Antidepressiva wirken nicht alle gleich gut

Quelle:Lancet. 2009 Feb 28;373(9665):746-58.

Eine sehr große Meta-Analyse (das ist eine Untersuchung, wo die Ergebnisse aus verschiedenen Studien sozusagen zusammengeworfen werden und noch einmal ausgewertet werden) hat sich mit der Frage beschäftigt, ob es zwischen den neueren Antidepressiva Wirkungsunterschiede gibt – ob also manche besser als andere gegen Depression wirken.

Dabei wurden die Daten von 117 verschiedenen Studien und insgesamt über 25.000 Patienten ausgewertet. Verglichen wurden:

  • Bupropion
  • Citalopram
  • Duloxetin
  • Escitalopram
  • Fluoxetin
  • Fluvoxamin
  • Milnacipran
  • Mirtazapin
  • Paroxetine
  • Reboxetin
  • Sertraline
  • Venlafaxin.

Es zeigte sich insgesamt eine höhere Effektivität von Mirtazapin, Escitalopram, Venlafaxin und Sertralin im Vergleich zu Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin, Duloxetin und Reboxetin. Reboxetin war weniger effektiv als alle anderen, die höchste Akzeptanz mit den geringsten Abbruchraten hatten Escitalopram und Sertralin.

Kommentar

Diese Untersuchung kann nicht direkt auf die Wirksamkeit bei BIPOLARER Depression umgelegt werden, wo die Verhältnisse natürlich anders sein können.

Darüberhinaus gibt es natürlich noch eine Menge Einschränkungen in der Verwertbarkeit der Daten durch verschiedene methodische Einschränkungen der Meta-Analyse, insgesamt jedoch einmal ein recht spannendes Ergebnis.

Es muss jedoch betont werden, daß das Ansprechen auf Antidepressiva im Einzelfall völlig anders sein kann, da es sehr große individuelle Unterschiede gibt.

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