Kinder mit bipolarer Erkrankung zeigen beeinträchtigte Kognition

Quelle: American Journal of Psychiatry 2006; 163 (2): 286-293

In einer Untersuchung an jeweils 28 bipolaren Kindern mit oder ohne Medikamenten und 28 gesunden Kontrollen
(Durchschnittsalter 12 Jahre), wurden neurokognitive Tests (dh. eine Testung der Aufmerksamkeit, Sprachverständnis
Gedächtnis für Sprache und Bilder, motorische Fähikeiten etc) getesten.

Dabei zeigte sich:

Die bipolaren Kinder hatten, auch wenn sie gerade nicht depressiv oder manisch waren, deutlliche Beeinträchtigungen, vor allem
in der Aufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnis, Wortlernen im Vergleich zu Kindern ohne bipolare Erkrankung.

Kommentar:

In den letzten Jahren erst wird zunehmend klarer, daß BP eine Erkrankung ist, die auch „zwischen“ den Phasen, also, wenn keine Manie oder Depression vorliegt,
Symptome macht. Möglicherweise liegen auch wirklich etwas veränderte Hirnstrukturen, bzw. andere „Verschaltungen“ vor, wofür es neuerlich Hinweise
aus der fMRI-Forschung gibt (funktionelle MRs, damit kann man grob gesagt in Echtzeit und live sehen, welcher Hirnteil gerade aktiv ist).
Eine praktische Relevanz für mögliche Therapien gibt es derzeit noch nicht, aber je mehr wir verstehen, was eigentlich los ist, desto eher können auch
neue Ansätze gefunden werden.

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