Psychotherapie bei BP: nützt sie?

Quelle:Psychiatric Services 2006; 57 (7): 959–965

Im Rahmen des STEP-BD Programms in den USA
(Systematic Treatment Enhancement – zur Verbesserung
der Betreuung) wurden der Effekt von Psychotherapie anhand der Daten
aller bipolar-depressiven Patienten im ersten Jahr der Beobachtungsstudie (Zahl:248) untersucht.

Dabei zeigte sich:

Nicht alle Patienten profitierten in gleichem Ausmaß.

1. Patienten mit schwerer Depression zeigten ein besseres Ergebnis, wenn sie
relativ intensive und langfristige Psychotherapie erhielten.

2. Patienten mit mittelgradiger oder leichter Depression hatten im Gegenteil
dazu sogar ein schlechteres Ergebnis, wenn sie intensiv „psychotherapiert“ wurden.

Kommentar:
Psychotherapie ist ganz sicher ein sehr wichtiges Standbein der Therapie, auch bei
BP-Patienten. Es zahlt sich aber aus, genau hinzusehen, wer welche Form von Therapie
braucht, und in welcher Phase. Überdies ist Psychotherapie aber auch
sicherlich etwas extrem Individuelles, und das wichtigste ist die Persönlichkeit und Fähigkeit
des Therapeuten sowie der Aufbau einer gegenseitigen Vertrauensbeziehung
(das „Zusammenpassen“), was leider nicht immer gelingt.

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