive stuporöser und katatoner Zustände
  • ganz selten bei Manie, die auch durch Medikamente überhaupt nicht therapierbar war

Bei einer ECT wird während einer Kurznarkose ein Krampfanfall ausgelöst. Dabei kommt es u.A zu einer Ausschüttung von Botenstoffen im gesamten ZNS. ECT wird idR als eine Serie gemacht, mit 3 Sitzungen pro Woche, insgesamt 7-8 mal. Danach können sich, in immer größer werdenden Anständen, sogenannte Erhaltungs-ECT anschließen (müssen aber nicht).

Im allgemeinen kann gesagt werden, daß ECT weniger Nebenwirkungen hat, als die meisten medikamentösen Behandlungen. Die wichtigsten Nebenwirkungen/Risikos:

  • das allgemeine Narkoserisiko eine Kurznarkose‘
  • Kopfschmerzen
  • Muskelkater (durch die Narkosemedikamente)
  • eine kurze, vorrübergehende und reversible Erinnerungslücke nach dem Krampfanfall (wie auch bei einem „natürlichen“ Krampfanfall)

Eine gute Überblicksarbeit über die ECT findet sich hier: http://www.i-med.ac.at/psychiatrie/forschung_documente/rtms-labor/documents/conca_ekt_konsensus_oegpp_2004

Eine Statement der deutschen Bundesärztekammer und Überblick findet sich hier

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