Valproinsäure schützt gut vor neuen Phasen

Quelle: International Journal of Psychiatry in Clinical Practice 2005; 9 (4): 271 – 277

In einer Untersuchung an 372 Patienten mit BP, die doppelblind (weder Arzt noch Patient wussten, welches Medikament gegeben wurde)
mit entweder

– Lithium
– oder Placebo
– oder Valproinsäure

behandelt wurden und die ein Jahr beobachtet wurden

zeigte sich, daß Patienten mit VPA mit Blutspiegel im Bereich von 75-100 µg/ml

1. die Medikation insgesamt länger nahmen als die Placebogruppe und die Lithiumgruppe
2. seltener wegen einer neuen manischen Episode die Medikation absetzten als in der Placebogruppe und in der Lithiumgruppe – diese Unterschiede waren allerdings nicht riesig
(VPA: 25%, Placebo: 27%, Lithium: 30).

Kommentar: Daraus läßt sich mit Einschränkungen darauf schließen, daß VPA in dieser Studie einen besseren Schutz geboten hat. Einschränkend:
Daß ein Patient ein Medikament weiter nimmt, muß nicht unbedingt nur damit zusammenhängen, daß es ihm was nützt….und die Unterschiede zwischen den Gruppen sind nicht gerade riesig.

Es ist derzeit recht „modern“, das Kriterium „Abbruch der Medikation“ als Kriterium dafür zu nehmen, ob ein Medikament 1. gut vertragen wird und 2. gut wirkt . Das wurde ZB auch in der gerade publizierten, großangelegten CATIE-Studie so gemacht, wo mehrere Antipsychotika bei Schizophrenen verglichen wurden. Ob das Kriterium wirklich eine Aussage darüber rechtfertigt, wird noch diskutiert.

Schreibe einen Kommentar